Lauf der Woche
Donnerstag 05.11.2020
Tübingen
#sangundklangloser-dauerlauf
Ich melde mich aus dem Winterschlaf und denke an viele Kolleginnen und Kollegen auf und hinter der Bühne. Viele tausend Menschen werden und wurden "stillgelegt". Ohne großes Aufhebens und trotz sehr guter Hygienekonzepte. Mit Beginn der Pandemie wird die Kultur und alle, die damit ihr Geld verdienen, weitgehend vergessen. Überbrückungshilfen kommen bei vielen gar nicht an, weil sie die Kriterien zur Inanspruchnahme nicht erfüllen. Weil sie nicht in das vorgegebene Raster passen. Eine Hilfe nur für November reicht nicht aus. Kleinkünstler/innen, freischaffende Techniker/innen brauchen langfristige Perspektiven und Hilfen.
Frei nach dem Motto "Ist das Kunst oder kann das weg" ergeht es auch vielen tausend Menschen im Sport. Alle Freizeitsportaktivitäten sind eingestellt. Klar, wir dürfen noch Laufen. Allerdings nur zu zweit oder alleine im Wald. Doch sind wir einmal ehrlich, es fehlt der Motor unserer Sportart. Ich spreche von den vielen tausend kleinen und großen Laufveranstaltungen. Selbstverständlich nehmen nicht alle Läuferinnen und Läufer an einer solchen Veranstaltung teil, aber fast alle sind indirekt durch solchen Laufevents zum Laufen gekommen. Berichte darüber, Gespräche von Freunden oder ein Lauf in der Stadt, in der man lebt, das sind sehr häufig die Inspirationen, die Menschen brauchen, um mit dem Laufen zu beginnen. Im Moment bricht das alles weg und dies gerade in einer Zeit, in der die Gesunderhaltung an erster Stelle stehen sollte. Laufen bringt nicht nur Volksgesundheit, Laufen ist Volksgesundheit.