Trailschuh für Ultradistanzen
The North Face Vectiv Enduris II im Test

The North Face baut sein Trailschuh-Sortiment aus und möchte mit dem Vectiv Enduris II die langen Distanzen bedienen. Ob das gelungen ist, verraten wir im Test.
The North Face Vectiv Enduris II im Test
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The North Face ist eine der größten Outdoor-Marken – und doch sind die Trailrunning-Schuhe von The North Face noch eher selten zu finden, zumal wenn man auf den Trails nördlich des Inns unterwegs ist. Jedoch hat der amerikanische Hersteller mit dem Motto "Never stop exploring" sein Angebot an Trailschuhen 2022 deutlich ausgebaut, The North Face macht Ernst.

Der Vectiv Enduris II für alle Zwecke

In der Vectiv-Serie ist der Flight Vectiv der auffälligste und schnellste Schuh, leicht und mit robustem Obermaterial ausgestattet. Charakteristisch ist die Außensohle mit 3,5 Millimeter tiefem Profil in Kombination mit der Rocker-Zwischensohle in zwei Härtegraden und integrierter Kohlefaserplatte: Eine Konstruktion wie bei den Carbon-Straßenschuhen, nur eben auf Trail-Bedürfnisse ausgelegt.

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Reaktionsfreudige Mittelsohle

Der hier vorgestellte VECTIV ENDURIS II ist von einem ganz anderen Naturell. Er ist sehr komfortabel ausgelegt und für sehr lange Trailläufe geeignet – bis hin zum Ultralauf. Er ist das am stärksten gedämpfte Modell im Sortiment, hat eine TPU-Platte in der Mittelsohle für ein reaktionsfreudiges Laufgefühl. Die Zwischensohle hat eine ausgeprägte Rocker-Geometrie: Spitze und Ferse der Außensohle sind aufgebogen. Die Sohle besteht aus zwei Härten. Das Mesh-Obermaterial ist mit einem Zehenschutz und einer festen Fersenkappe ausgerüstet.

Taugt für Trail und Asphalt

Der erste Laufeindruck war überraschend: Obwohl der Schuh recht kompakt aussieht (341 Gramm in US-11) mit seiner voluminösen Zwischensohle (32 Millimeter unter der Ferse), läuft er sich überraschend agil und schnell; alsbald hat man ein höheres Lauftempo, als man sich eigentlich vorgenommen hatte. Zweite Beobachtung: Auch auf dem Asphaltweg zum Trail fühlt sich der VECTIV ENDURIS II sehr komfortabel an – nichts zu merken von einem harten, unbequemen Trailschuh.

Lebendiges Laufgefühl

Die TPU-Platte in Kombination mit der Rocker-Geometrie sorgt für ein sehr lebendiges, reaktives Laufgefühl. Klar, der Vectiv Enduris II ist kein Wettkampfschuh, aber für einen komfortablen Trailschuh läuft er sich wirklich sehr agil. Gleichzeitig sorgt die TPU-Platte in der Mittelsohle für viel Stabilität, unterstützt übrigens von der breiten Außensohlenplattform: Der Fuß bietet damit jederzeit einen sicheren Tritt. Das Profil mit der relativ flachen Profiltiefe (3,5 Millimeter) ist zu 90 Prozent ausreichend – man muss schon bewusst einen Untergrund suchen (etwa weicher Sand), wo man Kritik am Grip üben könnte.

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Passt bei großem Fuß

Somit hat der Vectiv Enduris II tatsächlich sehr gute Langstrecken-Eignung. Im Test fiel auf, dass die Größen eher groß ausfallen, sprich: Der Schuh ist eher für mittelbreite und sogar etwas breitere Füße geeignet.

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Fazit: Dämpfung mit Trailkomfort vereint

Der Vectiv Enduris II ist ein sehr guter Trail-Langstreckenschuh. Die Kombination aus gedämpfter Zwischensohle und reaktivem Zwischensohlenverhalten machen regelrecht Spaß. The North Face meint es ernst mit den Trailschuhen – der Vectiv Enduris II ist eine Alternative zu Hoka-Modellen (Speedgoat, Mafate Speed) oder auch Komfort-Trailschuhen wie dem Asics GEL-Trabuco Max oder dem Salomon Ultra Glide. Obendrein macht der Vectiv Enduris II einen robusten und qualitativ hochwertigen Eindruck; gepaart mit den guten Allround-Laufqualitäten dürfte man den Schuh also auch nördlich des Inns zukünftig öfter mal antreffen.

Die Daten zum Schuh

Gewicht: 309 Gramm (Männer); 275 Gramm (Frauen)
Sprengung: 6 Millimeter
UVP: 140 Euro

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04 / 2023

Erscheinungsdatum 16.03.2023

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