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Was liegt im Bereich der Trailschuhe eigentlich zwischen robusten, maximal stabilen Modellen und leichten Wettkampf-Rennern? Zum Beispiel der Altamesa 300. Der Neuzugang im Sortiment von The North Face findet eine spannende, ganz eigene Balance aus Dynamik und Geländegängigkeit.
Der Altamesa 300 in Zahlen
Gewicht: 310 Gramm (Männer), 285 Gramm (Frauen)
Sprengung: 6 Millimeter
UVP: 120 Euro
Dynamischer Allrounder
Was den Altamesa 300 so besonders macht, ist ironischerweise seine "Durchschnittlichkeit": Denn der Schuh geht in keiner Richtung ins Extrem. Er ist kein aggressiver Trailschuh für die ruppigsten Gebiete, und kein zahmer Hybridschuh für den Gelegenheitstrail. Ein Tester schreibt in seinem Testbericht: "Als hätte man einem schnellen Straßenschuh eine Trailsohle spendiert." Das trifft es gut, und so ist gibt es Elemente, wie das Obermaterial, die nicht unbedingt klassisch „trailig“ daherkommen. Die Zehen werden durch eine TPU-Zehenkappe geschützt, ansonsten scheint das Mesh-Upper lockerer und etwas weniger robust. Das hat den Vorteil, dass es anschmiegsam anliegt und sehr atmungsaktiv ist, und den Nachteil, dass es die Oberseite des Fußes nicht ideal vor Steinchen, Ästen etc. schützt. Das ist jedoch wenig relevant, solange man nicht im extremen Gelände unterwegs ist.
Zunge und Fersenschale sind leicht gepolstert, die Schnürung lässt sich gut justieren und sitzt dank der verstärkten Ösenleisten gut und fest.
Mittelsohle: Fest und dynamisch
Was die Mittelsohle angeht, sollte man sich nicht von der recht wuchtigen Optik täuschen lassen: Denn der Altamesa ist nicht nur leichter, als er aussieht, er läuft sich auch fester und dynamischer, als es die ausladende Sohlenpartie vermuten lässt. Immerhin 36 Millimeter baut der Schuh unter dem Rückfuß, 30 Millimeter sind es unter dem Vorfuß. Dennoch ist das Dämpfungsverhalten des EVA-Schaums eher moderat. Das feste Abrollen wird kombiniert mit einer guten Portion Reaktivität, "die ich dem Altamesa zunächst gar nicht zugetraut hätte", gibt eine Testerin zu. Da der Schuh zusätzlich mit einer leichten Rockerkonstruktion ausgestattet ist (also einem aufgebogenen Vorfuß- und Fersenbereich), ist das Abrollen im Altamesa zügig und dynamisch.
Unter dem Vorfußbereich befindet sich eine Kunststoff-Platte, die sogenannte „Skycore Rock Guard“, die zusätzlich vor Unebenheiten schützt, insbesondere im Downhill und beim Abstoßen. "Zum Glück bleibt der Schuh trotz der minimalen Versteifung wunderbar flexibel und agil", findet eine Testerin. Ebenfalls glänzen kann im Test die "Surface CTRL"-Außensohle. Die ist bereits von anderen The North Face-Modellen bekannt und bietet, wie gewohnt, ausgezeichneten Grip auf verschiedensten Offroad-Untergründen. Mit einer Profiltiefe von vier Millimetern und pfeilförmigen Stollen greift die Außensohle auch auf technischem Terrain und liefert ausreichend Traktion für unterschiedliche Bedingungen.

Eine Farbgebung des Frauenmodells.
Tempo und Trail? Geht beides.
Die größte Stärke des Altamesa 300 ist, wie bereits anklang, die Balance aus einem flotten, straßenschuh-ähnlichen Laufgefühl und solider Trailtauglichkeit. Wer gern schnell läuft, aber nicht auf ein Mindestmaß an Stabilität und Komfort verzeichnen möchte, kommt hier auf seine Kosten. Doch auch bei entspannteren Trainingsläufen ist das zügige Abrollgefühl eine erfrischende Abwechslung zu Modellen, die viel stärker auf maximalen Komfort und Stabilität ausgerichtet sind.
Weil der Altamesa sich gewisse Eigenarten eines Straßenschuhs beibehält, ist er zwar luftig und agil, aber eben auch kein Schuh für jegliche Arten von Trails. Das liegt nicht an der Außensohle, die wirklich so einiges mitmacht, sondern vielmehr an der Stabilität des Modells. Denn hier bietet der Sohlenaufbau in technischem Gelände letztendlich nicht den Halt, der bei anspruchsvollen Downhills, zerklüfteten Gerbirgspfaden oder steinigen Wegen nötig ist. Und auch das Obermaterial ist nicht maximal robust und schützend. Während dem Altamesa im ruppigen Gelände also irgendwann Grenzen gesetzt sind, brilliert er umso mehr dort, wo sich ohnehin ein großer Teil aller Trailläuferinnen und -läufer aufhält: nämlich auf leichteren Trails, Schotterwegs, Wald- und Wiesenpfaden und allen Untergründen, die nicht ein absolutes Maximum an Geländetauglichkeit fordern. Hier glänzt der Altamesa entsprechend mit geringem Gewicht und Dynamik.
Mehr Dämpfung gefällig?
Läuferinnen und Läufer, für die es ruhig etwas weicher sein darf, gibt es übrigens ein alternatives Altamesa-Modell: Denn die Kollektion umfasst zusätzlich den "Altamesa 500". Dieser Schuh bedient sich derselben Konstruktion wie der 300er, ist jedoch laut Hersteller deutlich weicher gedämpft. Wir haben den "500er" nicht getestet und können somit auch nicht abschließend vergleichen.
Fazit
Der Altamesa 300 balanciert irgendwo zwischen einem zahmen Allrounder und flottem Trail-Renner. Das macht den Schuh exotischer, denn diese Mischung ist im Bereich der Trailschuhe sicherlich noch nicht häufig. Der Schuh eignet sich am besten für Läuferinnen und Läufer, die ein breites Einsatzgebiet abdecken und nicht auf Komfort und vor allem nicht auf Dynamik verzichten möchten. Letztendlich sollte auch noch das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht unerwähnt bleiben, denn das stimmt beim Altamesa 300: Für 120 Euro (UVP) erhält man einen hochwertigen Lightweight-Trainer für den Trail.
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