Günstige Multisportuhr
Coros Pace 2 im Test

Die Coros Pace 2 kostet weniger als 200 Euro und wiegt nur 29 Gramm. Dabei steckt sie voller Sensoren und Technik, die man sonst nur von deutlich teureren GPS-Uhren kennt. Wir verraten, was die Multisportuhr kann – und was nicht.
Coros Pace 2
Foto: Hersteller
In diesem Artikel:
  • Die Coros Pace 2 ist ein wahres Leichtgewicht
  • Intuitive Bedienung
  • Sensoren und Funktionen
  • Zuverlässige Messwerte, übersichtliche Darstellung
  • Ausdauernder Akku
  • Fazit: Die Coros Pace 2 ist ein echter Preis-Leistungs-Tipp
  • Vor- und Nachteile der Coros Pace 2

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Coros dürfte den meisten Läufern wohl kein Begriff sein. Kein Wunder, erst im Jahr 2018 brachte die amerikanische Marke die erste Sportuhr heraus: die Pace. Inzwischen gibt’s vier weitere Modelle und mit der Coros Pace 2 auch den Nachfolger der ersten Pace. Die Pace 2 kostet nicht mal 200 Euro, bietet aber viele Funktionen und Sensoren, die man eher von Modellen der Ab-400-Euro-Liga kennt. Wir haben sie getestet und verraten, ob günstig auch gut sein kann und für wen die Uhr geeignet ist.

Coros Pace 2
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Das Gehäuse der Coros Pace 2 ist klein, flach und leicht.

Die Coros Pace 2 ist ein wahres Leichtgewicht

Zunächst fällt auf, dass die Coros Pace 2 sehr leicht ist: 29 Gramm in der Version mit Nylon-Armband, etwas schwerer mit dem Armband aus Silikon. Laut Coros soll es die leichteste Multisportuhr auf der Welt sein. Und in der Tat: Andere Uhren wiegen gerne mal das Doppelte. Hauptgrund für das geringe Gewicht ist das runde Uhrengehäuse aus Plastik, welches zwar nicht wertig wirkt, aber stabil ist. Die Größe ist vergleichsweise kompakt (Durchmesser: 42 Millimeter, Dicke: 11,7 Millimeter), sodass die Uhr auch an schmalen Handgelenken sehr gut sitzt und nicht mächtig wirkt. Das Farbdisplay, welches in 240 x 240 Pixeln auflöst, lässt sich gut ablesen, wobei das Glas etwas spiegelt und der Blickwinkel daher nicht zu flach sein sollte.

Intuitive Bedienung

Die Bedienung erfolgt mittels zweier Knöpfe an der rechten Gehäuseseite, von denen der obere zudem eine drehbare Krone ist. Die Bedienung ist intuitiv: Die Krone dient zur Navigation durchs Menü, zum Wechseln der Trainingsansicht und zur Bestätigung. Mit dem unteren Knopf geht man zurück durchs Menü und nimmt eine Runde.

Das Menü der Coros Pace 2 ist nicht verschachtelt. Bereits nach kurzer Eingewöhnung bewegt man sich sicher durch die Nutzeroberfläche. Dabei reagiert die Uhr schnell auf Eingaben und gibt mittels Vibration und Ton deutliche Rückmeldungen. Der Druckpunkt der Knöpfe ist klar, mit Handschuhen lässt sich die Krone allerdings weniger gut nutzen.

Sensoren und Funktionen

Die Coros Pace 2 ist eine Multisportuhr und bietet mehrere Sportprofile fürs Laufen, Radfahren, Schwimmen, Triathlon und Krafttraining (jeweils Indoor und Outdoor), die sich mittels der Coros-App individuell anpassen lassen, sodass man selbst festlegen kann, welche Daten man sehen möchte.

GPS und weitere Satellitensysteme

Die Uhr unterstützt verschiedene Satellitensysteme (GPS, QZSS, GLONASS, Beidou, Galileo (Firmware-Update geplant)), was überall auf der Welt selbst unter schwierigen Bedingungen (enge Bebauung, hohe Berge, dichter Wald) korrekte Aufzeichnungen von Strecke und Geschwindigkeit ermöglichen soll. Zudem gibt es einen optischen Herzfrequenzsensor, einen barometrischen Höhenmesser, ein Thermometer, einen Bewegungssensor und einen Kompass.

Coros Pace 2
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Der optische Herzfrequenzsensor der Coros Pace 2 misst erstaunlich zuverlässig.

Integrierte Wattmessung

Eine besonders erwähnenswerte Funktion: die Wattmessung. Wie die Vantage-Serie und die Grit X von Polar die ermittelt die Pace 2 die Leistung beim Laufen, ohne dass es einen gesonderten Fuß-Bewegungssensor (wie bei Stryd) oder Brustgurt (wie bei Garmin) braucht.

Coros-App zur Synchronisation und Ergänzung

In der Coros-App kann man zudem eigene Trainingseinheiten und ganze Trainingspläne anlegen und diese auf die Uhr synchronisieren. Wichtig: Es gibt kein Web-Interface. Alles erfolgt mittels App auf dem Smartphone. Die Möglichkeit, seine Daten zu einen Drittanbieter wie Strava, TrainingPeaks oder Apple Health zu verbinden, ist vorhanden und funktioniert einwandfrei.

Coros Pace 2 Watch Faces
Screenshot
"Gesichtseinstellung" ist die etwas holprige Übersetzung von Watch Faces.

Die Übersetzung der App ins Deutsche ist zwar an der ein oder anderen Stelle etwas holprig und man entdeckt vereinzelt auch noch ganze englische Absätze, die offenbar beim Übersetzen übersehen wurden. Ein Beispiel: Wer das Watch Face der Uhr, also das Ziffernblatt, ändern möchte, muss in der App die "Gesichtseinstellungen" anpassen. Und ebenjene Watch Faces gibt es derzeit nur in Englisch.

Über die App können Trainingseinheiten wie etwa Intervallläufe geplant und sogar ganze Trainingspläne angelegt und direkt auf die Uhr geladen werden.

Aktivitäts- und Schlaf-Tracking

Natürlich bietet die Coros Pace 2 auch Activity- und Sleep-Tracking. Die Daten, die dabei ermittelt werden, lassen sich zum Teil direkt auf der Uhr aufrufen. Mehr Details liefert die App, wo die Daten grafisch übersichtlich aufbereitet werden. So findet man dort auch einen Trainings- beziehungsweise Belastungszustand, der einem verrät, welchen Trainingseffekt die letzten Aktivitäten hatten und wie erholt man ist.

Trainingsvorschläge in Form eines Smart-Coaches gibt es keine. Auch eine Navigations-Funktion bietet die Coros Pace 2 nicht. Ebenso fehlen Lifestyle- und Smartwatch-Funktionen wie etwa ein eingebauter Musikplayer oder eine Bezahlfunktion, lediglich rudimentäre Smart-Funktionen wie Benachrichtungen kann die Uhr.

Zuverlässige Messwerte, übersichtliche Darstellung

Im Test fiel die Messgenauigkeit von Strecke und Herzfrequenz positiv auf. Bei Läufen, bei denen zur Referenz eine Uhr mit Pulsgurt getragen wurde, maß die Pace 2 die Herzfrequenz mit einer vernachlässigbaren Abweichung von ein bis zwei Schlägen. Aussetzer gab es nur selten und wenn, dauerten sie nicht lange an. Wer in Sachen Herzfrequenzmessung ganz sicher gehen möchte, kann über Bluetooth oder ANT+ einen Pulsgurt koppeln. Diese Schnittstellen machen es zudem ganz einfach, auch andere externe Sensoren wie etwa einen Wattsensor fürs Radfahren mit der Uhr zu verbinden.

Aporopos Watt, die integrierte Wattmessung erfolgt wie bei der Polar-Vantage-Serie ohne zusätzlichen Bewegungssensor am Fuß. Die Werte wirken bei der Auswertung nachvollziehbar. Beim Training gibt es keine störende Latenz, sodass man die Wattmessung durchaus zur Steuerung der Intensität nutzen kann. Obwohl die Coros Pace 2 die Wattmessung integriert hat, ist die Nutzung mit einem externen Stryd-Sensor möglich, wodurch noch mehr Daten gesammelt und ausgewertet werden.

Die Coros-Smartphone-App stellt die aufgezeichneten Daten der Einheiten und des Actitvity-Trackings übersichtlich und detailliert dar. Top: Neben Standard-Daten wie Strecke, Pace und Herzfrequenz kann man so ganz leicht auch zusätzliche Daten wie etwa Watt, Schrittfrequenz und Schrittlänge sehen. Wie bereits erwähnt, kann der Coros-Account auch mit den Accounts von Drittanbietern gekoppelt werden, sodass alle gesammelten Daten automatisch bei Strava, TrainingPeaks und Co. landen.

Über die Coros-App lassen sich die Einstellungen der Uhr verändern und die Trainings analysieren.
Screenshots
So wird eine Aktivität in der Coros-App dargestellt.

Ausdauernder Akku

Überragend ist die Akkulaufzeit: Laut Coros soll die Uhr 30 Stunden Aktivität aufzeichnen können und knapp drei Wochen durchschnittlichen, täglichen Gebrauch durchhalten. Ein gesonderter Ultra-Modus, bei dem das Aufzeichnungsintervall des GPS verlängert wird, soll 60 Stunden Aktivität am Stück möglich machen. In der Praxis zeigte sich die Uhr wirklich sehr ausdauernd. Mit eingeschalteter Bluetooth-Verbindung zum Smartphone, Rund-um-die-Uhr-Activity-Tracking und täglichen Training hält die Corops Pace 2 locker zehn bis 14 Tage durch. Das ist richtig stark und macht die Uhr auch für Ultraläufer attraktiv – oder einfach für Sportler, die ihre Uhr nicht ständig aufladen möchten.

Fazit: Die Coros Pace 2 ist ein echter Preis-Leistungs-Tipp

Diese Uhr dürfte auch 50 oder gar 100 Euro teurer sein und wäre immer noch ein Preis-Leistungs-Tipp. In Sachen Lifestyle- und Smartwatch-Funktionen bietet sie zwar im Grunde nichts, aber wer als Läufer, Radfahrer oder Triathlet (vom Einsteiger bis Profi) eine solide Uhr zur Trainingsaufzeichnung mit ausdauerndem Akku sucht, macht mit der Coros Pace 2 alles richtig.

Vor- und Nachteile der Coros Pace 2

+ schlankes Design mit angenehmer Passform (selbst bei schmalen Handgelenken)
+ sehr geringer Gewicht
+ einfache Bedienung mit klarer Rückmeldung
+ steckt voller Sensoren und Funktionen
+ exakte GPS-Messung
+ zuverlässiger optischer Herzfrequenzsensor
+ sehr lange Akkulaufzeit
+ sehr günstiger Preis
- billige Qualitätsanmutung
- keine Navigations-Funktion
- kein Web-Interface

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04 / 2023

Erscheinungsdatum 16.03.2023