Rock ‘n’ Roll Seattle Marathon

In der Serie der Rock-’n’-Roll-Marathons ist der Seattle-Marathon im Nordwesten der Vereinigten Staaten wohl der rockigste.
Rock ‘n’ Roll Seattle Marathon
Veranstaltungsort
US WA 98109 Seattle, 5th Ave N/Broad St 400 (Space Needle)
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Überblick

Beim Rock-’n’-Roll-Marathon in Seattle werden die Läuferinnen und Läufer gleich auf den ersten Metern richtig eingestimmt. Breitbeinig steht er da. Der linke Arm zeigt mit geballter Faust in die Luft. Tattoo am Oberarm, Nietenarmband am Handgelenk. Ein Rockgitarrist wie aus dem Bilderbuch, mit langen Haaren und verwaschenen Jeans. Seine Doubleneck-Gitarre hängt lässig vor der Hüfte. Der posierende Gitarrist an der Strecke ist freilich nur eine riesige, aufgeblasene Rock-’n’-Roller-Figur, etwa zehn Meter groß. Sie steht mit beiden Beinen über der Strecke, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer laufen unter ihr durch.

Strecke

Rock ‘n’ Roll Seattle Marathon
Die Marathonläufer laufen durch die Beine des Brooks-Rockers, der kurz nach dem Start jedes Rock-’n’-Roll-Marathons spielt.

Mehr als zwei Dutzend Bands geben entlang der Strecke ihr Live-Konzert für Läufer und Zuschauer. Ungefähr im Abstand von einer Meile sind kleine Bühnen für die Bands aufgebaut, manche rocken auch von der Ladefläche eines Trucks. Von Rock ’n’ Roll bis Blues, Folk, Jazz und Hip-Hop wird hier alles geboten – meistens live, aber hier und da steht auch ein DJ auf der Bühne. Seattle gilt nicht nur als Geburtsort des Grunge (und der Kaffeekette Starbucks), die Stadt im äußersten Nordwesten der USA ist ein Zentrum der Rockmusik: Die Band Nir­vana stammt von hier, Jimi Hendrix ­wurde in einem Vorort geboren, und in der City gibt es ein Rockmuseum (Experience Music Project) mit einer sehenswerten Gitarren-Skulptur. Jeden Abend gibt es in einem der zahlreichen Clubs Live-Acts. Und so passt das Kon­zept des Rock-’n’-Roll-Marathons mit den Live-Bands entlang der Strecke perfekt zur Stadt, die übrigens, ähnlich wie San Francisco, zu den Boomtowns Amerikas zählt: Die Arbeitslosigkeit ist gering, das Klima mild, die Lebensqualität hoch. Kein Wunder, dass Seattle mehr­fach zur lebenswertesten Stadt der USA gewählt wurde.

Rock ‘n’ Roll Seattle Marathon

Der Start erfolgt in kleinen Startblöcken in kurzen Abständen, so ist das große Läuferfeld schon früh entzerrt. Nach dem Startschuss geht’s nur einen Steinwurf entfernt am Boe­ing Field vorbei, hier hat der amerikanische Flugzeugriese seine Heimat. Die „Red Barn“, die rote Holzhütte, die als erste Fertigungshalle diente, steht sogar noch. Nach ein paar Kilometern durch die Vororte, mit einer ­Kirche links und einem Schrottplatz rechts, erreicht der Kurs den Lake Washington. Zur Begrüßung stehen an der Uferpromenade eine Reihe von Kriegsveteranen, jeder hält eine US-Flagge in den Händen. Einige salutieren, einige klatschen die Hände der Läufer ab. Amerikanischer geht’s nicht, denke ich, und bin doch irgendwie gerührt. Übertroffen wird das vielleicht nur noch durch die Cheerleader-Girls, die in ­ihren typischen Uniformen in kleinen und großen Grüppchen immer wieder an der Uferstraße entlang des Lake Washington stehen und uns lautstark anfeuern. Die grüne Uferpromenade ist eins der Strecken-Highlights und sicher nicht umsonst eine der begehrtesten Wohngegenden Seattles. Nach etwa 13 Kilometern teilt sich die Strecke der Halbmarathon- und Marathonläufer. Letztere laufen nun allein über die zweieinhalb Kilometer lange Brücke nach Mercer Island – ein beeindruckendes Bild. Und danach beginnt Downtown Seattle, die Innenstadt. Die Marathonstrecke durchquert auf dem gesperrten Highway 99 die ganze Stadt, und dabei geht es – ähnlich wie in San Francisco – immer wieder hoch und runter. Das ist läuferisch durchaus anspruchsvoll, aber es lohnt sich, und zwar nicht nur wegen der Sehens­würdigkeiten wie der Space Needle: Auf diesem Teil der Marathonstrecke stehen auch die besseren Bands. Yeah!