Challenge Gran Canaria 2021
Jan Frodeno erneut unbesiegbar

Bei der Challenge Gran Canaria war einmal mehr kein Vorbeikommen an Jan Frodeno. In einem engen Rennen wurde Patrick Lange Vierter.
Jan Frodeno erneut unbesiegbar
Foto: Ingo Kutsche

Kein Sieg ist selbstverständlich, auch ein Jan Frodeno hat einmal schlechte Tage. Doch diese scheinen seit dem Ironman Hawaii 2017 gezählt zu sein. Beim Challenge Gran Canaria zeigte er über die Mitteldistanz erneut seine Klasse und setzte sich in einem hochklassig besetzten Starterfeld als Sieger nach 3:41:21 Stunden durch. Patrick Lange wurde keine zwei Minuten dahinter Vierter. Ebenfalls souverän war die Vorstellung von Nicola Spirig, die nach 4:05:52 Stunden die Ziellinie als Siegerin überschritt. Anna-Lena Best-Pohl wurde auf Rang sieben beste Deutsche.

Für runnersworld.de war der Fotograf Ingo Kutsche bei der Challenge Gran Canaria 2021 vor Ort. Seine schönsten Bilder finden Sie in der Bildergalerie ober- sowie unterhalb dieses Artikels.

Zum Auftakt der Mitteldistanz sollten zwei Runden im an diesem Tag ruhigen Meer geschwommen werden – unterbrochen von einem kurzen Landgang. Mit drei Sekunden Rückstand stieg Jan Frodeno innerhalb einer kleinen Spitzengruppe aus dem Wasser und als Zweiter auf sein Rad. Auf dem welligen 4-Runden-Kurs konnte er sich nicht von seinen Konkurrenten lösen. Die weiteren deutschen Top-Athleten Patrick Lange, Andreas Böcherer, Nils Frommhold und Frederic Funk, die nach dem Schwimmen etwa eine Minute Rückstand hatten, fuhren auf demselben Niveau. Böcherer konnte gar die Lücke nach vorne schließen und nur hauchdünn hinter Frodeno in die zweite Wechselzone gehen.

Führendes Quartett in eigener Lauf-Liga unterwegs

Zu Beginn des Laufens schien das Rennen alles andere als vorentschieden. Doch Frodenos flotter Schritt schon auf der ersten der vier Runden ließ erahnen, dass der Sieg einmal mehr nur über ihn gehen werde. Besonders sein Trainingskollege Nick Kastelein (Australien) und der Spanier Pablo Dapena Gonzalez machten ordentlich Druck von hinten, den ebenso Patrick Lange ausübte. Mit etwas Rückstand in die Laufschuhe gegangen, schlug er ein ähnliches Tempo an wie Frodeno. Am Ende schien Jan Frodeno das Rennen trotz nicht allzu komfortabler Abstände souverän kontrolliert zu haben. Nach einem Halbmarathon in 1:10:04 Stunden und einer Gesamtzeit von 3:41:21 Stunden lief er als glücklicher Sieger über die Ziellinie. Eine gute Minute dahinter sicherte sich Pablo Dapena Gonzalez nach 3:42:30 Stunden Platz zwei vor Nick Kastelein (3:42:42 Stunden), der sogar den abschließenden Halbmarathon knapp unter 70 Minuten lief. Patrick Lange blieb nach einem starken Rennen mit ebenfalls schnellem Halbmarathon in 1:10:34 Stunden nach 3:43:05 Stunden nur Platz vier.

Böcherer und Frommhold Fünfter und Neunter

Direkt dahinter, allerdings mit etwas mehr als zwei Minuten Abstand zu Lange und dem schnellste Quartett an der Spitze, lief Andreas Böcherer als Fünfter ins Ziel. Mit einem Halbmarathon in 1:14:18 Stunden konnte er seinen vier laufstarken Konkurrenten an der Spitze nicht viel entgegensetzen. Er überquerte die Ziellinie nach 3:45:36 Stunden. Ebenfalls noch in der Top Ten erreichte Nils Frommhold das Ziel nach 3:48:30 Stunden als Neunter.

Nicola Spirig lässt ihren Konkurrentinnen keine Chance

Ohne wirkliche Schwäche führte an diesem Tag kein Weg an der Schweizerin Nicola Spirig vorbei. Im Gegensatz zu den meisten Profi-Athleten ging die erfahrene Kurzdistanzlerin mit ihrem Rennrad und entsprechenden Aero-Aufliegern auf die anspruchsvolle Radstrecke statt mit einem Triathlonrad – auf bergigen Kursen ist diese Abwägung immer wieder zusehen, auch wenn an diesem Tag fast alle auf mehr Aerodynamik statt vermeintlicher Gewichtsersparnis setzte. Nach gutem Schwimmen konnte selbst die ausgewiesene Rad-Spezialistin Lisa Norden (Schweden) die Lücke nach vorn bis in die Wechselzone nicht schließen. Spirig konnte gar eine weitere Minute zwischen sich und Norden legen. Auch die Niederländerin Sarissa de Vries verlor auf den 90 Radkilometern knapp zwei Minuten nach vorn. Als einzige der Top-Athletinnen absolvierte Nicola Spirig ihren Halbmarathon in unter 1:20 Stunden, sodass ihr Vorsprung bis ins Ziel auf komfortable über fünf Minuten anwachsen konnte. Nach 4:05:52 Stunden war der Sieg vergeben. Sarissa de Vries belegte nach 4:11:17 Stunden den zweiten Platz. Knapp dahinter ging Rang drei nach 4:11:43 Stunden an Lisa Norden. Anna-Lena Best-Pohl belegte als beste Deutsche nach 4:24:33 Stunden Platz sieben.