Garmin Venu 3 (S) im Test

Fitness-Smartwatch für Läufer
Garmin Venu 3 (S) im Test

Veröffentlicht am 25.01.2024
Garmin Venu 3
Foto: RUNNER’S WORLD

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Zugegeben, das Produkt-Portfolio bei Garmin ist ziemlich unübersichtlich. Es gibt viele verschiedene Uhrenlinien, die sich an Ausdauer-, Outdoor- oder Fitnesssportler richten, letztlich aber über dieselben Basisfunktionen verfügen. Ob nun Forerunner, Fenix oder Venu – alle Modelle sind Multisportuhren, die verschiedene Sportarten aufzeichnen können, Rückmeldung zum Training- und Fitnesszustand liefern und als Activity-Tracker fungieren. Hier stellen wir die Venu 3 vor, die bei Garmin als Uhr für fitnessaffine Menschen läuft, aber auch alles mitbringt, um eine smarte, kompakte Uhr für Läufer zu sein.

Was unterscheidet die Garmin Venu 3 und die Venu 3S?

Die Garmin Venu 3 gibt es in zwei Gehäusegrößen: 41 Millimeter (Venu 3S) oder 45 (Venu 3) Millimeter. Wodurch sich die beiden Varianten unabhängig von der Größe unterscheiden, zeigt folgende Tabelle.

Wir haben die größere Version Venu 3 in Schwarz mit dem Standard-Silikonarmband getestet. Das Gehäuse wirkt auch an schmalen Handgelenken von Frauen keinesfalls wuchtig. Das weiche Armband – welches übrigens auswechselbar ist – ist komfortabel und sorgt für einen angenehmen, wackelfreien Sitz.

Wie ist die Bedienung der Garmin Venu 3?

Beide Versionen eint die Bedienung mittels drei Knöpfen an der rechten Gehäuseseite und über das Touchdisplay. Zwar reagiert das Display verzögerungsfrei und zuverlässig auf Eingaben, allerdings ist die Bedienung hier und da etwas umständlich. Anders als bei vielen anderen Garmin-Modellen (etwa der Forerunner 965 und Fenix 7) ist die Benutzung sowohl des Touchdisplays als auch der Knöpfe unumgänglich, da Sie die Menüpunkte und Funktionen in der Regel durch eine Kombination beider Bedienarten auswählen: Zum Hoch- und Runterscrollen im Menü müssen Sie das Display bemühen. Sprich: Man muss ständig zwischen Wischen auf dem Display und Drücken der Knöpfe hin und her wechseln. Das macht die Bedienung anfänglich etwas umständlich, wobei man sich schnell an das Bedienkonzept gewöhnt.

Einen Nachteil hat das Bedienkonzept aber wirklich: Die Touchfunktion lässt sich nicht ausschalten, auch nicht während einer Aktivität. Bei Regen kann es entsprechend vorkommen, dass die Tropfen die Anzeige auf dem Display verschieben. Das Display schaltet sich im normalen Uhrenbetrieb übrigens nach wenigen Sekunden aus. Das spart Strom. Um das Display zu aktivieren, reicht es, den Arm zu heben. Wer mag, kann diese Stromspar-Einstellung auch anpassen, sodass das Display dauerhaft eingeschaltet bleibt.

Ansonsten gehört zu jeder Uhr natürlich eine Smartphone-App. Im Falle der Venu 3 ist es Garmin Connect. Hierüber richten Sie die Uhr ein und passen die Einstellungen an. Das funktioniert schnell und problemlos. Auch alle aufgezeichneten Aktivitäten und alle ermittelten Daten stellt die App übersichtlich dar.

Welche Funktionen bietet die Garmin Venu 3?

Die Garmin Venu 3 verfügt über alle derzeit üblichen Funktionen von hochwertigen Multisportuhren und smarten Activity-Trackern.

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Hier eine Übersicht über die Highlight-Funktionen:

  • Multiband-Satellitenempfang (GPS, GLONASS und Galileo)
  • barometrischer Höhenmesser
  • Blutsauerstoffsensor (Pulsoximeter)
  • Herzfrequenzvariabilität (HRV)
  • Laufleistung (Wattmessung)
  • animierte Work-outs
  • Trainingsauswertung und -anleitung
  • Zyklustracking
  • bargeldlose Bezahlfunktion (Garmin Pay)
  • Musikplayer

Welche Sportarten kann ich mit der Garmin Venu 3 machen?

Die Venu 3 von Garmin ist eine Multisportuhr, die verschiedene Sportarten unterstützt. Auf der Uhr sind über 30 Sportprofile hinterlegt: Laufen, Radfahren, Meditation, Boxen, Schwimmen, Klettern, Yoga und viele mehr. Alle Sportprofile kann man individuell anpassen, sodass man während einer Aktivität genau die Informationen und Datenfelder angezeigt bekommt, die man sehen möchte.

Zu jedem absolvierten Training erhält man eine Rückmeldung zur Intensität und zum Nutzen der Einheit. Wenn man die Uhr über einen längeren Zeitraum trägt, kann die Uhr die Belastung erkennen und anzeigen, in welchen Trainingsbereichen und -intensitäten man trainiert. Wichtig hierfür sind natürlich genaue Herzfrequenz- und Pace-Daten – dazu mehr im nächsten Punkt. Ermittelt die Uhr genaue Daten, ist die Analyse äußerst hilfreich. Gerade Laufeinsteigerinnen und -einsteiger können durch die nachvollziehbaren Erklärungen und vorgeschlagenen Trainingstipps sicherstellen, ein ausgewogenes Verhältnis von Be- und Entlastung zu finden und Fortschritte im Training zu machen. Somit wird die Uhr zum Coach am Handgelenk.

Wer möchte, kann sowohl in der App als auch in der Uhr selbst Trainingseinheiten planen und nachlaufen. Ein Intervalltraining ist innerhalb von ein, zwei Minuten erstellt.

Wie gut ist die Aufzeichnungsqualität der Garmin Venu 3?

Für uns Läuferinnen und Läufer ist natürlich vor allem die Genauigkeit der GPS-Aufzeichnung und der Herzfrequenzmessung wichtig. Im Test zeigte sich die Uhr bei erstem Punkt als sehr zuverlässig. Sie findet das Signal der Satelliten sehr schnell und ist entsprechend in wenigen Sekunden startklar. Zudem verliert sie das Signal auch nicht. Da die Uhr drei Navigationssatellitensysteme (GPS, GLONASS, Galileo) auf zwei Frequenzen (Multiband-Modus) empfangen kann, ist die Messgenauigkeit selbst in der Stadt zwischen Häusern und im Wald unter Bäumen sehr genau. Sprünge und Messfehler gab es im Testzeitraum nicht.

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Die Messgenauigkeit des Herzfrequenzsensors ist, wie bei der optischen Messung üblich, nicht zuverlässig. Mal misst die Uhr eine zu hohe Herzfrequenz, mal eine zu niedrige. Vor allem bei höherem Tempo, wenn der Arm stark schwingt und die Fliehkräfte entsprechend hoch sind, ist die Messung gerne mal daneben. Wer nach Puls trainiert, sollte daher lieber einen Brustgurt tragen, da diese genaue Werte liefern. Koppeln können Sie externe Sensoren problemlos via Bluetooth oder ANT+. Im Alltag, wenn man sich nicht oder nur langsam bewegt, kann man dem optischen Herzfrequenzsensor hingegen Glauben schenken.

Wie gut sind die Tracking-Funktionen?

Garmin-typisch werden beim Aktivitätstracking nicht nur einfach Schritte gezählt, sondern Bewegungsmuster erkannt. Geht man zu Fuß oder fährt mit dem Rad, erkennt die Uhr das und stellt Zeitpunkt und Dauer dieser Aktivitäten in der Connect-App dar. Bei diesen sogenannten „Move-IQ“-Aktivitäten werden zwar weder Distanz noch Herzfrequenz aufgezeichnet, aber man erkennt ganz gut, wie oft und wie viel man sich am Tag bewegt.

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Gleiches gilt für den Schlaf. Wie verschiedene Studien zeigen, ist die Schlafanalyse von Wearables nicht wirklich genau. Sprich: Die Schlafphasen werden oft nicht richtig erkannt, sodass die Aussagekraft zur Erholsamkeit des Schlafes gering oder sogar falsch sein kann. Unabhängig davon können die Schlaffunktionen aber dabei helfen, einen Überblick über die Schlafdauer und die Einschlaf- und Aufwachzeiten zu erhalten – diese ermittelte die Uhr im Test sehr zuverlässig. Das kann wiederum dabei helfen, eine bessere Schlafroutine zu entwickeln, indem man zu regelmäßigen Zeiten ins Bett geht.

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Ein tolles Feature ist die Ermittlung der Herzfrequenzvariabilität (HRV). Dieser Wert hat eine nachgewiesene Aussagekraft zum Gesundheits-, Stress- und Erholungslevel. Wer krank wird, viel um die Ohren hat oder zu viel trainiert, kann das eventuell schon zuvor an der HRV ablesen und entsprechend reagieren. Viele Profisportlerinnen und -sportler nutzen die Herzfrequenzvariabilität, die die Venu 3 im Schlaf misst und nach dem Aufwachen im „Morning Report“ anzeigt, zur Steuerung ihrer Trainings- und Alltagsbelastung.

Welche Nachteile hat die Garmin Venu 3?

Außer den eingangs beschrieben Umständlichkeiten in puncto Bedienkonzept (Touchdisplay und Knöpfe) hat die Garmin Venu 3 keine echten Nachteile. Das hochauflösende Display sieht toll aus, ist aber stromhungrig, weshalb sich Garmin dafür entschieden hat, es standardmäßig auszuschalten. Ist das ein Nachteil? Nein, denn die Akkulaufzeit ist trotzdem richtig stark, sodass viele Trainingsstunden und lange Einheiten möglich sind. Die allermeisten werden eine ganze Woche mit der Uhr auskommen, ohne sie aufladen zu müssen.

Einzig der Preis von rund 500 Euro ist sehr hoch. Die ebenfalls 499 Euro teure Garmin Forerunner 265 kann im Grunde alles, was die Venu 3 auch kann, verfügt zusätzlich aber über eine Navigationsfunktion. Die Coros Pace 3 ist eine ebenfalls sehr gut ausgestattete, aber weniger wertig verarbeitete Sportuhr, kostet aber auch nur 249 Euro. Vergleichbar ist auch die Polar Ignite 3 für 329 Euro. Und selbst Smartwatches wie die Apple Watch 9 (ab 449 Euro) bieten einen ähnlichen Funktionsumfang.

Fazit zur Garmin Venu 3

Die Garmin Venu 3 eignet sich für alle, die eine Uhr für einen aktiven Alltag suchen und denen Anleitung und Rückmeldung wichtig sind. Die Multisportuhr zeichnet diverse Sportarten zuverlässig auf und überzeugt in puncto Akkulaufzeit. Wer eine kompakte Uhr mit smarten Funktionen und einem hochauflösenden Display sucht, trifft mit der Garmin Venu 3 eine gute Wahl.

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