Als 20jährige Studentin sorgte Kathrine Switzer 1967 für weltweites, mediales Aufsehen. Sie hatte sich mit ihren Initialen K.V. Switzer für eine offizielle Startnummer für eine Teilnahme am Boston Marathon beworben und erhielt die Nummer 261 zugeteilt. Trotz des wutentbrannten Rennleiters, der versuchte sie aus dem Rennen zu zerren, beendete sie das Rennen und widerlegte damit die damals vorherrschende Meinung, Frauen seien für den Ausdauersport nicht geeignet. In den darauffolgenden Jahren etablierte sie sich als erfolgreiche Läuferin, bestritt 39 Marathons und gewann unter anderem den prestigeträchtigen New York City Marathon. In den siebziger Jahren baute sie mit 400 Rennen in 29 Ländern die AVON-Frauenlaufserie auf. 2015 gründete Switzer das soziale Frauen-Laufnetzwerk 261 Fearless, dass Frauen weltweit miteinander auf sportlicher Basis vereint.
Heute laufen in den USA mehr Frauen als Männer
“Ich freue mich sehr, den 121. Boston Marathon mitlaufen zu können,” so Kathrine Switzer. “Was vor 50 Jahren ein dramatischer Vorfall war, wurde letztendlich zu einem richtungsweisenden Moment – für mich und für Läuferinnen auf der ganzen Welt. Das Ergebnis sorgte für eine soziale Revolution: Heute laufen in den USA mehr Frauen als Männer.”Trotz des missglückten Anfangs hieß der Veranstalter des Boston-Marathons, die Boston Athletic Association, fünf Jahre später, 1972, erstmals Frauen als Teilnehmerinnen offiziell willkommen. Damals lief Kathrine Switzer auf Rang drei. Der Boston-Marathon sorgte damit für ein nachhaltiges, weltweites Umdenken im Laufsport. "Wir freuen uns sehr, Kathrine wieder aktiv im Rennen begrüßen zu dürfen, genau dort, wo der Ursprung der Frauenlaufsport-Bewegung liegt", erklärt B.A.A.-Präsidentin Joann Flaminio. "Sie war und ist eine mutige Frau und es ist uns eine große Ehre sie anlässlich dieses geschichtsträchtigen Jubiläums im Ziel in Empfang nehmen zu dürfen.”