Läuferinnen und Läufer brauchen robuste und leichte Handys, die beim Trailrunning oder dem Long Jog nicht belasten, resistent gegen Schweiß und Regen sind und alle nötigen Funktionen zur persönlichen Leistungsanalyse mitbringen. Ein Smartphone für Sportlerinnen und Sportler im Allgemeinen sowie für Läuferinnen und Läufer im Speziellen zeichnet sich daher durch eine Vielzahl spezifischer Eigenschaften aus, die mitunter stark von der Standardausstattung herkömmlicher Handys abweichen. Da Läuferinnen und Läufer bei jedem Wetter im Freien unterwegs sind und dabei unter hoher physischer Beanspruchung stehen, sind eine robuste Ausführung, eine vergleichsweise geringe Größe und ein niedriges Gewicht die wichtigsten Punkte im Pflichtenheft eines Sport-Handys. Die Kategorie der Outdoor-Modelle, oft auch als „Rugged Phones“ (engl. für „robust“) bezeichnet werden, vereint die meisten dieser Eigenschaften.
Im Folgenden stellen wir fünf aktuelle und auch über lange Zeit bewährte Smartphones vor, die du guten Gewissens auf jede Laufstrecke mitnehmen kannst. Im Anschluss an die Testberichte findest du eine ausführliche Kaufberatung mit allen Punkten, die du bei deiner Kaufentscheidung berücksichtigen solltest.
Was macht ein gutes Lauf-Handy aus?
Auf folgende Eigenschaften solltest du während der Suche nach dem perfekten Smartphone für deine sportlichen Aktivitäten ein besonderes Augenmerk legen:
Gewicht
Ein iPhone 16 Pro Max bringt fast 230 Gramm auf die Waage – eindeutig zu schwer für lange Wegstrecken oder gar die Marathon-Distanz. Während das Gewicht im Alltag gegenüber der Funktionalität und der Displaygröße eine untergeordnete Rolle spielt, kommt es beim sportlichen Einsatz auf jedes Gramm weniger an. So wiegt beispielsweise das Basis-Modell der 16er-Reihe, das iPhone 16e, mit knapp 170 Gramm ganze 60 Gramm weniger als das Spitzenmodell. Eines der beliebtesten Smartphones für Sportler*innen ist und bleibt das Apple iPhone SE aufgrund seiner kompakten Abmessungen und seines Fliegengewichts von gerade mal 144 Gramm. Die aktuelle dritte Generation des Apfel-Winzlings ist bereits 2022 erschienen, wird jedoch noch bis 2028 mit Updates versorgt. Dass auch Handys mit großem Display angenehm leicht sein können, beweist das Samsung Galaxy S25 mit 162 Gramm. Allerdings sehen sich ambitionierte Läuferinnen und Läufer oft gezwungen, einen Kompromiss zwischen Gewicht und Robustheit zu finden. Gerade sehr stabile Outdoor-Modelle bringen oft weit mehr als 200 Gramm auf die Waage. Deshalb solltest du anhand deines Laufprofils abwägen, ob dir optimaler Wetterschutz bei hoher Stabilität oder eine besonders leichte Ausführung wichtiger ist.
Fun Fact: Zu den derzeit schwersten Smartphones gehört das fast schon als gepanzert zu bezeichnende ULEFONE Armor 28 Ultra Thermal mit einem Kampfgewicht von knapp einem halben Kilogramm (450 Gramm). Damit ist es eher ein Handy für robuste Outdooreinsätze als für flotte Lauftouren.
Größe
Die Größe eines Smartphones wird im Wesentlichen vom Display beeinflusst. Je kleiner die Gehäuseabmessungen, desto leichter lässt sich das Handy in der Tasche deiner Tight oder Jacke verstauen, und desto weniger schränkt es dich in deiner Bewegungsfreiheit ein. Ultrakompakte Modelle wie das iPhone SE (3rd Generation) kommen mit einem 4,7-Zoll-Display aus, das eine Diagonale von rund 12 cm aufweist. Dadurch werden sehr kompakte Gehäuseabmessungen von rund 14 x 7 cm möglich. Zum Vergleich: ein Samsung Galaxy S25 Ultra mit stattlichem 6,9-Zoll-Display (17,5 cm) ist mit gut 16 x 8 cm deutlich größer und damit auch unhandlicher.
Ähnlich wie beim Gewicht musst du auch bei der Größe abwägen, ob du zu Gunsten eines handlicheren Gehäuses auf ein großes Display verzichten kannst. Der größte Vorteil einer Anzeige mit einer Diagonale von mehr als 6 Zoll ist die schnelle Erfassbarkeit von Inhalten bei einem raschen Blick aufs Display während des Laufens. Ein kleineres Modell liegt dagegen besser und fester in der Hand und lässt sich auch aus der Bewegung heraus bequemer bedienen.
Guter Kompromiss: Smartphones mit 6 Zoll (rund 15 cm) großem Display vereinen das Beste aus zwei Welten.
Wasser- und Wetterfestigkeit
Bei der Ausführung eines schweißtreibenden und weitgehend im Freien stattfindenden Sports wie dem Laufen sollte das Handy unempfindlich gegen Feuchtigkeit sein. Dazu muss das Gehäuse gut abgedichtet sein, sodass Schweiß und Regenwasser nicht eindringen und die empfindliche Elektronik zerstören können.
Die Wasserfestigkeit wird zusammen mit der Staubdichtheit durch die IP-Zertifizierung angegeben, die oft auch als „Schutzart“ bezeichnet wird:
- Die erste Ziffer hinter „IP“ steht für die Staubdichtheit und reicht von 0 (kein Schutz) bis 6 (Staubdicht und vollkommener Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern).
- Die zweite Zahl bezeichnet die Resistenz gegen Flüssigkeiten und reicht von 0 (kein Schutz) über 4 (Schutz gegen allseitiges Spritzwasser) bis hin zu 9 (Schutz gegen Wasser bei Hochdruck- oder Dampfreinigung).
Die meisten Handys sind nach IP66 bis IP68 zertifiziert, sodass sie einen starken Wolkenbruch unbeschadet überstehen oder sogar bis zu 1,5 Minuten unter Wasser aushalten können.
Vorsicht bei Militärstandard: Einige Rugged Phones sind sogar nach dem strengen US-amerikanischen Militärstandard MIL-STD 810 zertifiziert. Dieser umfasst neben vollständiger Staub- und Wasserdichtheit auch weitere Resistenzen wie beispielsweise gegen salzhaltige Flüssigkeiten, ätzende Atmosphäre, Einfrieren und Auftauen, hohe physische Beanspruchung und vieles mehr. Allerdings ist diese Angabe mit Vorsicht zu genießen, da es keine verbindlichen Teststandards gibt und oft schon die Erfüllung eines einzigen Kriteriums für die Auszeichnung mit dem begehrten Logo genügt. Zu erkennen ist dieser Umstand beispielsweise an einem Logo mit dem Kleingedruckten „810G – 516.6“. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das lediglich den Test gegen Herunterfallen („516.6 – Mechanischer Schock“) bestanden hat.
Akku
Der Akku deines Sport-Handys sollte so lange wie möglich fernab der Steckdose durchhalten können. Moderne Smartphones sind mit Energiespeichern mit hoher Kapazität zwischen rund 2.500 und 5.000 Milliamperestunden (mAh) ausgestattet, was Standby-Zeiten von mehreren Tagen und Gesprächs-/Nutzungszeiten von 12 Stunden und mehr ermöglicht. Neben der absoluten Akkulaufzeit ist auch das Ladeverhalten des Energiespeichers ein entscheidendes Kaufkriterium: bei einem kurzen Zwischenstopp zwischen 15 und 30 Minuten sollte sich der Akku auf 20 bis 50 Prozent seiner Gesamtkapazität aufladen lassen.
Klein aber fein: Je kompakter das Handy, desto kleiner ist bauartbedingt der Akku. So hat das iPhone SE (3rd Gen) lediglich einen 2000-mAh-Energiespeicher verbaut, der allerdings aufgrund des kleinen Displays und der sparsamen Hardware laut Angaben von Apple bis zu 15 Stunden beim Videostreaming durchhält. Der stattliche 4.676-mAh-Akku des iPhone 16 Pro Max ist erst nach über 20 Stunden Streaming leer.
Sensoren
Die für die Auswertung deiner Leistungsdaten nötigen Sensoren verteilen sich im Idealfall auf Handy und Smartwatch bzw. Sportuhr. Das Smartphone zählt per Beschleunigungssensor die Schritte, misst mit dem Barometer die überwundenen Höhenmeter und bestimmt per GPS neben der Position auch die Laufrichtung und die zurückgelegte Distanz. Die Herzfrequenz wird von der Laufuhr am Handgelenk oder – noch genauer – einem Brustgurt oder Oberarmsensor ermittelt. All die gesammelten Daten lassen sich in einer Lauf- oder Fitness-App zusammenführen und minutiös auswerten, um deine Erfolge zu belegen und deinen Trainingsplan zu optimieren.
Kamera
Der Handy-Kamera kommt beim sportlichen Einsatz eine eher untergeordnete Rolle zu – dennoch sollte sie gut genug sein, um glückliche Momente mit Mitlaufenden, Sehenswürdigkeiten oder andere lohnende Motive auf der Laufstrecke verewigen zu können. Für schöne Außenaufnahmen sollte die Kamera mindestens mit 12 Megapixeln auflösen und über ein hochwertiges Weitwinkelobjektiv verfügen.
Möchtest du unterwegs Filme aufnehmen, sollte die Kamera neben dem Full-HD-Modus mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten bei bis zu 60 fps (Frames per Second, Bilder pro Sekunde) auch das 4k-Format (3.840 x 2.160) mit 30 fps beherrschen.
Fazit: Abseits der Top-Smartphones gibt es durchaus kleine und robuste Modelle, die ideal fürs Laufen sind
Handys zum Laufen dürfen nicht zu groß und unhandlich sein und sollten robuste Gehäuse für den Einsatz bei Wind und Wetter mitbringen. Da fallen die üblichen Top-Modelle der Hersteller wie Samsung oder Apple durch, während kleine, aber feine Nischenprodukte wie gemacht sind für den sportlichen Einsatz unterwegs. Überlege vor dem Kauf, welche Kriterien dir wirklich wichtig sind, vor allem in Bezug auf Akku, Kamera, Größe und Robustheit.