Blummenfelt gewinnt Frankfurter Hitze-Schlacht

Ironman Frankfurt 2025
Blummenfelt gewinnt Frankfurter Hitze-Schlacht

Veröffentlicht am 30.06.2025

Mit wieder einmal hochsommerlichen Temperaturen bekamen es die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ironman Frankfurt zu tun. Wie im Vorjahr kam der norwegische Ausnahmetriathlet Kristian Blummenfelt als erster Teilnehmer auf dem Frankfurter Römer an. Unter dem Jubel tausender Zuschauer überquerte er die Ziellinie nach 7:25:57 Stunden glücklich und zufrieden, aber auch sichtlich erschöpft als erneuter Sieger des Ironman Frankfurt. Aus deutscher Sicht wusste besonders Jonas Hoffmann zu überzeugen. Der Butzbacher wurde mit knapp zehn Minuten Rückstand auf den siegreichen Blummenfelt Fünfter. Hoffmanns explizites Hitze-Training als Vorbereitung auf den Frankfurter Ironman zahlte sich somit aus. Der mehrfache Ironman-Weltmeister Patrick Lange blieb bei seinem Heimrennen zum wiederholten Male hinter seinen eigenen Ansprüchen zurück. Mit über 15 Minuten Rückstand landete Lange auf dem siebten Platz.

Unsere Fotografen Ingo Kutsche, Dietmar Tietzmann und Julian Richter waren beim Ironman Frankfurt 2025 vor Ort. Ihre schönsten Bilder findet ihr in den sechs Bildergalerien oberhalb, inmitten und unterhalb dieses Artikels.

3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen warteten am letzten Juni-Sonntag auf die zahlreichen Teilnehmenden des Ironman Frankfurt 2025 auf dem Weg zur Ziellinie auf dem Römerberg. Schon früh, nämlich um 6:20 Uhr gingen 55 Profi-Starter auf die Strecke, indem sie in den Langener Waldsee sprangen und in der Folge 3,8 Schwimmkilometer meisterten.

Andrea Salvisberg aus der Schweiz, der in der Vergangenheit auch schon bei reinen Marathons herausragende Leistungen zeigen konnte, kam schon nach 47:32 Minuten aus dem Wasser und führte das Rennen somit an. Dahinter bildete sich eine erste Verfolgergruppe um Vorjahressieger Kristian Blummenfelt, Deutschlands Top-Hoffnung Patrick Lange und Mitfavoriten Magnus Ditlev. Offiziell lag Patrick Lange nach dem Schwimmen auf Platz 13.

Blummenfelt stürmt wieder zum Streckenrekord

Auf dem Rad suchte dann der 31 Jahre alte Jonas Schomburg sein Heil in der Flucht. Die Innenstadt Frankfurts erreichte Schomburg als Führender. Der Vorsprung wuchs – teilweise sogar auf über zwei Minuten. Als dann aber fast 25 Radkilometer absolviert waren, nahm das Rennen eine überraschende Wendung. Schomburgs Lenker-Vorbau riss ab. Nach Reparaturversuchen konnte der Deutsche noch 40 weitere Kilometer fahren, dann ging der Vorbau erneut in die Knie, sodass sich ein Kampfrichter gezwungen sah, Jonas Schomburg aufgrund des technischen Defekts aus dem Rennen zu nehmen.

Auch bei Lange lief es nicht so wie gewünscht. Nach rund einem Drittel der Radstrecke konnte der Hesse seinen Mitstreitern nicht mehr folgen. Der Däne Hogenhaug setzte sich ab und auch Blummenfelt & Co. fuhren Lange davon. Beim zweiten Wechsel betrug sein Rückstand – auch aufgrund von Magenproblemen – bereits gut 14 Minuten. Hinzu kam eine 60-sekündige Zeitstrafe für nicht ordnungsgemäßes Ablegen des Schwimmanzugs. Jonas Hoffmann wechselte derweil auf einem zufriedenstellenden 13. Rang, sodass er Hoffnung hatte, auf der Laufstrecke noch den ein oder anderen Platz gutmachen zu können.

Beim Laufen entlang des Mainufers gab Magnus Ditlev aus Dänemark sichtlich Gas und rückte so immer näher an den Führenden Hogenhaug heran. Zwischenzeitlich wurde Ditlev dann aber wegen eines aus der Hose gefallenen Gegenstandes disqualifiziert. Da die vorherige Verwarnung aber korrekt ausgesprochen wurde, durfte Ditlev doch weiterlaufen. Gleichzeitig kam Kristian Blummenfelt Kristian Hogenhaug immer näher. Nach 35 Kilometern hatte der Norweger den Dänen dann erreicht. Er zog vorbei und stürmte trotz Hitze dem Ziel entgegen. Dieses erreichte er nach 7:25:57 Stunden und somit mit einer weiteren Verbesserung seines erst 2024 aufgestellten Streckenrekords. Hogenhaug folgte nach 7:28:32 Stunden auf Rang zwei. Casper Stornes wurde in 7:29:48 Stunden Dritter. Mit Jonas Hoffmann (7:35:55 Stunden), Patrick Lange (7:41:38 Stunden) und Paul Schuster (7:43:44 Stunden) kamen drei Deutsche in die Top 10. Hoffmann wurde Fünfter, Lange Siebter und Schuster Zehnter.

Nachwuchs zeigt sein Können

Schon am Vortag hatten viele Nachwuchs-Athleten im Alter zwischen zwei und 13 Jahren ab 10:00 Uhr in Frankfurt ihr Können unter Beweis gestellt. Die Jüngsten liefen lediglich 100 Meter, die Ältesten zwei Kilometer. Auch wenn ihr Rennen nicht ganz so lang dauern sollte, wie das der Erwachsenen am darauffolgenden Tag, freuten auch sie sich sichtlich über die tolle Stimmung und das Erreichen des Ziels.

Night Run als Auftakt

Den sportlichen Startschuss für das lange Ironman-Frankfurt-Wochenende hatte aber nicht der Nachwuchs, sondern die Teilnehmenden des Night Runs, der schon am Donnerstagabend entlang des Mains stattfand, gegeben. Auf drei 3,3 Kilometer langen Runden gaben die Läuferinnen und Läufer über insgesamt rund zehn Kilometer ihr Bestes. Aufgrund der sechsfachen Main-Überquerung hatten die Strecke moderate 40 Höhenmeter. Vom Night Run bis zum großen EM-Renntag am Sonntag war ganz Frankfurt einmal mehr über mehrere Tage hinweg von der verbindenden Kraft des Sports geflutet.