Laufen ist kein Männersport: In Deutschland und weiten Teilen Europas ist Laufen bei Frauen unter 30 mittlerweile deutlich beliebter als bei gleichaltrigen Männern. Zudem sind die Zuwachsraten im Laufsport auf weiblicher Seite höher. Ursachen sind vermutlich ein gesteigertes Körperbewusstsein und eine gesündere Lebensweise zu sehen. Nicht ohne Gründe gibt es daher inzwischen ein breites Angebot an eigens konstruierten Frauenmodellen. Inwiefern sich diese von Männermodellen unterscheiden, erfahren Sie in diesem Artikel.
Frauen-Laufschuhe – die wichtigsten Merkmale
Die Anforderungen an Frauen-Laufschuhe müssen sich an den anatomischen Eigenschaften des weiblichen Fußes orientieren. Das klingt banal, wird aber nicht bei allen Herstellern umgesetzt. Der durchschnittliche Frauenfuß ist nämlich nicht einfach ein kleinerer Männerfuß. Frauenfüße haben andere Proportionen, und sie werden beim Laufen anders belastet. Die Unterschiede bei den Laufschuhen für Männer und Frauen beziehen sich also nicht nur auf die Passform, sondern auch auf die Konstruktion. Die wichtigsten Punkte, die es zu berücksichtigen gilt, sind:
- Frauen sind leichter als Männer. Und das selbst bei gleicher Körpergröße, nämlich im Schnitt um 15 Prozent, wobei es hier regionale Unterschiede gibt. Der Grund für die Gewichtsunterschiede: Frauen haben weniger Muskelmasse, außerdem ist der Knochenbau ist leichter.
- Bei Frauen weichen die Winkelstellungen der unteren Gliedmaßen – das Verhältnis von Ober- zu Unterschenkel gemessen – ab der Hüfte von den Werten bei Männern ab. Die bei einigen Läuferinnen zu beobachtende X-Bein-Stellung wird auf die breiteren Hüften zurückgeführt; dadurch ergibt sich ein größerer Q-Winkel („Q-Angle“), eine orthopädische Bezeichnung für die Stellung der Beinachse.
- Frauen sind außerdem flexibler – das heißt sie sind dehnfähiger, gleichzeitig ist ihr Bindegewebe schwächer als bei Männern.
Im Anschluss an die Testberichte erfahren Sie noch mehr über frauen-spezifische Laufschuh-Technologie.
Frauenlaufschuhe im Test
Die Favoriten der Redaktion:
🏆 Perfekte Passform: Puma Run XX Nitro (hier bestellen). Dieses Puma-Modell ist in seiner Passform und Technologie perfekt an die weibliche Anatomie angepasst. Das spiegelt sich in der Mittelsohle, in der Geometrie des Schuhs und in weiteren Punkten wider.
🏆 Komfortabel und anschmiegsam: Hoka Clifton 9 (hier bestellen). Der Klassiker aus dem Hoka-Sortiment ist weich, aber nicht zu weich gedämpft und ist ein funktionaler Allrounder für verschiedenste Einheiten im Training.
🏆 Der besondere Laufschuh: Bär Lady Run (hier bestellen). Der Lady Run ist in erster Linie ein bequemer Alltags-Sneaker; er eignet sich aber dennoch gut für moderate Lauf-Einheiten und punktet außerdem mit sehr hochwertiger Verarbeitung.
Diese Modelle haben wir getestet:

Hersteller
FazitDer Ultraboost Light ist ein ultra-komfortabler Trainingsschuh, der sich dank seiner bequemen Passform und Besonderheiten wie ergonmischer Fersenschale perfekt an die jeweilige Fußform anpasst – auch an schmalere Füße.- Gewicht: 295 Gramm (Männer), 262 Gramm (Frauen)
- Sprengung: 10 Millimeter
- UVP: 200 Euro
Die aktuellste Version des Adidas-Klassikers kommt mit eine „ultra“-komfortablen Sohle und einem sehr leichten Obermaterial daher. Das Mittelsohlenmaterial wurde überarbeitet, sodass es jetzt noch weicher ist und gleichzeitig Gewicht spart. Zusätzlich ist das Kunststoff-Element, genannt „Linear Energy Push“, komplett überarbeitet – in Materialstärke, Form und Geometrie. In Verbindung mit dem leichteren Boost-Kunststoff sorgt es für den entscheidenden Laufunterschied zu den Vorgängermodellen. Im Obermaterial erlaubt das „Primeknit” genannte Gestrick eine sehr gute Anpassung an die Fußform. Es ist „zonal“ gestrickt, heißt: In bestimmten Zonen erlaubt es mehr Dehnung („Adaptfit“ genannt), in anderen Zonen (Mittelfuß) ist es fest, damit der Schuh sicher am Fuß sitzt.
Unserem Test-Team fielen außerdem noch einige Kleinigkeiten auf, die das Laufgefühl des Ultraboost optimieren: Etwa die kleine, halbtunnelförmige Aussparung in der Außensohle mittig unter dem Fuß. Sie stabilisiert das Abrollverhalten – ohne negativ einzugreifen. Auch im Mittelfußbereich sorgt das neu gestaltete LEP-Element für spürbar mehr Flexibilität und einen dynamischeren Fußabdruck, „das ist das Laufverhalten eines Trainingsschuhs, wie beim Vorgänger – aber jetzt mit etwas Pep“, formuliert es der Tester. Auch der Fersenhalt mit neu gestalteter, flexiblerer Fersenkappe ist eine Steigerung gegenüber dem Vorgänger. Die Achillessehnen-schonende, weiche Ausstattung an der Ferse ist geblieben.
Das abschließende Urteil eines Testers unterstreicht diese Eindrücke: „Der Komforteindruck beim Aufsatz des Fußes ist geblieben, aber der Schuh ist spürbar leichter und fühlt sich lebendiger an.“

Hersteller
FazitDer Nimbus 25 verbindet sein Hauptmerkmal, nämlich Komfort, wie kaum ein anderes Modell mit Dynamik und Stabilität. Er ist in der neuen Version noch einmal spürbar weicher geworden und eignet sich vor allem für schmalere Füße.- Gewicht: 290 Gramm (Männer), 255 Gramm (Frauen)
- Sprengung: 8 Millimeter
- Preis: 200 Euro
"Asics ist mit dem Gel-Nimbus 25 ein richtig guter Schuh gelungen, der nach wie vor mit einem überragenden Mix aus Komfort und Dynamik überzeugt, nun aber einfach noch ein wenig besser geworden ist", findet ein begeisterter Tester und drückt damit den allgemeinen Eindruck des Test-Teams aus.
Der Gel-Nimbus 25 kommt mit einem überarbeiteten Obermaterial daher, das sehr leicht, aber dennoch anschmiegsam ist. Die Passform eignet sich besonders gut für schmale bis normale Füße. Die Mittelsohle ist höher und breiter – und damit deutlich voluminöser. Asics selbst spricht von 20 Prozent mehr Dämpfungsschaum. Zusätzlich ist der „FF Blast Plus Eco“-Schaum auch nochmal ein Stück weicher und reaktiver als der bisherige Schaum im Nimbus 24. In der Summe läuft sich der Asics Gel-Nimbus 25 wie sein Vorgänger sehr komfortabel, gewinnt aber deutlich an Dynamik hinzu. Das liegt einerseits am Mittelsohlenmaterial an sich, das zugleich weich und reaktiv ist, andererseits an der geringeren Sprengung. Durch die angedeutete Rocker-Geometrie, also eine leicht aufgebogenen Rück- und Vorfußpartie, rollt der Schuh zudem zügig ab.
„Der Nimbus war für mich immer ein eher träger Schuh, aber die neue Version macht richtig Spaß und ist für ruhige, längere und auch zügigere Dauerläufe auf der Straße ideal“, urteilt ein Tester über das Laufverhalten. Gleichzeitig eignet sich der Schuh für verschiedenste Laufstile und auf vielen Untergründen.

Hersteller
FazitDer Bär Lady Run ist eher ein Sneaker als ein Laufschuh, eignet sich aber dennoch für ruhige und nicht allzu lange Einheiten. Nebenbei ist er außerdem sehr hochwertig verarbeitet und verspricht Langlebigkeit.- Gewicht: 321 Gramm
- Sprengung: 10 Millimeter
- UVP: 219 Euro
Der BÄR Ladyrun sieht auf den ersten Blick nicht unbedingt aus wie ein Laufschuh – dazu trägt schon das plüschige, weiche Futter auf der Innenseite im Innern des Schuhs bei. Auffällig ist zudem sofort die BÄR-typische breite Zehenbox, in der die Zehen deutlich mehr Platz haben als in den meisten Modellen der bekannten Hersteller. Das Obermaterial aus Kalblackleder, Kalbnappaleder und Mesh spricht für einen robusten, langlebigen Schuh und verleiht dem Lady Run ein hochwertiges, sneaker-ähnliches Aussehen.
Beim Laufen beweist sich der Schuh als angenehmer Begleiter für ruhige Läufe und Einheiten auf der Straße und auf gut befestigten Wegen. Was man bedenken sollte: Das Modell geht eher in Richtung Sneaker als Laufschuh. Deshalb eignet er sich aber dennoch für gemächliche Einheiten und gelegentliches Walken oder Laufen. Das etwas höhere Gewicht des Schuhs macht ihn nicht klobig, es ist aber durchaus spürbar und wirkt sich auf das Laufgefühl aus. Dank der Passform und der Zehenbox findet der Fuß einen sehr angenehmen Stand im Schuh, was sich positiv auf das Abrollverhalten auswirkt. Die Füße können sich kraftvoll vom Boden abstoßen. Die Zwischensohle aus leicht-PU sorgt für eine angenehme Dämpfung, die jedoch nicht buttrig weich ist und sich eher im mittleren Bereich befindet. Für Läuferinnen, die gerne ruhig in einem bequemen und hochwertigen Schuh laufen, ist der Ladyrun eine tolle Option. Für ganz lange oder intensive Einheiten ist der Schuh nichts.

Hersteller
FazitDer Adrenaline GTS 22 ist ein komfortabler Allrounder mit leichter Stabilität im Abrollen. Die Konstruktion in der Frauenversion bietet sehr guten Sitz und anschmiegsamen Halt.- Gewicht: 258 Gramm (Frauen US Größe 7)
- Sprengung: 12 Millimeter
- UVP: 150 Euro
Der Adrenaline ist Brooks-Klassiker und Allrounder: Beliebt durch alle Läufergruppen hinweg, für Einsteiger genauso geeignet wie für Fortgeschrittene, unkompliziert, zuverlässig und seit Jahren ein Bestseller. Zu den klassischen Zutaten eines stabilen Laufschuhs gehörten beim Adrenaline verschiedene Elemente: Ein wesentliches Merkmal des Schuhs sind seine 12 Millimeter Sprengung, das ist im Vergleich eher überdurchschnittlich. Daneben zeichnet den Adrenaline die sehr gerade geschnittene Leistenform aus, was bei Fersenläuferinnen und -läufern für einen stabilen Abrollvorgang sorgt.
Als Stabilitäts-Element fungiert auch beim Adrenaline GTS 22 ST das bewährte Guiderail-Konzept. Es stabilisiert den Fuß beim Abrollen progressiv – wer keine Stütze benötigt, merkt von diesem Stabilitätselement fast nichts, außer, das beim Aufsetzen der Fuß wie in eine Art Schale hineinsinkt – der Fuß wird beidseitig gut geführt. Je mehr der Fuß im Abrollvorgang zu einer Seite drängt, desto stärker stützt das Guiderail-Element. Die Mittelsohle besteht nun komplett aus supersoftem „DNA Loft“, was den Schuh noch weicher macht.
„Panzer mit Kuschelrand“, nannte eine Testläuferin den Adrenaline, und das trifft nach wie vor zu. Spürbar ist neben dem Komfort und der Stabilität die hohe Sprengung (12 mm). Insofern ist der Adrenaline GTS 22 eine hervorragende Wahl als Allround-Trainingsschuh für Läuferinnen und Läufer, die sich einen sehr stabilen Abrollkomfort wünschen. Vor allem bei mittlerem bis zu etwas höherem Körpergewicht ist die Sohlenabstimmung des Adrenaline sehr gut geeignet. Obendrein ist der Schuh auf einem sehr hohen Qualitätsniveau und verspricht eine lange Lebensdauer.

Hersteller
FazitDer Hoka Clifton 9 ist ein komfortabler, aber nicht zu weicher Schuh für verschiedenste Einheiten und Tempi, der in seiner neuesten Version an Dynamik gewinnt.- Gewicht: 205 Gramm (Frauen)
- Sprengung: 5 Millimeter
- UVP: 150 Euro
Der Clifton ist ein Komfort-Klassiker aus dem Hause Hoka. Die neunte Version kommt mit sehr voluminöser, hoch aufbauender Mittelsohle daher, die sehr viel Energie aufnimmt – im Läuferjargon: Dämpfung. Bei genauerem Vergleich mit dem Vorgänger fällt auch auf: Der Clifton ist noch höher geworden: Die Mittelsohle überragt jetzt die 30-Millimeter-Grenze. Was man nicht sieht von außen: Auch der Mittelsohlenschaum hat eine neue chemische Zusammensetzung bekommen: Obwohl die Sohle voluminöser ist, ist der Schuh insgesamt leichter geworden.
Der Clifton 9 ist definitiv sehr gut gedämpft – aber er ist tatsächlich nicht mehr der softeste Schuh, den es auf dem Markt gibt. Im direkten Vergleich mit den Vorgängermodellen fühlt es sich sogar so an (gerade im Vergleich mit dem sehr soften Clifton 8), dass der Clifton 9 etwas direkter und weniger stark gedämpft ist. Dafür gewinnt er etwas an Dynamik: Die Responsivität der Mittelsohle ist besser als beim Vorgänger. Sprich: Mit dem Clifton 9 macht auch etwas höheres (Trainings-)Tempo mehr Spaß. Eine Testerin lobt: „Für mich ein perfekter Allroundschuh für alle Einheiten auf der Straße.“

Kröger + Gross
FazitDer Hoka Kawana ist eine moderat gedämpfte Option für verschiedenste Trainings-Einheiten. - Gewicht: 237 Gramm (Frauen)
- Sprengung: 5 Millimeter (Frauen: 27/22 Millimeter)
- UVP: 140 Euro
Auch wenn der Hoka Kawana als Alltagsschuh beworben wird, ist er vor allem ein Laufschuh – und zwar einer mit Fokus auf viel Komfort und Dämpfung. Beim ersten Hineinschlüpfen fällt sofort auf, dass der Schuh nicht so weit ausfällt, wie es die massive Optik zunächst vermuten lässt. „Wenn ich ihn anziehe, verschmilzt mein Fuß förmlich mit dem Schuh“, urteilt ein Testläufer mit eher schmalen Füßen. Doch auch jene Testläuferinnen mit breiteren Füßen lobten die Passform. Auffällig ist überdies die Konstruktion des anatomisch nach hinten gebogenen Bereichs rund um die Achillessehne. Hier entsteht keinerlei Druck auf die Sehne, was diese spürbar entlastet. Gleichzeitig wird die Ferse durch zwei Wülste im inneren Bereich des Rückfußes sicher gehalten.
Beim Blick von oben fällt auf, wie ausladend der Schuh rundherum ist. Der Kawana bietet in der Tat eine enorme Standfläche, was beim Abrollvorgang viel Sicherheit vermittelt. So liefert der Schuh ganz ohne Stützelemente viel Stabilität. Das liegt auch auch den der eher festen Mittelsohle, die vor allem für schwere Läuferinnen und Läufer eine gute Option ist. Die Mittelsohle hat übrigens eine leicht gebogene Rocker-Geometrie, wodurch der Schuh harmonisch abrollt.

Hersteller
FazitDer NimbleToes Addict ist in der Frauenversion genau auf den weiblichen Fuß abgestimmt. Dazu gehören etwa eine konkave Passform und eine schmalere Ferse. Gleichzeitig ist der Zero-Drop-Schuh eine gute Option auf moderaten Läufen. - Gewicht: 250 Gramm
- Sprengung: 0 Millimeter
- UVP: 179 Euro
Wenn manche Frauen wegen der im Zehenbereich zu schmalen Schuhe fast schon verzweifeln, finden Sie im sehr hochwertig verarbeiteten NimbleToes Addict die Lösung. Die Leistenform und die Konstruktion des Obermaterials sind beim Addict kompromisslos ausgelegt. Während viele Laufschuhe an den Zehen enger werden, bleibt der Addict nach vorn hin breit, sodass die Zehen beim Laufen als Anker und Stabilisator fungieren können. Und: Die Sprengung ist gleich null, Vorfuß und Ferse stehen also auf einer Höhe. So soll ein natürlicher, orthopädisch günstiger Bewegungsablauf ermöglicht werden.
Der Addict hat eine dämpfende Zwischensohle und taugt damit auch für Laufeinsteigerinnen, die einen möglichst natürlichen Abrollvorgang trainieren wollen. Die Passform fußt auf dem spezifischen Damenleisten, berücksichtigt die Anatomie des weiblichen Fußes und garantiert viel Zehenfreiheit. Der Damenleisten hat eine etwas konkavere, schmalere Passform insbesondere im oberen Mittelfußbereich und oben auf dem Spann. Auch die Ferse ist schlanker und passt sich so der Anatomie meist weniger voluminösen Frauenfüßen an.

Hersteller
FazitDer 1080er ist seit jeher einer der komfortabelsten Laufschuhe von New Balance. Die zwölfte Version kommt mit verändertem Obermaterial und gleichbleibend weicher Dämpfung daher.- Gewicht: 234 Gramm
- Sprengung: 8 Millimeter
- UVP: 180 Euro
Für die zwölfte Version des Fresh Foam 1080 hat sich New Balance kein großes Update, sondern nur ein kleines „Updatechen“ vorgenommen. Gut so, denn der 1080 gehört seit Jahren zu unseren Favoriten im Bereich der neutralen und komfortablen Dämpfungsschuhe. Wie schon bei den Vorgängerversionen bietet der Schuh ein ausgewogenes Dämpfungsverhalten, welches zu den komfortabelsten aller aktuellen Laufschuhe gehört, allerdings nicht schwammig ist. Der Schuh macht bei einer entspannten Feierabendrunde genauso viel Freude wie beim langen Lauf in der Marathonvorbereitung. Dank der verbesserten Passform und dem unveränderten Dämpfungskomfort hat auch die zwölfte Edition des Fresh Foam 1080 das Zeug zum Lieblingsschuh im Schuhregal.

Hersteller
FazitDer Puma Run XX Nitro ist eines der wenigen Modelle, das kein männliches Pendant hat: Die Passform und die Geometrie des Schuhs sind genau auf die weibliche Anatomie angepasst, wobei das Modell gleichzeitig leichte Stabilität bietet.Der Modellname "Puma Run XX Nitro" deutet auf die frauenspezifischen DNA-Sequenz mit Doppel-X-Chromosomen hin. Und das erklärt: Dieses Puma-Modell gehört zu den wenigen Schuhen, von denen es keine Männer-Version gibt. Das Modell ist genau auf die weibliche Anatomie angepasst: Das betrifft die Geometrie, die auf weniger voluminöse Füße angepasst ist, die Dicke der Mittelsohle und das Obermaterial.
Die Dämpfung des Schuhs ist komfortabel, aber nicht zu weich, sodass das Laufgefühl etwas fester bleibt. Die zwei auffälligen Spangen im Mittelfuß- und Fersenbereich des Modells sorgen außerdem für leichte Stabilität, wobei diese moderater ist, als man optisch zunächst vermutet. Somit eignet sich der Run XX Nitro für verschiedenste Einheiten für Läuferinnen, die mit etwas Stabilität im Schuh gut laufen können.

Hersteller
FazitDer Guide 16 bietet leichte Stabilität in einem leichten, komfortablen Trainingsschuh. Im Fokus stehen geringes Gewicht und optimale Passform.- Gewicht: 221 (Frauen)
- Sprengung: 8 Millimeter
- UVP: 180 Euro
Das Schwestermodell Ride, ein Neutralschuh, erhielt vor einem Jahr unseren „Best Update Award“. Der neue Guide hat jetzt ein ähnliches Obermaterial und eine ebenso reaktive „PWRRun“-Zwischensohle, allerdings ergänzt durch ein hochwirksames Stabilitätselement: eine klassische Pronationsstütze, die vom Rückfuß- bis in den Mittelfußbereich reicht. Ergänzt wird diese durch die sehr gute Schnürung, die den Mittelfuß integriert. Der relativ leichte Schuh ist auch für schwerere Läuferinnen und Läufer geeignet. Ein Testläufer lobt: „Das Verhältnis von Stabilität im Rückfußbereich zu geringem Gewicht und Flexibilität im Vorfuß ist rekordverdächtig.“

Hersteller
FazitDer Topo Fli-Lyte ist ein Modell mit breiter Zehenbox, niedriger Sprengung und moderater Dämpfung. Der Schuh eignet sich für Läuferinnen, die sich gleichzeitig ein wenig Stabilität wünschen.- Gewicht: 193 Gramm
- Sprengung: 3 Millimeter
- UVP: 150 Euro
„Ich würde dem Fli-Lyte eine Urkunde für einen soliden Trainingsschuh verleihen“, beginnt eine Testerin ihren Bericht. Eine besonders gute Figur macht der Schuh vor allem in Sachen Komfort und Gewicht. Die breite Zehenbox bietet großzügigen Platz, während die „ZipFoam“-Dämpfung für ein weiches Laufgefühl sorgt. Das Obermaterial ist anschmiegsam, und der Schuh bleibt für ein Trainingsmodell sehr leicht. Dank der geringen Sprengung und reaktiver EVA- und TPU-Mischung in der Mittelsohle ist der Fli-Lyte ein responsiver, aber bequemer Schuh, der sich vor allem auf der Straße wohlfühlt.

Hersteller
FazitDieses True Motion-Modell setzt auf die klassischen True Motion-Merkmale: hufeisenförmige Außensohle und weiche Dämpfung. Ideal für Fersenaufsetzerinnen.- Gewicht: 240 Gramm
- Sprengung: 10 Millimeter
- UVP: 150 Euro
Der Nevos war das erste Modell mit der U-Tech-Technologie: Die hufeisenförmige Konstruktion des markeneigenen U-Foams unter Rück- und Vorfuß reagiert individuell auf Belastung und zentriert die Bodenreaktionskräfte. Die rund 30% zusätzlichen Dämpfungsschaum im überarbeiteten Modell „merkt man deutlich“, so ein Testläufer, „vor allem im Vorfußbereich“. Ein Testläufer aus Norddeutschland empfiehlt, „die hufeisenförmige Dämpfung unter der Ferse ist ein Gedicht“, allerdings eher für leichte Fersenläuferinnen geeignet, und er als schwerer Läufer habe „ein schwammiges Gefühl von achtern.“ Da ist das Modell Aion empfehlenswerter.
Weichere Dämpfung bei Frauen-Laufschuhen
Aufgrund des geringeren Körpergewichts von Frauen sollte vor allem die Dämpfung der Damen-Laufschuhe entsprechend ausgelegt sein. In der Tat weisen spezielle Frauen-Laufschuhe eine weichere Dämpfung auf; im Einzelfall sind sogar die Dämpfungs- und Stabilitätselemente in der Mittelsohle geschlechtsspezifisch ausgelegt, etwa bei Form und Härte der Air-Dämpfungskissen bei Nike oder den Mittelfußbrücken bei Asics. Hersteller Reebok reduziert bei Damen-Laufschuhmodellen die Höhe des Mittelsohlenmaterials; wo es bei einem Männer-Laufschuh im Fersenbereich 24 und im Vorfuß 12 Millimeter sind, sind es beim entsprechenden Frauen-Laufschuh nur 22 und 11 Millimeter. Die Dämpfung ist also auf das niedrigere Frauen-Körpergewicht ausgelegt.
Frauen-Laufschuhe mit höherer Flexibilität
Obendrein sind Frauen-Laufschuhe etwas leichter, es wird verhältnismäßig weniger Material benötigt. Das wird zusätzlich durch größere Flexkerben noch unterstützt: Hier wird weiteres Material, also Gewicht, eingespart und dazu ist der Schuh flexibler. Hersteller wie Nike verwenden für Damen-Laufschuhe mitunter sogar andere, flexiblere Einlegesohlen als für die entsprechenden Herren-Laufschuhe.
Spezielle Außensohle bei Laufschuhen für Frauen
Immer öfter ist auch die Gestaltung der Außensohle frauenspezifisch. Biomechanische Untersuchungen haben ergeben, dass Frauen beim Fußaufsatz in der Landephase weiter außen mit dem Fuß aufkommen – eine eversive Position, wie man es sagen. Dementsprechend ist das Crash-Pad (der Sohlenteil, mit dem der Schuh als erstes den Boden berührt) beim Frauen-Laufschuh weiter nach außen verlagert, also auf die äußere Seite der Außensohle. Das Crash-Pad passt sich besonders gut dem Untergrund an. Dafür ist es oft von der Außensohle entkoppelt und kann sich somit frei bewegen. Außerdem sind, wie oben angeführt, die Flexkerben in der Außensohle von Frauenschuhen tiefer und ermöglichen eine größere Beweglichkeit.
Passform: Frauenfüße sind nicht nur kleiner
Denn bei der Fußform sind die Unterschiede zwischen Frauen- und Männerfüßen offensichtlicher – und für Laufschuhhersteller konstruktionstechnisch leichter umzusetzen. Klar, Frauen haben im Durchschnitt kleinere Füße. Genauer gesagt, Frauenfüße sind schlanker. Für eine mehrjährige Studie untersuchten die Tübinger Sportmediziner Stefan Grau und Inga Krauß die Füße von mehr als 900 Personen, ihr Ergebnis: „Frauen haben bei gleicher Fußlänge in den beobachteten Größen schmalere und flachere Füße als Männer und außerdem einen größeren Großzehenwinkel als Männer.“
Frauenfüße haben andere Proportionen
Ein weiterer Unterschied ist die andere Proportion des weiblichen Fußes. Bei Frauen ist der Vorfuß im Vergleich zum Rückfuß breiter als bei Männern. Der Spann ist absolut gesehen flacher, in der Relation aber höher als bei Männern; wobei bei Frauen die Unterschiede größer sind als bei Männern. Im Durchschnitt ist auch das Ristmaß deutlich geringer: Dies wird gemessen, wenn man ein Maßband um Ferse und den Spann führt. Das Ergebnis hat vor allem Konsequenzen für die Passform von Damen-Laufschuhen; gerade der Einstiegsbereich sollte also bei Laufschuhen für Frauen kleiner ausfallen. Der Schaftrand sollte dabei auch niedriger sein, sonst stößt das Fußgelenk auf den Schaftrand, insbesondere wenn Frauen mit Männerschuhen laufen. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden – wenn Passform und Funktion stimmen.
Laufschuh-Auswahl und Laufschuh-Kauf
Achten Sie bei der Laufschuh-Auswahl auf die Punkte, die oben bezüglich Anatomie und Funktion genannt wurden. Suchen Sie hieraus die Elemente heraus, die auf Sie zutreffen:
- Habe ich einen schmalen Fuß?
- Wie viel Platz brauche ich im Ballen- und Zehenbereich?
- Wie flexibel ist der Schuh?
- Wo waren bei meinen bisherigen Schuhen die Problemstellen für den Fuß?
- In welchen Schuhen habe ich mich bislang am wohlsten gefühlt?