Nach ihrem Sieg beim Ironman Lanzarote 2012 stand am 3. Juli erneut die Dänin Michelle Vesterby ganz oben. Noch etwas schneller als die 37-Jährige waren Andreas Böcherer aus Freiburg und Boris Stein, die nach über achteinhalb Stunden für einen deutschen Doppelsieg sorgten. Damit haben sich beide für den Ironman Hawaii 2021 qualifiziert. Insgesamt waren knapp 850 Triathleten am Start.
Unser Fotograf Ingo Kutsche war beim Ironman Lanzarote 2021 vor Ort. Seine schönsten Bilder finden Sie in der Bildergalerie oberhalb sowie unterhalb dieses Artikels.
Für die 3,8 Kilometer Schwimmen in der Bucht von Puerto del Carmen benötigte Nick Kastelein aus Australien lediglich 50:15 Minuten. Damit führte der Trainingspartner von Jan Frodeno nach der ersten Disziplin des Ironman Lanzarote 2021 das Rennen an. Ihm direkt auf den Fersen waren Antony Costes aus Frankreich, Pieter Hemmeryck aus Belgien und Nils Frommhold aus Berlin. Boris Stein folgte als Zwölfter. Schon vor den Feuerbergen des Timanfaya Nationalparks übernahm Kristian Hogenhaug aus Dänemark, der 2019 den Ironman Hamburg für sich entscheiden konnte, die Führung. Diese baute er nach und nach aus, sodass er den zu diesem Zeitpunkt Zweitplatzierten Andreas Böcherer zeitweise über sechs Minuten hinter sich hatte.
Böcherer läuft zum Sieg, Stein auf Platz zwei
Auf dem finalen Abschnitt des Radfahrens gingen die beiden Deutschen Andreas Böcherer und Boris Stein fortan offensiver ans Werk. Der Vorsprung des Dänen schmolz in der Folge immer weiter, sodass Böcherer mit zweieinhalb und Stein mit gut fünfeinhalb Minuten in die Laufschuhe wechselte. Bereits nach zehn Kilometer holte Böcherer Hogenhaug ein und übernahm erstmals die Führung. Daran sollte sich bis zum Ende nichts mehr ändern. Stattdessen verlor der Däne noch zwei weitere Plätze und landete somit nur auf dem vierten Rang. Böcherer siegte bei fast 30 Grad Celsius in 8:34:11 Stunden. Stein wurde in 8:42:03 Stunden Zweiter, der Südafrikaner Matt Trautman in 8:43:00 Stunden Dritter.
Michelle Vesterby setzt sich durch
Ein etwas anderer Rennverlauf war bei den Frauen zu beobachten. Hier kam Michelle Vesterby bereits als erste Teilnehmerin aus dem Wasser. Auf dem Rad zog jedoch die Französin Manon Genet vorbei und baute einen Vorsprung auf Vesterby von rund acht Minuten auf. Die Frankfurterin Jenny Schulz hatte das Rennen bereits zuvor aufgegeben. Auch auf den ersten Laufkilometern präsentierte isch die 32 Jahre alte Genet in ausgezeichneter Form, sodass sie ihren Vorsprung noch um eine weitere Minute ausbauen konnte. Innerhalb von wenigen Kilometern änderte sich jedoch alles. Genet büßte plötzlich rasch Zeit ein und ermöglichte Vesterby somit nach 20 Kilometern in Führung zu gehen. Etwas später war das Rennen für die Französin sogar komplett gelaufen, indem sie entkräftet aussteigen musste. Vesterby, die sich ihre Kräfte scheinbar besser eingeteilt hatte, lag folglich auf der zweiten Marathonhälfte in Führung, musste sich jedoch gegen die starke Laura Siddall aus Großbritannien wehren. Diese kam zwar immer näher ran, verpassten den Sieg am Ende jedoch um 47 Sekunden. Somit siegte Vesterby in 9:55:04 Stunden vor Siddal (9:55:51 Stunden). Platz drei ging an Justine Mathieux, die Siddall auf den letzten zwölf Laufkilometern nicht mehr folgen konnte und am Ende nach 9:57:16 Stunden ins Ziel kam.




