Bereits 2019 zog das von Hoka One One organisierte Project Carbon X große Aufmerksamkeit auf sich. Damals gelang es dem US-amerikanischen Ultramarathonläufer Jim Walmsley in 4:50:07 Stunden die 36 Jahre alte Bestzeit von Bruce Fordyce um 14 Sekunden zu unterbieten. Am 23. Januar 2021 ging der inzwischen 31-Jährige nun in seinem Heimat-Bundesstaat Arizona an den Start des Project Carbon X 2. Insgesamt finishten zehn Sportler die 100-Kilometer-Distanz. Da alle gestarteten Läufer Teil des Teams von Hoka One One sind, wurde gemeinsam statt gegeneinander gelaufen, schließlich war man sich einig, dass herausragende Leistungen an diesem Tag nur im Team möglich seien. Nichtsdestotrotz gab Walmsley vor dem Rennen an, seine Teamkollegen dennoch hinter sich lassen zu wollen. Folglich galt er auch als großer Favorit, dem ein neuer Weltrekord getraut wurde.
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Ab 7:10 Uhr Ortszeit gingen die Läufer auf die Strecke. In einem sehr gleichmäßigen Tempo absolvierte Walmsley gemeinsam mit mehreren weiteren Topläufern die ersten zwei bis drei Laufstunden. Die Position des Führenden übernahm er somit offiziell erst nach der 50-Kilometer-Marke, die nach 3:04:15 Stunden erreicht wurde. Mit großem Einsatz lief Walmsley dem Ziel entgegen. Leider schwankten seine 5-Kilometer-Zeiten auf den letzten 20 Kilometern, sodass er alles in allem ein wenig Zeit verlor. Eine Zeit von 19:31 Minuten für die letzten fünf Kilometer reichten am Ende nicht für den Weltrekord, sodass Jim Walmsley das Ziel nach 6:09:26 Stunden erreichte. Den 100-Kilometer-Weltrekord des Japaners Nao Kazami, der diesen 2018 aufstellen konnte, verpasste der US-Amerikaner folglich um lediglich zwölf Sekunden. Seine persönliche Bestzeit unterbot er hingegen um rund 40 Minuten und auch den nationalen Rekord der USA sicherte er sich.
Rajpaul Pannu mit beeindruckendem Debüt
Hinter Jim Walmsley kam Rajpaul Pannu bei seinem ersten 100-Kilometer-Rennen als Zweiter ins Ziel. In 6:28:31 Stunden blieb Pannu auf Anhieb unter 6:30 Stunden. Die erste Hälfte war er in 3:09:57 Stunden gelaufen. Den dritten Platz sicherte sich hingegen Kris Brown in 6:39:14 Stunden. Dahinter kamen Johan Lantz (6:46:32 Stunden), Elov Olsson (6:48:46 Stunden) und Craig Hunt (6:55:42 Stunden) auf die weiteren Plätze. Leider mussten jedoch auch zahlreiche Topathleten wie etwa Fernando Cabada, Hayden Hawks und Dion Finocchiaro aussteigen.
Französin Audrey Tanguy gewinnt
Bei den Damen führte lange Zeit Carla Molinaro aus London. Die Britin wurde unter anderem für ihren 1.327 Kilometer langen Rekordlauf durch ganz Großbritannien bekannt, den sie in 12 Tagen, 30 Minuten und 14 Sekunden finishen konnte. Auch in Arizona präsentierte sich Molinaro in guter Form und lag folglich rund zwei Drittel des Rennens in Führung. Dann rückten ihre Verfolgerinnen jedoch immer näher ran und überholten sie. Am Ende finishte sie nach 8:01:22 Stunden, womit sie eine Zeit von unter acht Stunden nur um 83 Sekunden verpasste. Noch schneller war in erster Linie Audrey Tanguy. Sie lief die ersten 50 Kilometer in 3:40:03 Stunden und lag zu diesem Zeitpunkt noch auf dem dritten Rang. Indem sie eine zweite Hälfte in 4:00:33 Stunden folgen ließ, konnte die Französin am Ende mit knapp drei Minuten Vorsprung gewinnen. Zweiter wurde Nicole Monette (7:43:18 Stunden), Dritte Courtney Olsen (7:55:11 Stunden).
Carbon X2 besteht den Härtetest
Da das außergewöhnliche Rennen von Hoka One One organisiert wurde und lediglich Athleten deren Teams an den Start gingen, wurde ausschließlich mit dem komfortablen Carbon X2, der Laufschuhneuheit von Hoka One One, gelaufen. Laut Jim Walmsley verfügt dieser Schuh im Vergleich zu seinem Vorgängermodell, dem Hoka One One Carbon X, über eine noch ausgewogenere, effizientere Technologie, die Pronationsbewegungen noch besser entgegenwirkt. Wie auch sein Vorgänger verfügt auch der Hoka One One Carbon X2 über eine sehr reaktionsfähige Carbonfaserplatte. Hiervon profitiert man besonders auf langen Distanzen, indem die hohe Pace einfacher über einen langen Zeitraum gehalten werden kann. Den 100-Kilometer-Härtetest scheinen die Schuhe auf jeden Fall bestanden zu haben.




