Asics Metafuji Trail im Test

Trailschuh mit Carbonplatte
Asics Metafuji Trail im Test

Veröffentlicht am 25.02.2025
Asics Metafuji Trail
Foto: RUNNER’S WORLD

Carbonschuhe für die Trails gibt es inzwischen einige. Am bekanntesten ist sicher der gehypte Adidas Terrex Agravic Speed Ultra, den bereits viele Athletinnen und Athleten bei Siegen der wichtigsten Rennen getragen haben. Mit dem Metafuji Trail hat auch Asics einen Carbontrailschuh im Portfolio, der „maximale Geschwindigkeit“ auf dem Trail ermöglichen soll. Wie sich der Schuh läuft und für welchen Einsatzzweck er sich eignet, verrät unser Testbericht.

Feste Carbonplatte

Wie auch auf der Straße soll die Carbonplatte in der Mittelsohle den Schuh versteifen, die Abrollbewegung vereinfachen und den Laufstil effizienter gestalten. Anders als auf der Straße ist der Untergrund beim Traillaufen jedoch sehr abwechslungsreich. Statt ebenem Asphalt gilt es Geröll, Wurzeln und Matsch bergauf wie bergab zu bewältigen. Daher ist es wichtig, dass der Schuh dennoch auch eine gewisse Stabilität mitbringt und sich nicht nur bei hohem, sondern auch bei niedrigem Tempo gut anfühlt.

Dem Asics Metafuji Trail gelingt dieser Spagat recht gut. In der Ebene läuft sich der Schuh durchaus dynamisch. Die Carbonplatte versteift den Schuh beinahe vollständig und führt zu einem flotten Abrollverhalten. Im Vergleich zu Carbonschuhen für die Straße ist die Mittelsohle, die aus den beiden Materialien FF Turbo und FF Blast Plus besteht, jedoch weniger weich und reaktiv. Sie bringt also kein trampolinartiges Laufgefühl, aber ein komfortables.

Wird das Terrain ruppiger, spürt man vom Untergrund durch den hohen Mittelsohlenaufbau kaum. Um nicht umzuknicken, ist daher die Stabilität des Schuhs an sich von Bedeutung. „Bei anderen sehr hohen Trailschuhen habe ich oft das Problem, dass ich umknicke und das Vertrauen in den Schuh fehlt. Im Metafuji Trail von Asics ist das kein Problem“, urteilte ein Testläufer. Auch andere Testläuferinnen beurteilten die Stabilität als gut. Dennoch: Die Propriozeption, also das Gefühl für die Position des Fußes, fehlt bei den hohen, steifen Schuhen. Wem maximale Stabilität und eine spürbare Rückmeldung des Untergrunds wichtig sind, sollte ein flacheres, flexibleres Modell wählen.

Vielseitige Außensohle

Die Außensohle des Asics Metafuji Trail ist mit dreieckigem Profil durchsetzt, welches recht weit auseinander liegt und nicht besonders tief (3 bis maximal 4 Millimeter) ist. Vorteil dieser Gestaltung: Das Profil setzt sich nicht mit Dreck zu. Der angenommene Nachteil des fehlenden Grips hat sich in der Praxis nicht bewiesen. Wurzeln und Schotter sind sowohl trocken als auch nass kein Problem. Einzig tiefer Matsch mag der Schuh aufgrund der flachen und flächigen Profilierung nicht so sehr.

Asics Metafuji Trail
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Im Test überzeugt die Außensohle auch auf festem Untergrund wie Asphalt und gewalzten Waldwegen. Das Lauferlebnis war keineswegs schwammig, sodass man auch bei hohem Tempo nicht das Gefühl hatte, dass Energie im Profil verpufft.

Komfortables Obermaterial

Das Obermaterial des Asics Metafuji Trail ist durchaus trail- und langstreckentauglich. So bietet der dünne Stoff ausreichend Festigkeit, um den Fuß sicher zu umschließen. Zunge und Schuhkragen bieten ein angemessenes Maß an Komfort. Vor schmerzhaftem Kontakt mit Wurzeln und Steinen schützt ein gummierter Zehenbereich.

Asics Metafuji Trail
RUNNER’S WORLD

Die flachen Schnürsenkel mit „Sägezahnstruktur“ lassen sich millimetergenau anpassen. Eine Gummilasche dient dazu, die Schnürsenkel zu verstauen, sodass sie nirgends hängen bleiben. Leider ist diese Lasche etwas zu – Achtung, Wortspiel – lasch. Sprich: Sie hält die Schnürsenkel nicht sicher – auch weil sie recht weit unten platziert ist. Am besten schiebt man die Schnürsenkel unter sich selbst.

Asics Metafuji Trail
RUNNER’S WORLD

Die Passform des Unisex Schuh ist ideal für schmale und normalbreite Füße. Wer breite Füße hat oder sich gezielt Platz für die Zehen wünscht, wird wohl wenig Freude mit dem Schuh haben.

Ein abschließender Punkt noch zum Gewicht des Schuhs. Mit nachgewogenen 272 Gramm in Größe EU 44/US 10 ist der Asics Metafuji Trail kein Leichtgewicht. „Er ist nicht besonders schwer, aber bei einem Performance-Trailschuh wünscht man sich doch ein Gewicht eher in Richtung 200 Gramm“, so ein Testläufer. Spürbar ist das Gewicht des Schuhs beim Laufen aber nicht.

Fazit

Während auf Asphalt fast alle Läuferinnen und Läufer von Carbonschuhen profitieren, ist die Thematik auf Trails gar nicht so eindeutig. Wer im Gelände den Untergrund spüren möchte, ist mit flachen und flexiblen Schuhen besser bedient. Möchte man hingegen auch im Gelände das höchstmögliche Tempo laufen, ist der Metafuji Trail von Asics definitiv eine Überlegung Wert. Er bringt ein spürbares Plus an Dynamik, liefert Komfort für lange Distanzen und hat genug Stabilität für Trails. Gerade auf langen Distanzen und bei hohem Tempo dürfte der Schuh die Performance steigern, indem er die Laufökonmie verbessert und die Ermüdung verringert. Dabei spielt der Schuh dort seine Stärken aus, wo das Terrain einen normalen Laufstil zulässt. Wird das Gelände sehr steil und sehr ruppig ist es eine Frage des Vertrauens und Könnens, ob einem der Schuh förderlich oder hinderlich ist.

Asics Metafuji Trail in Zahlen

  • Kategorie: Trailschuh mit Carbonplatte
  • Gewicht: 260 Gramm (nachgewogene 272 Gramm in US 10/EU 44)
  • Sprengung: 5 Millimeter
  • Preis: 250 Euro

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