Stabilschuh in leichter Verpackung
Hoka Arahi 7 im Test

Veröffentlicht am 20.02.2024
Hoka Arahi 7 im Test
Foto: Runner's World

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Die Kernkompetenzen des Arahi sind auch in der siebten Version klar definiert: Der Schuh soll ein sicheres Abrollen ermöglichen und komfortabel dämpfen. Dafür setzt das Modell auf einige bewährte Eigenschaften sowie auf eine besondere Technologie für mehr Stabilität.

Flacher gestrickt, besser geschnürt

Das tatsächlich einzige zentrale Update des neuen Arahi versteckt sich in der Oberkonstruktion. Hier fällt auf den ersten Blick auf: Das Upper hat eine neue Struktur und fühlt sich etwas anders an. Das Mesh-Material des Vorgängers ist geblieben, gefertigt wird es nun aber im "Flachstrick-Verfahren". Dadurch ist es etwas dünner – bleibt aber insgesamt dennoch auf der eher festeren Seite, gibt dem Fuß also viel Halt. "Man fühlt sich beim Anziehen direkt gut aufgehoben", findet eine Testerin.

Verbessert hat sich laut Test-Team die Atmungsaktivität des Uppers: "Obwohl das Material nicht wirklich grobmaschig ist, kommt es nicht so schnell zu Schweißfüßen", urteilt ein Tester. Fersen- und Zungenbereich des Arahi sind angenehm, aber nicht übermäßig gepolstert, die Fersenkappe ist dabei stark nach hinten aufgebogen – ein recht typisches Hoka-Merkmal und ein Vorteil für Läuferinnen und Läufer mit Achilles-Beschwerden, die so mit weniger Druck auf der Sehne laufen können. Dank der flachen Tagliatelle-Schnürsenkel und der Stoff-Verbindung zwischen Zunge und Mittelsohle lässt sich die Schnürung gut justieren.

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Einigen Testerinnen und Testern fiel auf, dass die Passform des Schuhs eher schmal ist, insbesondere in der Zehenbox – sogar so schmal, dass ein Tester den Schuh in seiner üblichen Größe für keinen einzigen Testlauf nutzen konnte. Eine Anprobe vor dem Kauf lohnt sich also, und wer breite Füße hat, greift vielleicht besser zur extra-weiten Version des Arahi, die ebenfalls erhältlich ist.

Viel Sohle, viel Sicherheit

Die Mittelsohlentechnologie des Arahi ist "ganz beim Alten". Und man sieht: Nicht nur optisch kommt der Schuh mit einer ganzen Menge Mittelsohle daher. Zum einen in der Höhe: Im Rückfußbereich steht man auf immerhin 34 Millimetern Material, unter dem Vorfuß auf 29 Millimetern. Die recht niedrige Sprengung von fünf Millimetern, die sich daraus ergibt, ist eine angenehme Abwechslung neben den zahlreichen Stabilschuhen mit hoher Sprengung. Wade und Fußgelenk sind hier durchaus etwas mehr gefordert, Sorgen um den Komfort muss man sich aber dennoch nicht machen, dafür sorgt die Dämpfung (dazu später mehr).

Im Arahi ist die massive Sohle nicht nur Hoka-typisches Merkmal, sondern auch eine wichtige technologische Komponente. Denn die ausladende Sohle sorgt für viel Auflagefläche auf dem Untergrund, und die gesamte Leistenform ist breit und sehr gerade. Alleine dadurch entsteht viel Stabilität beim Abrollen.

Außerdem sorgt auch die Beschaffenheit des Mittelsohlenschaums für Sicherheit beim Laufen: Denn das EVA-Material ist zwar moderat gedämpft und komfortabel, lässt sich aber im Vergleich mit anderen Schäumen im Trainingsschuh-Segment definitiv auf der festeren Seite einordnen. Das hat den Vorteil, dass man nicht übermäßig im Schuh einsinkt – zu schwammig wird es also nicht im Arahi, und ein direkter Bodenkontakt bleibt vorhanden.

Und schließlich ist das sogenannte "J-Frame"-Element maßgeblich für Stabilität verantwortlich: Das Kunststoff-Teil mit erhöhter Dichte zieht sich jeweils am Rand des Schuhs einmal um die Ferse herum und an der Innenseite des Schuhs entlang bis unter den Vorfuß. Das Element ähnelt (mit etwas Fantasie) jeweils der Form des Buchstaben "J". Die Stütze ist eine Abwandlung der ganz klassischen Kunststoff-Stützen, wie sie lange in jedem Stabilschuh zu finden waren. Sie funktioniert ebenso: Das Einknicken des Fußes wird auf der Innenseite verhindert, da das Material hier fester ist als im Rest der Mittelsohle. Dadurch, dass sich das Element um die gesamte Ferse zieht, werden auch die Aufprallkräfte zentriert und ein möglichst sauberes Abrollen wird eingeleitet.

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Ein Vorteil der "J-Frame"-Stütze ist, dass sie eher adaptiv eingreift. Wer also stärker mit dem Fuß nach innen sackt, spürt auch mehr von der Stütze – wer nur leicht überproniert, merkt etwas weniger. Dennoch ist der Arahi kein Modell für Läuferinnen und Läufer mit komplett neutralem Laufstil, denn grundsätzlich ist die verhärtete Stütze so deutlich spürbar, dass sie für Letztere zu Problemen führen könnte.

Der gesamte Sohlenaufbau plus Stütze bescheinigt dem Arahi eine hohe Stabilität, die mit moderater Dämpfung kombiniert ist.

Haupteinsatzgebiet: Straße

Die Unterseite des Schuhs ist mit "Dubrasion"-Gummi beschichtet: Dieses sorgt für ausreichend Grip auf der Straße, das auch bei Nässe. Für Feld-, Park- und Waldwege ist der Arahi ebenfalls ein guter Begleiter und bietet hier genug Traktion – "wird es abseits der Straße allerdings nass und matschig, kommt man doch ins Rutschen", berichtet ein Tester.

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Laufgefühl: Stabilität und angenehm wenig Gewicht

"Man merkt dem ganzen Schuh an, dass er auf Stabilität ausgelegt ist", findet eine Testerin. Dafür sprechen sowohl die Mittelsohle als auch Obermaterial, Leistenform und die generelle Geometrie des Schuhs. Wer nun aber fürchtet, in einem starren, schweren "Boot" unterwegs zu sein, dem sei gesagt: Beim Laufen punktet der Arahi mit einer gelungenen Kombination aus recht wenig Gewicht und viel Stabilität. Mit 282/ 228 Gramm ist das Modell für einen Stabilschuh verhältnismäßig leicht, außerdem sorgt die feste Mittelsohle dafür, dass man nicht behäbig in den Schuh einsinkt. "Ein sicheres Laufgefühl in leichter, komfortabler Verpackung", so beschreibt es eine Testerin.

Wer also auf der Suche ist nach viel Halt beim Abrollen, und wer mit einer moderaten Dämpfung gut zurechtkommt, der ist beim Arahi 7 genau richtig. Er eignet sich vor allem für überpronierende oder auch schwerere Läuferinnen und Läufer.

Wer wiederum Dynamik oder gar Responsivität erwartet, der liegt beim Arahi falsch – diese Eigenschaften sind nicht Mittelpunkt der Technologie. Dies ist sicherlich der Hauptgrund dafür, weshalb die Meinungen zum Thema Einsatzgebiet im Test durchaus auseinandergingen: Während einige den Arahi auch für etwas flotteres Tempo nutzten ("das feste Laufgefühl macht's möglich"), blieben andere bei langsamen Einheiten ("für mich ein absoluter Schuh für niedrige Intensität"). Unabhängig vom Tempo ist der Arahi jedoch ein Modell für viele Kilometer im Training, vor allem auch auf langen Läufen.

Fazit

Der Hoka Arahi ist ein verlässlicher, unaufgeregter Allrounder für alle, die es stabil mögen, und dabei auf eine Kombination auf eher fester Dämpfung und wenig Gewicht setzen wollen. Für überpronierende Läuferinnen und Läufer ist der Schuh sicherlich eine gute Ergänzung zwischen stabilen Max-Cushion-Modellen und direkten Schuhen für schnelles Tempo. Im Hinblick auf Updates hat sich recht wenig getan, das Obermaterial kam im Test jedoch gut an – und vor allem können sich Fans des Arahi weiterhin auf die bekannten Eigenschaften des Schuhs verlassen.

Der Hoka Arahi 7 in Zahlen

Kategorie: Stabilschuh, Trainingsschuh
Gewicht: 282 Gramm (Männer), 228 Gramm (Frauen)
Sprengung: 5 Millimeter
UVP: 150 Euro

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