Great Ethiopian Run 2022
Weltklasse-Leistungen und 17.600 Finisher in Äthiopien

Yalemzerf Yehualaw und Gemechu Dida gewannen in Addis Abeba mit Topzeiten. Auch der Frauen-Streckenrekord fiel.
Great Ethiopian Run 2022
Foto: Eduardo Soteras

17.600 Läufer gingen beim Great Ethiopian Run 2022 in Addis Abeba an den Start. Für die meisten Teilnehmer startete das Rennen knapp zehn Minuten nach dem Start der Elite-Läufer. Aufgrund des riesigen Starterfeldes wurde das Rennen auf drei verschiedenen Straßen gestartet. Je nach Welle unterschied sich die Farbe der Laufshirts der Teilnehmer. So ergaben sich ein buntes Treiben und ein beeindruckendes Bild aus tausenden gelben, roten und grünen Shirts, womit die Farben der äthiopischen Fahne auf die Straßen der Hauptstadt gebracht wurden. Bereits 2021 hatte das Rennen für Aufsehen gesorgt, das es damals das erste Rennen seit dem Beginn der Pandemie war, an dem mehrere tausende Sportler teilnahmen.

Yalemzerf Yehualaw läuft deutlichen Streckenrekord

In der Spitze entwickelte sich in Addis Abeba einmal mehr ein äußerst hochklassiges Rennen. Yalemzerf Yehualaw, die bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Polen knapp hinter der Deutschen Melat Kejeta Bronze gewinnen konnte, konnte ihren eigenen Streckenrekord, den sie 2019 aufgestellt hatte, um 38 Sekunden unterbieten und in 31:17 Minuten in 2.350 Metern Höhe gewinnen. Nie zuvor war eine Läuferin auf vergleichbarer Höhe eine solch schnelle Zeit gelaufen. Nach 7,5 Kilometern konnte sie sich von Girmawit Gebregziabiher, die 2018 bereits als Drittplatzierte auf dem 5.000-Meter-Podest der U20-Weltmeisterschaften stehen konnte, absetzen. Als der Hügel am Nationalpalast passiert war und kurz darauf die 9-Kilometer-Marke erreichte wurde, erhöhte Yalemzerf Yehualaw ihr Tempo nochmals deutlich, sodass sie die Ziellinie am Ende zwölf Sekunden vor der Zweitplatzierten Gebregziabiher (31:29 Minuten) überqueren konnte. Dritte wurde die 17-jährige Melknat Wedu in 31:45 Minuten, womit sie ebenfalls noch unter Yehualaws altem Streckenrekord bleiben konnte.

Dida vor Molla und Diriba

Nochmals deutlich spannender war es bei den Männern. Nach 9,5 Kilometern waren noch sechs Läufer gleichauf. Am Ende setzte sich Gemechu Dida in 28:24 Minuten mit nur einer Sekunde Vorsprung durch. Zweiter wurde Getaneh Molla, der 2019 den Dubai-Marathon gewann und gleichzeitig den Streckenrekord des schnellen Rennens auf 2:03:34 Stunden verbessern konnte. Auf dem Bronze-Rang landete Boki Diriba in 28:26 Minuten.

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04 / 2023

Erscheinungsdatum 16.03.2023