Südtirol Drei Zinnen Alpine Run 2019
Mamu und Tunstall knacken beide Streckenrekorde

Sieben bzw. 49 Sekunden blieben die Sieger aus Eritrea und Großbritannien unter dem bestehenden Streckenrekord.
Südtirol Drei Zinnen Alpine Run 2019

Mit einem sportlichen Paukenschlag ist am Samstag, den 14. September die 22. Ausgabe des Südtirol Drei Zinnen Alpine Run über die Bühne gegangen, der erstmals als Etappe des WMRA-Circuits zählte. Sieger Petro Mamu (Eritrea/1:22:37 Stunden) und Siegerin Sarah Tunstall (Großbritannien/1:41:45 Stunden) stellten auf der 17 Kilometer langen Strecke mit 1.333 Höhenmetern von Sexten hinauf zur Dreizinnenhütte eine neue Rekordzeit auf. Bei perfektem Laufwetter mit wolkenlosem Himmel, strahlendem Sonnenschein und sehr angenehmen Temperaturen waren rund 850 Athleten für den renommierten Berglauf im Dolomiten UNESCO Welterbe gemeldet.

Eine kleine Auswahl der schönsten Impressionen vom Südtirol Drei Zinnen Alpine Run 2019 finden Sie in der Bildergalerie ober- sowie unterhalb dieses Artikels.

Nach dem Startschuss um zehn Uhr am Haus Sexten lief zunächst ein kompaktes Spitzenfeld mit einer Vielzahl von Topathleten die Dorfrunde im Bergesteigerort und wenig später zurück in Richtung Moos. Bei der Talschlusshütte nach etwa sieben Kilometern hatten sich jedoch bereits mehrere kleine Gruppen gebildet. An vorderster Front waren Petro Mamu und Filimon Abraham – beide aus Eritrea – sowie der US-Amerikaner Joseph Gray unterwegs. Mit einer Minute Rückstand folgten der Schotte Andrew Douglas, der Lombarde Francesco Puppi und der starke Südtiroler Lokalmatador Hannes Perkmann aus dem Sarntal.

Ähnlich blieben die Platzierungen auch bei der Zsigmondyhütte. Ganz vorne Mamu, Gray und Abraham, dahinter – jetzt mit rund zwei Minuten Rückstand – Puppi, Perkmann und der Slowene Timotey Becan. Auf dem Weg zur Büllelejochhütte verschärften Mamu und Gray das Tempo. Abraham musste das Spitzenduo ziehen lassen und büßte auf diesem Abschnitt rund zwei Minuten ein. Dafür hielt der Bergläufer aus Eritrea den „Azzurro“ Puppi in Schach. Weltcup-Leader Andrew Douglas hatte sich an die fünfte Position vorgekämpft, unmittelbar vor Perkmann.

Eritreer Mamu lässt beim Drei Zinnen Alpine Run 2019 nicht locker

Auf den letzten Kilometern bis zum Ziel bei der Dreizinnenhütte ging das packende Duell zwischen Mamu und Gray weiter, das der Afrikaner zwei Tage vor seinem 35. Geburtstag dann aber doch relativ deutlich für sich entschied. Der Berglauf-Weltmeister von 2012 und Sieger des Südtirol Drei Zinnen Alpine Run 2013 sowie 2016 setzte sich in 1:22:37 Stunden durch und verbesserte seinen Streckenrekord aus dem Jahr 2013 um sieben Sekunden. „Das war heute ein nahezu perfektes Rennen. Ich hatte schon vor dem Südtirol Drei Zinnen Alpine Run ein ganz gutes Gefühl und bin natürlich sehr glücklich, dass ich meinen eigenen Streckenrekord knacken konnte", resümierte Mamu im Ziel.

Gray erreichte das Ziel mit 27 Sekunden Rückstand auf Mamu als Zweiter, während Abraham das Podium komplettierte (1:25:55 Stunden). Als bester „Azzurro“ belegte Francesco Puppi aus Guanzate in der Provinz Como den vierten Platz. Dahinter folgten der Führende der Weltcup-Gesamtwertung, Andrew Douglas an Position fünf, sowie auf Rang sechs der beste Südtiroler Teilnehmer Hannes Perkmann.

Tunstall feiert Start-Ziel-Sieg

Bei den Frauen lief die spätere Siegerin Sarah Tunstall ein größtenteils einsames Rennen an der Spitze. Bei der Talschlusshütte hatte die 33-jährige Britin rund eine Minute Vorsprung auf Weltcup-Leaderin Sarah Mccormack (Irland) herausgeholt. Den Abstand zu ihren Konkurrentinnen baute Tunstall sukzessive aus und lag bei der Büllelejochhütte bereits fünf Minuten vorne. Tunstall bewältigte die 17 Kilometer mit 1.333 Höhenmetern des Südtirol Drei Zinnen Alpine Run in 1:41:45 Stunden und verbesserte den im Vorjahr von der Deutschen Michelle Maier aufgestellten Streckenrekord um satte 49 Sekunden. Für die Britin war es der zweite Weltcupsieg in der laufenden Saison, nachdem sie Mitte Juli den Großglockner Berglauf für sich entschieden hatte. „Ich bin zum ersten Mal in den Dolomiten, somit auch zum ersten Mal hier gelaufen und es ist einfach nur wunderschön. Der Südtirol Drei Zinnen Alpine Run ist ein interessanter Mix aus einem flachen Teil am Anfang, dann sehr steilen Anstiegen und es gibt auch Bergab-Passagen. Es ist wirklich alles drin, was einen Berglauf ausmacht. Mit meiner Leistung bin ich natürlich absolut zufrieden, vor allem weil ich in letzter Zeit mit Verletzungen zu kämpfen hatte.“

Mccormack belegte in der Endwertung den zweiten Platz (1:46:21 Stunden), während sich die Vorjahreszweite Victoria Kreuzer (Schweiz/1:47:40 Stunden) über Rang drei freuen durfte. Einen Achtungserfolg landete die Südtirolerin Petra Pircher. Die 48-jährige Laaserin schaffte es in 1:56:31 Stunden als Neunte in die Top Ten und war gleichzeitig beste „Azzurra“ im Feld. Lokalmatadorin Agnes Tschurtschenthaler belegte nach einer Babypause bei ihrem Comeback den 17. Platz. Der 37-Jährigen aus Sexten stand eine Zeit von 2:08:21 Stunden zu Buche.

Die Veranstalter des Drei Zinnen Alpine Run haben Grund zur Freude

Zufrieden mit dem Weltcup-Debüt des Südtirol Drei Zinnen Alpine Run waren nicht nur die 850 gemeldeten Teilnehmer aus 23 verschiedenen Nationen, die einen sagenhaften Bergtag im Dolomiten UNESCO Welterbe verbrachten. Auch die Veranstalter vom ALV Sextner Dolomiten zogen eine positive Bilanz. „An einem solchen Traum-Tag mit Blick auf die majestätischen Drei Zinnen ins Ziel zu laufen, ist sicherlich etwas vom Schönsten, das man als Bergläufer erleben kann. Dass heute gleich beide Streckenrekorde geknackt wurden, ist natürlich das oft zitierte Tüpfelchen auf dem i. Wir sind froh, dass unser Rennen verletzungsfrei über die Bühne gegangen ist und alles reibungslos geklappt hat. Dafür möchte ich allen freiwilligen Helfern und natürlich unseren vielen treuen Partnern danken. Auf Wiedersehen am 12. September 2020 zur 23. Ausgabe des Südtirol Drei Zinnen Alpine Run“, sagte OK-Chef Gottfried Hofer und verwies auf den Mini Drei Zinnen Alpine Run für Kinder und Jugendliche am Sonntag, der den Abschluss des dreitägigen Berglauf-Events bilden wird.

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