Leser-Reporter Benjamin Verhoeven Marathon-Premiere beim Rhein-Ruhr-Marathon
Der Rhein-Ruhr-Marathon 2015 wurde der erste Marathon von Leser-Reporter Benjamin Verhoeven, ganz in der Nähe seiner Geburtsheimat.

Der Rhein-Ruhr-Marathon in seiner Heimat war für Leser-Reporter Benjamin Verhoeven der erste Marathon.
Manche sagen ja, beim ersten Marathon wäre die Zeit egal. Aber ich sage mir, das ist ein Wettkampf und wenn dahinter kein Wille steht, eine bestimmte Zeit zu schaffen, lässt man es besser und läuft zuhause; ist auch bedeutend billiger. Die Woche vor dem Marathon lief ich noch einmal 30 Minuten zügig und einmal 60 Minuten im Marathon-Tempo 5:40 min/km.
Als ich am Samstag auf der Marathon-Messe meine Startnummer abholte, sah ich das riesige Stadion des MSV Duisburg. Hier würde ich nach 42,195 Kilometern einlaufen. Hammer! Die letzte Nacht konnte ich relativ gut schlafen. Nervös war ich dennoch.
Neben dem Marathon gab es beim Rhein-Ruhr-Marathon auch einen Halbmarathon, einen Staffel-Marathon und einen Handbike-Marathon absolvieren. Der Start erfolgte locker. Der Läufer neben mir würde heute auch seinen ersten Marathon absolvieren. Ich ordnete mich bei dem 4-Stunden-Brems-und-Zugläufer ein. Der Start erfolgt locker, wie man auf dem Video erkennen kann.

Nach dem Start in einer Gruppe lief Leser-Reporter Benjamin Verhoeven den größten Teil des Rhein-Ruhr-Marathons in seinem eigenen Tempo.
Da lief ich nun alleine vor mich hin. Um ein bisschen Abstand von der Gruppe zu gewinnen, beschloss ich meine Geschwindigkeit kurzfristig auf 5:30 min/km zu erhöhen. Wird ja nicht so viel schlimmer werden. Ich fühlte mich super, nach zehn Kilometern und auch noch nach zwanzig Kilometern. Auf die erhoffte Halbmarathon-Zeit hatte ich schon vier bis fünf Minuten Vorsprung. Ich stellte mir vor, den 3:45-Stunden-Brems-/Zugläufer zu erreichen. Was wäre das für ein erster Marathon?
An der 30-km-Zwischenstation wurde ich von meiner Frau Petra und meiner Mutter angefeuert, die mir zuriefen „Lauf, lauf!“ Das machte mir richtig Gänsehaut und ich bekam einen regelrechten Glücksschub.
Es lief einfach super, auch wenn es in Duisburg durch die vielen komisch konstruierten Brücken (langsam aufsteigend und dann rasch wieder runter) auch ein paar Steigungen gab. Nach dreißig Kilometern überlegte ich mir, ein bisschen schneller zu werden. Mein Puls lag im grünen Bereich und ich fühlte mich gut. Doch ich ermahnte mich selbst, erst ab Kilometer 32 schneller zu werden. Dann steigerte ich mein Tempo auf 5:10 min/km. Eine halbe Stunde lief es super, bis Steigungen und Gefälle meinen Plan zunichte machten. Nachdem ich zuerst auf mein Anfangstempo zurückfiel, wurde ich bei Kilometer 36 auf einmal immer langsamer. 6:31 min/km, …, 6:47 min/km. Jetzt nicht runter auf 7:00 min/km fallen, sonst schaffe ich meine Zeit nicht. Ich will meine 4 Stunden laufen!

Zieleinlauf des Rhein-Ruhr-Marathons im Duisburger Stadion. Die letzte halbe Runde scheint unendlich.
Kurze Zeit später erblickte ich das Stadion. Der Eingangsbereich blinkte wieder eine Disco. Ich dachte, nur noch dadurch, ein paar Meter noch, dann hast du es geschafft. Ich bog ins Stadion ein. „NEEEEIIINNN!“ schrie ich innerlich. Es war noch eine halbe Stadionrunde – ewig weit!
Die letzten Meter vor dem Ziel des Rhein-Ruhr-Marathons waren der Horror. Die Brutto-Zeit über dem Ziel zeigte 4:01:00 Stunden, als ich endlich überglücklich und total fertig die Ziellinie überschritt. Hatte ich vielleicht Glück und es könnte reichen mit der Netto-Zeit unter 4 Stunden? Am Ende zeigte sich, dass ich meine ersten 42,195 Kilometer in einer Zeit von 4:00:24 Stunden geschafft hatte. Cool!
Hier finden Sie weitere Informationen zum Rhein-Ruhr-Marathon Duisburg 2019.