Die besten Schuhe bei höherem Gewicht
Laufschuhe für schwere Läuferinnen und Läufer

Die Auswahl an Laufschuhen für Läuferinnen und Läufer mit etwas mehr Körpergewicht ist groß. Wir stellen geeignete Modelle vor.
Laufschuhe für schwere Läuferinnen und Läufer
Foto: Hersteller

Die Reichweite an Laufschuh-Modellen, die inzwischen erhältlich sind, ermöglicht das Abdecken vieler individueller Bedürfnisse. Auch Läuferinnen und Läufer kommen auf ihre Kosten, deren Körpergewicht nicht dem Idealbild vom Zeitschriftencover und aus der Fitness-Werbung entspricht.

Viele frühere Laufschuhe eigneten sich trotz hohen Dämpfungswerten nicht für Läuferinnen und Läufer mit mehr Körpergewicht. Tatsächlich waren die weichen EVA-Schäume in damaligen Laufschuhen oft der Grund, dass die Schuhe sich schnell verformten oder abnutzten. Läuferinnen und Läufer mit mehr Gewicht haben heute eine viel größere Auswahl.

Die RUNNER’S-WORLD-Laufschuhtests

Warum brauchen Menschen mit mehr Gewicht bestimmte Laufschuhe?

Warum brauchen schwere Läuferinnen und Läufer eigentlich andere Schuhe als schmalere Sportbegeisterte? Um sich den Unterschied in der Beschaffenheit der Schuhe bewusster zu machen, eignet sich ein einfacher Vergleich: Ein großer, schwerer Familienvan fährt auch auf anderen Reifen als ein Kleinwagen. Einige Schuhe sind in ihrer Konstruktion auf leichteres Gewicht ausgelegt. Typischerweise trifft das auf viele Wettkampfmodelle zu, also Schuhe, mit denen hohes Tempo gelaufen wird.

Und bei noch etwas ist Vorsicht geboten, nämlich bei dem Fehlschluss, dass schwere Läuferinnen und Läufer am besten in Stabilschuhen aufgehoben sind – das stimmt pauschal nicht ganz. Wenn jemand mehr Gewicht auf die Wage bringt, sagt das nichts über das Abrollverhalten oder die Biomechanik beim Laufen aus. Es kann also sein, dass jemand mit mehr Gewicht dennoch einen neutralen Laufstil hat. Noch ein Pauschalurteil: Ein Maximum an Dämpfung eignet sich für viel Gewicht. Dahinter steckt ein Missverständnis, denn ein weicher Schuh bietet nicht gleichzeitig eine bessere Aufpralldämpfung. Etwas härterer Mittelsohlenschaum kann für die Druckverteilung deutlich besser geeignet sein. Zudem wird beim Laufen die Statik des Schuhs weniger verändert: Die Sohlencharakteristik eines Laufschuhs ändert sich beim Abrollvorgang durch die Gewichtsbelastung. Da kommt leicht das zwei- dreifache des Körpergewichts zusammen, je nach Tempo und Laufstil.

Sprengung ist nur ein Wert

Die Sprengung eines Schuhs – das betrifft leichte wie schwere Läufer – verändert sich beim Laufen: Bei Laufschuhen wird stets der statische Wert angegeben, und er sagt aus, wie hoch der Unterschied zwischen Rück- und Vorfuß in Millimetern ist. Im Labor gemessen sind das bei Trainingsschuhen meist zwischen 6 und 12 Millimetern. Manche Schuhhersteller (wie Altra, Joe Nimble) konstruieren ihre Modelle auch bewusst mit Null Sprengung, Vor- und Rückfuß stehen auf einem Niveau, wie beim Flip-Flop. Wenn der Schuh belastet wird – und die meisten Läuferinnen und Läufer landen mit der Ferse zuerst – wird die „dynamische Sprengung“ deutlich geringer – und kann mitunter den Bewegungsapparat deutlich mehr belasten. Eben dann nämlich, wenn die Mittelsohle des Laufschuhs zu weich ist, die Ferse zu tief einsinkt und der Körper dann mehr arbeiten muss, um den Fuß abrollen zu lassen; bei einer festeren Mittelsohle wäre das einfacher.

Beispiele für Mittelsohlenschäume, die auch bei höherer Gewichtsbelastung gut funktionieren, sind Produkte wie Adidas Boost, Asics Flytefom, Brooks DNA, Nike React, Reebok Floatride oder Saucony Pwrrun+. Wobei in jedem Fall entscheidend ist, in welches Modell diese Schäume eingebettet sind.

Unsere Laufschuh-Empfehlungen für Läuferinnen und Läufer mit höherem Gewicht

Mizuno Wave Sky Neo

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Deutliche Komfortsteigerung bei Mizuno: Der Mizuno Wave Sky Neo profitiert wie auch der Wave Rider von den neuen Mittelsohlen-Technologien mit leichteren und reaktiveren Kunststoffen. Das spürt man schon beim ersten Schritt. Bis auf die feste Fersenschale kommt der Neo zwar ohne Stabilitätselemente aus, aber die recht torsionssteife Mittelsohle mit einem weicheren Einsatz unter der Ferse sorgt für viel Stabilität im Abrollvorgang.

Dazu umfasst das eigentlich sehr weiche Obermaterial den Mittelfußbereich sehr fest. Das Ergebnis ist ein gleichermaßen komfortables wie stabiles Abrollverhalten. „Das ist ein Bequemschuh für ruhiges Lauftempo, der auch für höheres Körpergewicht geeignet ist“, so ein Tester. Mizuno-typisch ist die relativ große Sprengung von 10 Millimetern.

Gewicht: 275 Gramm (Frauen); 335 Gramm (Männer)
Sprengung: 10 Millimeter
UVP: 200 Euro

Asics Gel-Nimbus 24

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Der Gel-Nimbus 24 bedient die angestammte Zielgruppe. Er eignet sich sehr gut für Dauerläufe, ob in gemäßigtem oder flotten Dauerlauftempo. Gleichzeitig bedeutet das: Laufeinsteigerinnen und -anfänger werden vom Gel-Nimbus 24 begeistert sein. Der erste Eindruck ist fast schon überwältigend komfortabel, da einerseits das Obermaterial sehr anpassungsfähig ist, andererseits die Dämpfung einen „Plüschsofa“-Effekt verleiht, wie es eine Testläuferin im früheren Test beschrieb.

Jedoch: Für hohes Lauftempo ist der Gel-Nimbus nicht geeignet, auch nicht für flottes Wettkampftempo. Weniger geeignet ist der Schuh auch für sehr leichte Läuferinnen und Läufer, da wirkt der Schuh überfrachtet und etwas zu schwer.

Der Gel-Nimbus 24 ist einer der Laufschuhe, mit dem man am wenigsten falsch machen kann: Er dämpft hervorragend, bietet gute Stabilität und ist ein alltagstauglicher Komfortkünstler, den man jederzeit wieder gerne zum Laufen anzieht. Er eignet sich für Einsteiger, Viel-Läuferinnen und verträgt auch höheres Körpergewicht. Dabei ist der 24er deutlich lauf-freudiger als sein Vorgänger, das macht den Asics Gel-Nimbus 24 zu einer der Top-Empfehlungen unter allen Dämpfungsschuhen.

Gewicht: 290 Gramm (Männer), 247 Gramm (Frauen)
Sprengung: 10 Millimeter (Männer) 13 Millimeter (Frauen)
UVP: 180 Euro

Adidas Solarglide 5

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Der Solarglide ist ein neutraler, komfortabler Laufschuh und vermittelt als ein im positivsten Sinne alltagstauglicher Trainingslaufschuh ein tolles Laufgefühl mit etwas mehr Stabilität. Die Mittelsohle ist deutlich komfortabler als die des Vorgängers. War der Solarglide 4 noch ein typischer Fersenläufer-Schuh, bietet der Solarglide 5 auch im Mittelfußbereich sehr hohen Komfort – und eignet sich sehr gut auch für Mittelfußaufsetzer.

Der neue Solarglide ist im positivsten Sinne ein Everyday Trainer. Ein Trainingsschuh, der im Alltag jede Trainingsanforderung erfüllt, der sehr gut gedämpft, hohen Komfort bietet und bei neutraler Abstimmung trotzdem stabil bleibt. Das „Oversized“-Design des Schuhs weist ihn als Trainingsschuh aus. Ja, das Gewicht ist gegenüber dem Vorgänger leicht gestiegen. Aber im Laualltag fällt das nicht ins Gewicht.

Der Solarglide 5 ist nicht der leichteste oder schnellste Schuh, aber dafür eignet er sich auch für für schwerere Läuferinnen und Läufer gleichermaßen wie für den Einstieg. Deshalb verdient sich der Adidas Solarglide 5 eine ganz klare Empfehlung als hochwertiger, komfortabler Trainingsschuh mit gutem Preis-Leistungsverhältnis.

Gewicht: 335 Gramm (Männer)
Sprengung: 10 Millimeter
UVP: 139,95 Euro

Adidas Adistar

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Adistar gab es zwar schon mal als Modellbezeichnung, technisch ist der Laufschuh aber komplett neu. Die Sohle mit Rocker-Geometrie ist unter der Ferse 37,5 Millimeter hoch und seitlich hochgezogen, der Fuß sitzt dadurch wie in einer Art Wanne. Dies sorgt auch ohne externe Stabilitätselemente für einen sehr sicheren und stabilen Abrollvorgang, zumal das „Repetitor“-EVA im Fersenbereich spürbar fester ist. Dazu umschließt ein „Cage-System“ den Mittelfußbereich und verbindet den Fuß eng mit der breit gebauten Plattform des Schuhs. Ein Modell für viele Trainingskilometer, das auch bei höherem Körpergewicht nicht überfordert wirkt.

Gewicht: 325 Gramm (Männer), 280 Gramm (Frauen)
Sprengung: 6 Millimeter
UVP: 131,95 Euro

Brooks Adrenaline GTS 22

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Wer ein Schuh mit einem Mix aus weicher Dämpfung und Support sucht, ist beim Brooks Adrenaline richtig. Bekannt, beliebt, bewährt – der Adrenaline ist so etwas wie der VW Golf unter den Laufschuhen. Beliebt durch alle Läufergruppen hinweg, für Einsteiger genauso geeignet wie für Fortgeschrittene, unkompliziert, zuverlässig und seit Jahren ein Bestseller.

Für schmalere Füße ist der Sitz des Schuhes gut, da die gut justierbare Schnürung und die sehr gute Fersen-Auspolsterung den Fuß sehr gut im Schuh halten. Der Adrenaline ist ein sehr stabiler Trainingsschuh mit relativ hoher Sprengung (12 Millimeter) und gerade konstruierter Leistenform, was bei Fersenläufern für einen stabilen Abrollvorgang sorgt. Zusätzlich unterstützt das Guiderail-Konzept den Fuß beim Abrollen. Beim 22er ist die Dämpfung spürbar weicher. Der Adrenaline eignet sich gut für schwerere Läufer und Läuferinnen und ist auch für schmalere Füße geeignet.

Gewicht: 289 Gramm (Männer US Größe 9), 258 Gramm (Frauen US Größe 7)
Sprengung: 12 Millimeter
UVP: 149,95 Euro

Mizuno Wave Rebellion

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Den Rebellion hat Mizuno für schnelles Trainings- sowie Wettkampftempo konzipiert. Dabei sorgt die voluminöse Mittelsohle dafür, dass der Schuh nicht übertrieben hart ist: Das Mittelsohlenmaterial ist noch mal 22 Prozent leichter und 35 Prozent rückfedernder als beim Vorgängermodell. „Beim Abrollen ist der Vorwärts-Push durch die Mittelsohle deutlich spürbar“, so ein Testläufer. Die Wave-Platte ist erstmalig glasfaserverstärkt: Das stützt den Fuß ebenso wie die im Vorfußbereich breite Sohlenform und sorgt für einzigartige Stabilität bei diesem leichten Schuh, der für leichte und schwerere Läufer geeignet ist. Die Passform ist eher breit.

Gewicht: 215 Gramm (Frauen), 230 Gramm (Männer)
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 200 Euro

Hoka Kawana

Hoka Kawana
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Auch wenn der Hoka Kawana als Alltagsschuh beworben wird, ist er vor allem ein Laufschuh – und zwar einer mit Fokus auf viel Komfort und Dämpfung. Beim ersten Hineinschlüpfen fällt sofort auf, dass der Schuh nicht so weit ausfällt, wie es die massive Optik zunächst vermuten lässt. „Wenn ich ihn anziehe, verschmilzt mein Fuß förmlich mit dem Schuh“, urteilt ein Testläufer mit eher schmalen Füßen. Doch auch jene Testläufer mit breiteren Füßen lobten die Passform. Auffällig ist überdies die Konstruktion des anatomisch nach hinten gebogenen Bereichs rund um die Achillessehne. Hier entsteht keinerlei Druck auf die Achillessehne, was diese spürbar entlastet. Gleichzeitig wird die Ferse durch zwei Wülste im inneren Bereich des Rückfußes sicher gehalten.

Beim Blick von oben fällt auf, wie ausladend der Schuh rundherum ist. Der Kawana bietet in der Tat eine enorme Standfläche, was beim Abrollvorgang viel Sicherheit vermittelt. So liefert der Schuh ganz ohne Stützelemente viel Stabilität. Das liegt auch auch den der eher festen Mittelsohle, die vor allem für schwere Läuferinnen und Läufer eine gute Option ist. Die Mittelsohle hat übrigens eine leicht gebogene Rocker-Geometrie, wodurch der Schuh harmonisch abrollt.

Gewicht: 237 Gramm (Frauen), 283 Gramm (Männer)
Sprengung: 5 Millimeter (Frauen: 27/22 Millimeter, Männer: 30/25 mm Millimeter)
UVP: 140 Euro

Brooks Cascadia 16

Brooks Cascadia 16
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Der Cascadia 16 hat nun eine neue Außensohle, eine Mittelsohle mit reaktiverem DNA Loft V2-Schaum und einer neuen Passform durch das neue Obermaterial. Im Zehenbereich ist spürbar mehr Platz. „Der Sitz am Fuß ist super, der Laufkomfort nochmal auf einem höheren Niveau“, bestätigt ein Testläufer. Die Allround- und die Trail-Eigenschaften sind noch einmal verbessert. Die Qualität des Obermaterials und die Passform sind ebenfalls verbessert. Negativ angemerkt, wenn man Kritikpunkte finden will, wurde von Läufern mit schmalen Füßen der weite Sitz des Obermaterials und die gegenüber anderen Modellen etwas schlechtere Traktion.

Ansonsten hat der Cascadia 16 das Zeug, seine beliebten Vorgängermodelle in allen Punkten zu übertreffen. Er ist vielleicht nicht so sehr gedämpft wie der Caldera 5 von Brooks, bietet nicht so viel Speed wie der Catamount, aber dafür ist der Cascadia das universelle einsetzbare Angebot mit mehr Traileignung. Und vergleichbar ist er mit Modellen wie Hoka Speedgoat, Altra Olympus oder auch dem Asics Trabuco Max.

Gewicht: 298 Gramm (Männer), 269 Gramm (Frauen)
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 140 Euro

Brooks Ghost 14

Brooks Ghost 14
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Der Brooks Ghost ist nicht umsonst einer der meistverkauften Laufschuhe: Er bietet eine extrem gelungene Kombination aus sehr guter Dämpfung, dynamisch, geschmeidigem Laufverhalten und geringem Gewicht. Und das Beste, er passt so für extrem viele Ansprüche, was Tempi, Streckenlängen und Läufertypen betrifft. Ein perfekter Allrounder also, der dazu jetzt noch CO2-neutral gefertigt wird. Was will man mehr?

Gewicht: 255 Gramm (Frauen), 280 Gramm (Männer)
Sprengung: 12 Millimeter
UVP: 140,00 Euro

Saucony Triumph 19

Saucony Triumph 19
Hersteller

Die Zielflaggen-Optik lässt den Schuh schnell aussehen. Aber die Abstimmung der Mittelsohle und der damit verbundene Abrollkomfort sind auf maximalen Komfort, ausgelegt auch bei höherem Körpergewicht. Saucony setzt auf den vom Vorgänger bekannten Mittelsohlenschaum ( „PWRRUN+“) in der Mittelsohle, der ein weiches Dämpfungsgefühl und einen sanften Abrollkomfort liefert, „der selbst für Vor- und Mittelfußaufsetzer soft ist“, so ein Testläufer. „Aber bei ruhigem Trainingstempo läuft er sich sehr bequem“ Das neue, Obermaterial ist auch spürbar luftiger: „Der Schuh fühlt sich damit leichter an“, so ein Testläufer, „sitzt aber nicht so stramm im Mittelfußbereich.“

Gewicht: 258 Gramm (Frauen), 290 Gramm (Männer)
Sprengung: 8 Millimeter
UVP: 170,00 Euro

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04 / 2023

Erscheinungsdatum 16.03.2023

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