- Was ist neu an der Polar Ignite 2?
- Hardware
- Bedienung
- Funktionen
- Aufzeichnung
- Akkulaufzeit
- Fazit
- Vor- und Nachteile der Polar Ignite 2
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Die Polar Ignite 2 ist eine kleine, leichte und günstige GPS-Multisportuhr mit allerlei Activity-Tracking- und Smart-Coaching-Funktionen. Polar sieht die Ignite 2 als den idealen Begleiter für alle, die ihr Training nicht nur aufzeichnen, sondern auch personalisierte Trainingsempfehlungen sowie Einblicke in die Erholung und den Schlaf erhalten möchten. Wir verraten, ob die Uhr für Läuferinnen und Läufer geeignet ist.
Was ist neu an der Polar Ignite 2?
Im Vergleich zur Polar Ignite 1 liefert die Ignite 2 eine Reihe neuer Funktionen. Das sind die wichtigsten Veränderungen und Neuerungen:
- Herzfrequenz-Streaming (der optische Herzfrequenzsensor kann seine Daten via Bluetooth etwa ans Laufband oder den Radcomputer senden)
- Musiksteuerung (die Uhr hat keinen integrierten Speicher, aber man kann mit ihr die Musik auf dem Smartphone steuern)
- Trainingstagebuch (auf der Uhr, aber natürlich auch in der Polar Flow-App, lassen sich alle Einheiten einzeln und in einer wöchentlichen Zusammenfassung einsehen)
- Energieverbrauch und -quellen (der Kalorienverbrauch beim Training wird nach den Makronährstoffen Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett unterteilt)
- Akkulaufzeit (20 Stunden statt 17 Stunden)
- Energiesparmodi (bis zu 100 Stunden Aufzeichnung, bei verringerter Aufzeichnungsgenauigkeit)
- Farben (insgesamt gibt es vier Farbvarianten der Polar Ignite 2)
Hardware
Die Polar Ignite 2 besteht aus einem glasfaserverstärktem Polymer, also einem wertigen, robusten, leichten Kunststoff. Die geriffelte Lünette, die das LCD-Display umrandet, sieht sehr gut aus und besteht, genau wie der einzige Knopf, der unten links am Gehäuse sitzt, aus Edelstahl. Die Uhr wiegt gerade mal 35 Gramm und ist sehr kompakt (Durchmesser: 43 Millimeter, Höhe: 8,5 Millimeter). Mit dem angenehm weichen Silikonarmband, welches in zwei Längen (S/M, M/L) zum Lieferumfang gehört, sitzt die Uhr bequem auch an schmalen Handgelenken. Die Polar Ignite 2 ist natürlich wasserdicht (bis zu 30 Meter).

Auf der Rückseite des Gehäuses ist ein optischer Herzfrequenzsensor verbaut. Feature: Die Uhr kann den Puls via Bluetooth an andere Geräte senden, sodass man die Ignite 2 als Herzfrequenzmesser für Anwendungen wie Zwift oder Peloton nutzen kann. Im Inneren stecken Sensoren für vier Satellitensysteme (GPS, GLONASS, QZSS und Galileo), von denen immer zwei kombiniert werden, und ein Akku, der bis 20 Stunden Aktivität bei genauester GPS- und Herzfrequenzaufzeichnung und sogar bis zu 100 Stunden mit geringerer Aufzeichnungsrate durchhalten soll. Im Uhrenmodus, mit kontinuierlicher Pulsmessung, sind bis zu fünf Tage Laufzeit drin.
Bedienung
Die Einrichtung der Uhr erfolgt über Polar Flow mit dem Smartphone (iOS und Android) oder dem Computer und ist kinderleicht. Die Bedienung der Uhr erfolgt mittels des Touch-Display und des verbauten Knopfs. Schon nach wenigen Minuten hat man das intuitive Bedienkonzept verstanden. So öffnet man mit einem Knopfdruck das Hauptmenü und mit Wischgesten bewegt man sich durch die einzelnen Punkte. Wer einen Schritt zurück gehen möchte, drückt den Knopf.
Das Touch-Display reagiert in der Regel schnell auf Eingaben, hakt ab und an aber auch. Und das Display hat einen generellen Nachteil: Mit nassen Fingern, etwa durch Schweiß oder Regen, lässt es sich nicht sicher bedienen. Da kann es schon mal vorkommen, dass man aufs Display drückt, um die Aufzeichnung zu pausieren oder zu starten, aber nichts passiert. Etwas mehr Feedback würden wir uns überdies auch bei der Vibration wünschen. Nicht immer spürt man das Ruckeln am Handgelenk, das einen beispielsweise darauf hinweisen soll, dass die Eingabe erfolgreich war oder ein Kilometer absolviert wurde.
Das Display der Polar Ignite 2 ist übrigens ein LCD-Display, welches mit hoher Auflösung und toller Farbdarstellung überzeugt. Problem: LDC-Displays sind recht stromhungrig, weshalb Polar das Display standardmäßig abschaltet und erst beim Anheben des Arm wieder anschaltet – so gehen viele Hersteller vor. Im Alltag funktioniert das auch gut, aber beim Laufen scheint der Algorithmus etwas überfordert zu sein. Im Test wurde das Anheben des Armes nicht immer sofort erkannt, sodass das Display dunkel blieb und man den Arm nochmal heben musste. Wer möchte, kann die Funktion allerdings ausschalten, sodass das Display während einer Aktivität immer an ist, was wir empfehlen. Alternativ schaltet auch ein Knopfdruck das Display der Polar Ignite 2 ein. Apropos Knopfdruck, der Uhr fehlt leider die Möglichkeit, eine Runde zu nehmen. Runden können nur voreingestellt, etwa jeden Kilometer, genommen werden.
Funktionen
Die Ignite 2 ist in eine Multisportuhr und unterstützt dementsprechend eine ganz Palette an Sportprofilen – laut Polar sollen es mehr als 130 sein. Von Laufen über Kraftsport, Beach-Volleyball, Ballett und Yoga sind alle gängigen Sportarten dabei. Ein Triathlon-Sportprofil scheint es allerdings nicht zu geben. Die einzelnen Profile der Sportarten, also die Anzeigen auf der Uhr, lassen sich direkt in Polar Flow anpassen. So kann man selbst bestimmen, welche Werte und Daten man sehen möchte.
Natürlich bietet die Polar Ignite 2 auch Activity- und Schlaf-Tracking sowie Smartwatch-Funktionen. Letztere beschränken sich auf Benachrichtigungen und – neu – Musiksteuerung. Die Uhr hat allerdings keinen eingebauten Musikspeicher, sie dient lediglich als Fernbedienung für verbundene Smartphones. Hier sei auch erwähnt, dass die Uhr keine Navigations-Funktion hat, was bei dem Preis aber auch kaum zu erwarten ist.

Gelungen finden wir die Coaching-Funktionen: Wer die Ignite 2 länger trägt und damit trainiert, erhält Rückmeldung und Vorschläge zum Training. So wertet die Uhr das Training und die Erholung aus, um Einschätzungen über die Trainingsbelastung und Leistungsfähigkeit zu geben.
In den verschiedenen Sportprofilen werden einem Trainingseinheiten vorgeschlagen, basierend auf dem individuellen Erholungsstatus, dem Fitnesslevel und dem Trainingspensum. So hat man quasi einen kleinen Coach am Handgelenk, was gerade weniger erfahrenen Sportlern Motivation und Anleitung geben kann. Dabei handelt es sich übrigens nicht nur um Ausdauereinheiten, sondern auch um Kraft- und Dehn-Work-outs. Trainingseinheiten (Intervalle) lassen sich direkt an der Uhr vorplanen, was aber eher fummelig ist. Deutlich einfacher gelingt das in Polar Flow über die App oder den Browser.
Aufzeichnung
Die Ignite 2 ist eine Multisportuhr und untersützt eine große Anzahl von Sportarten, von denen bis zu 20 verschiedene auf der Uhr gespeichert werden können. Getestet haben wir die Uhr vor allem beim Laufen. Ausprobiert haben wir sie aber auch beim Training auf dem Fahrrad und Indoor-Bike, das sich genauso wie externe Herzfrequenzsensoren und anderes Zubehör über Bluetooth oder ANT+ mit der Uhr koppeln lässt.

Der optische Herzfrequenzsensor der Polar Ignite 2 überzeugt. Im Alltag ermittelt er zuverlässig belastbare Werte – wichtig fürs Acitvity-Tracking sowie die Schlafaufzeichnung. Auch beim beim Laufen halten sich die bauartbedingt üblichen Abweichungen in Grenzen. Bei den meisten Dauerläufen war eine Abweichung von im Schnitt fünf Schlägen festzustellen. Aussetzer, bei denen der Sensor viel zu hohe oder viel zu niedrige Werte ermittelte, waren selten. Das mag auch mit dem guten Sitz und dem geringen Gewicht der Polar Ignite 2 zu tun haben – je weniger die Uhr wackelt, desto besser kann der optische Sensor seine Arbeit verrichten. Dennoch empfehlen wir allen, denen die Herzfrequenzmessung, und den darauf basierenden Fitness- und Coaching-Funktonen, wichtig ist, einen Brustgurt, der zuverlässige Messwerte liefert.

Kommen wir zur GPS-Genauigkeit. Die Uhr nutzt stets die Kombination von zwei Satellitensystemen – wir haben im Test GPS und GLONASS verwendet. Anfangs dauerte es länger, bis die Uhr das Signal gefunden hatte und startbereit war. Doch nach einem Firmware-Update, welches übrigens ohne das Zutun des Nutzers aufgespielt wird, war das Signal innerhalb von zehn Sekunden gefunden. Und dabei ist sie vielleicht etwas zu schnell, denn bei einigen Läufen zeigte sich, dass die Uhr auf dem ersten Kilometer eines Laufes nicht immer genau weiß, wo man sich befindet. So verortet sie einen etwa mitten in einer Häuserreihe (siehe Foto oben) oder kürzt eine Kurve etwas stark ab. Auf den folgenden Kilometern kann man solche Ungenauigkeiten in der Aufzeichnung nicht mehr finden. Hier bessert Polar sicherlich mit einem weiteren Firmware-Update nach. Alles in allem gefällt uns die Aufzeichnungsqualität aber. Auf unserer im Mittelwert 10,8 Kilometer langen Standard-Testrunde maß die Ignite 2 10,65 Kilometer.
Die Auswertung des Trainings ist direkt an der Uhr möglich. Hier erfährt man bereits allerlei zur Pace, Herzfrequenz, Rundenzeiten und Energieumsatz. Für mehr Informationen muss man die Uhr mit Polar Flow synchronisieren. Das funktioniert am Computer über FlowSync oder am Smartphone direkt mit der Polar Flow App völlig problemlos. Polar Flow gefällt dabei, weil es sowohl im Browser als auch in der App alle wichtigen Details zum Training und des Activity-Trackings übersichtlich darstellt. In Polar Flow können auch viele Einstellungen der Uhr, etwa die verschiedenen Datenfelder der Sportprofile, angepasst werden und Trainingseinheiten geplant werden. Wer zur Auswertung des Trainings lieber Strava oder TrainingPeaks nutzt, kann Polar Flow direkt mit diesen und weiteren Services verbinden.

Polar Flow ist insofern wichtig, weil es für den vollen Funktionsumfang der Uhr essenziell ist. Nur hier gibt es den vollen Überblick über Trainingsnutzen, Belastung, Regeneration und Leistungsfähigkeit. Die gelieferten Einschätzungen waren anfänglich noch wenig nützlich – da wurde ein langsamer Dauerlauf schon mal als enorme Belastung gesehen. Doch mit der Zeit lernte die Uhr ihren Träger offenbar besser kennen. Nach ein paar Tagen waren die Einschätzungen deutlich nachvollziehbarer und zeigten sich durchaus hilfreich, wenn es darum geht, zu erkennen, wie eine Trainingseinheit den Körper belastet und welches Trainingspensum sich positiv auf die Leistung auswirkt.
Akkulaufzeit
Wichtig ist natürlich noch die Akkulaufzeit. Hier ist ein Feature hervorzuheben, dass man so auch etwa von Suunto kennt: Die Polar Ignite 2 zeigt vor dem Start einer Trainingseinheit an, wie lange sie bei der aktuellen Akkuladung und den gewählten Einstellungen wohl durchhält. So weiß man direkt, ob die 20 Prozent noch für zwei Stunden reichen oder nicht. Falls nicht, können die Einstellungen fix angepasst werden, sodass die Akkulaufzeit verlängert wird.

Generell gefällt uns die Akkuleistung. Ein einstündiger Lauf mit eingeschaltetem Display kostete im Test durchschnittlich sechs Prozent Akkuladung. Die von Polar versprochenen 20 Stunden Aufzeichnung am Stück sollte die Uhr durchhalten. Im Alltag hielt die Uhr bei insgesamt sechs Stunden Aufzeichnung und durchgängiger Verbindung zum Smartphone vier Tage durch.
Fazit
Die Ignite 2 stellt den Einstieg in die Polar-Familie dar. Dennoch können wir die kleine Multisport- und Fitnessuhr uneingeschränkt allen Sportlerinnen und Sportlern empfehlen, die einen zuverlässigen Begleiter für ihren aktiven und gesunden Trainingsalltag suchen. Der Funktionsumfang geht weit über das bloße Aufzeichnen von Laufeinheiten hinaus. Das Activity-Tracking, die Schlafauswertung und die Trainingsanleitung arbeiten Hand in Hand und machen die Polar Ignite 2 zu einem verlässlichen Begleiter für sportlich aktive Menschen, denen Rückmeldung und Anleitung wichtig sind. Neben der für den Preis beinahe unschlagbaren Funktionsvielfalt, überzeugen uns die solide Akkulaufzeit und die gute Aufzeichnungsqualität. Wer ambitionierter trainiert, wird allerdings eine Uhr mit echten Tasten der Bedienung mittels Touch-Display vorziehen. Hier bietet Polar mit der Vantage M2 und der Vantage V2 passende Alternativen.
Vor- und Nachteile der Polar Ignite 2
+ ausdauernder Akku
+ Smart-Coaching
+ Activity- und Schlaf-Tracking+
+ intuitive Bedienung
- Touchscreen-Bedienung
- Display-Aktivierung beim Anheben des Arms
- keine Runden-Taste
Hier kaufen: Polar Ignite 2 (UVP: 229 Euro)