Auf einer sehr flachen, schnellen und gleichzeitig auch kurvenarmen Strecke entlang des Genfersees gingen an fünf verlängerten Mai-Wochenenden zahlreiche Läufer an den Start des diesjährigen Genf-Marathons. Unter Beachtung der aktuellen Pandemie-Situation war es den Läufern möglich im Mai jede Woche von Donnerstag bis Sonntag jeweils bis 20 Uhr auf der Strecke entlang des Sees zu laufen zu somit teilzunehmen. Gestartet werden konnte donnerstags und freitags ab 6 Uhr, samstags und sonntags ab 8 Uhr.
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Neben der klassischen Marathondistanz wurden in Genf auch ein Halbmarathon sowie ein 10-Kilometer-Lauf angeboten. Zudem konnte zehn Kilometer gewalkt und gegangen werden. Alle angebotenen Distanzen standen auch Rollstuhlfahrer offen. Die Strecke führte die Sportler vom Englischen Garten in Genf an der Südspitze des Genfersees fünf Kilometer an der Ostseite des Sees in Richtung Norden. Dort wartete ein Wendepunkt. Nachdem der Englische Garten erneut erreicht wurde, galt es für die Halbmarathon- und Marathonläufer weitere 5,5 Kilometer bis zum zweiten Wendepunkt – nun auf der Westseite des Sees – zu laufen. Nachdem der Rückweg zum Start-Ziel-Bereich in Genf geschafft war, konnten die Halbmarathonläufer finishen. Die Teilnehmer der vollen 42,195 Kilometer gingen nun auf die zweite Runde.
Ahrendsen überflügelt Piccinin Loutan auf den letzten Kilometern
Statt schneller afrikanischer Läufer liefen beim Genf-Marathon 2021 vorrangig europäische Läufer die schnellsten Zeiten. Den Marathon gewann der Schweizer Patrick Mayoraz in 2:35:21 Stunden. Nur 32 Sekunden langsamer war der Deutsche Christoph Wingert vom VfL Bad Nenndorf. Er wurde in 2:35:53 Stunden Zweiter. Auf Platz drei kam Jasper McDowell (Lazy Boys Track Club). In 2:39:28 Stunden blieb verwies er Nabil Tabbal aus dem Libanon (2:39:54 Stunden) auf den vierten Rang. Bei den Damen setzte sich die Dänin Louise Ahrendsen in 3:14:09 Stunden durch. Ihr Vorsprung auf Sylvia Piccinin Loutan betrug dabei nur eine Sekunde. Am letzten Wendepunkt hatte sich nach 36,6 Kilometern noch 1:07 Minuten Rückstand. Den Bronze-Rang erreichte Tori Brown aus den USA in 3:16:45 Stunden vor Andrea Bade aus Deutschland (3:17:34 Stunden).
Huwiler und Bindner gewinnen den Halbmarathon
Auch über die kürzeren Distanzen wurden schnelle Zeiten gelaufen. Besonders schnell war Thomas Huwiler vom Triathlon Club Geneve, der den Halbmarathon in 1:08:40 Stunden absolvierte. Nicolas Bigler (UBS) und Hector Reguera (Stade Geneve) aus Spanien waren zwar nicht ganz so schnell wie Huwiler, erreichte aber mit ebenfalls sehr bemerkenswerten Zeiten von 1:12:20 Stunden bzw. 1:12:21 Stunden die Gesamtplätze zwei und drei. Eine herausragende Leistung zeigte auch Lisa Marie Bindner aus Deutschland, die den Halbmarathon in 1:21:37 Stunden lief. Das Podest komplettierten Melissa Favre (1:26:33 Stunden) und die Britin Jess Anand (1:26:46 Stunden).
Topläufer Kidane Solomon dominiert
Für Thomas Huwiler war sein schneller Halbmarathon jedoch nicht genug. Auch über zehn Kilometer startete er und kam in 30:44 Minuten auf Platz zwei. Noch etwas schneller war Kidane Solomon (THSN Refugee Team) aus Eritrea. Der Zweitplatzierte der Schweizer Halbmarathon-Meisterschaften 2020 ließ auf eine schnelle erste Hälfte (15:27 Minuten) eine noch schnellere zweite (14:40 Minuten) folgen und siegte in 30:07 Minuten am Ende souverän und verdient. Dritter wurde der Schweizer David Savioz (Procter & Gamble, 31:58 Minuten). Auf Gesamtplatz 56 folgte mit Melanie Pirinoli vom Club Harmony nach 38:34 Minuten die erste Frau. Hinter ihr landeten die Französin Maelle Havart (39:05 Minuten) und Rusne Sabonaityte (40:25 Minuten) auf den weiteren Podestplätzen.
15 Läufer finishen den Elite-Lauf
Ergänzt wurde das Laufangebot durch einen Elite-Lauf, bei dem vorrangig afrikanische Läufer um die Topplatzierungen liefen. Es gewann Shumi Dechasa (Bahrain) in 2:06:59 Stunden vor dem Kenianer Kennedy Cheboror (2:07:42 Stunden) und Fikire Workneh aus Äthiopien (2:07:58 Stunden). Unter den 22 gestarteten Eliteläufer befanden sich lediglich fünf Frauen. Maureen Chepkemoi (Kenia) siegte in 2:24:19 Stunden vor Tigist Memuye (Äthiopien, 2:24:23 Stunden) und Lucy Karimi (Kenia, 2:24:24 Stunden). Die schnellsten drei Frauen trennten somit nur fünf Sekunden. Unter den gestarteten Athleten befanden sich nur vier europäische Sportler.




