Ragnar Relay Wattenmeer 2019
Von St. Pauli nach St. Peter

Zu zehnt oder gar nur zu fünft liefen am Samstag, den 31. August 110 Teams non-stop von Hamburg 257 Kilometer bis St. Peter-Ording.
Ragnar Relay Wattenmeer 2019

Bei strahlendem Sonnenschein und einer leichten Brise aus Nord-West starteten am Sonnabend, den 31. August vom Hamburger Fischmarkt auf St. Pauli exakt 110 Teams, um eine Herausforderung der besonderen Art zu bewältigen: Non-stop von Hamburg nach St. Peter-Ording zu laufen. Ein Regular Team besteht hierbei aus zehn Läufern, ein Ultra Team aus fünf, die sich die 257 Kilometer lange Strecke in vorher festgelegten Etappen untereinander aufteilen.

Für runnersworld.de war der Fotograf Thomas Sobczak beim Ragnar Relay Wattenmeer 2019 vor Ort. Seine schönsten Impressionen vom Lauf finden Sie in der Bildergalerie ober- sowie unterhalb dieses Artikels.

Pünktlich um zehn Uhr holte Moderator Alex Siegmund die ersten 15 Teams an den Start – der letzte Start mit den eher schnelleren Teams erfolgte dann um 15 Uhr. Nach einer „Sightseeing-Runde“ von etwa zwölf Kilomerern durch St. Pauli, das Schanzenviertel, einen Abstecher zur Außenalster und Planten un Blomen liefen die Teams an der Elbe entlang in Richtung Wedel. Zum ersten Major-Exchange – so nennt man die großen der insgesamt 29 Wechselpunkte auf der Strecke – am Flugplatz Uetersen-Heist war die Stimmung ausgelassen. Annähernd 1.000 Läufer trafen hier das erste Mal vollständig zum Teamwechsel aufeinander – und das DJ/Moderatoren-Team Thomas und Julian sorgten für Stimmung.

Per Fähre über das Wasser beim Ragnar Relay Wattenmeer 2019

Die nächsten Abschnitte führten die Teilnehmer in der Dämmerung und im wunderbaren Abendlicht durch die Elbmarsch zurück an die Elbe nach Glückstadt: Von hier an hieß es „immer am Deich entlang“. In der Nacht ging es weiter nach Brunsbüttel an den Nord-Ostsee-Kanal, wo sich Wechselpunkt 15 befand: Rennhalbzeit. Die Teilnehmer wurden per Fähre auf die andere Seite des Kanals übergesetzt. Für die Dauer des Transfers und der Wartezeit wurde die Zeitmessung natürlich angehalten. Denn zum ersten Mal in der Geschichte der Staffellaufserie, die ihren Ursprung in den Staaten hat, wurde bei einem Ragnar Relay ein digital-gestütztes Timing eingesetzt. Die Teilnehmer konnten live im Internet ihren Fortschritt verfolgen und sehen, wer in Führung ist und welche Zeit sie dafür gebraucht haben.

Die Etappen durch das „Kohlland“ Dithmarschen – zum Teil in stockfinsterer Nacht – waren von Regen und teils heftigem Sturm und Gewitter gezeichnet. Der spontane Temperatursturz war hingegen ganz angenehm (am Tage war es auf der Strecke bis zu 32°C heiß). Zum Glück lief alles glimpflich ab. Bis auf zwei „zerlegte“ Zelte und ein paar weggewehte Hütchen am Deich ist der Schaden überschaubar gewesen. Geübte „Ragnarians“, die im vergangenen Jahr schon dabei waren, konnte so ein kleiner Küstensturm sowieso nicht erschüttern: Bei der Premiere 2018 hatte es über das gesamte Wochenende immer wieder Schauer und Windböen gegeben.

19:08:14 Stunden für 257 Kilometer für das schnellste Team

An der Westküste Schleswig-Holsteins ging dann ab 6:30 Uhr die Sonne auf und tauchte die Läufer in ein fantastisches Licht. Am Sonntagmorgen um 10:12 Uhr war es dann soweit, als das erste Team auf der Seebrücke in St. Peter-Ording erschien, um zum gemeinsamen Zieleinlauf an der Strandpromenade anzusetzen. Team Running Commando aus den USA beendeten das Rennen nach 23:06:09 Stunden. Elf Minuten später folgte das Team Reebok Ragnar Club Central. Mit einer Gesamtzeit von 19:08:14 Stunden sollte es das schnellste Team bleiben – das Siegerteam 2019! Das zweitschnellste Team waren die Midnight Runners aus Berlin (19:24:14 Stunden) und den dritten Platz holten die Sportkameraden der (20:24:06 Stunden). Deren Leistung ist besonders beeindruckend, da es sich dabei um ein Ultra Team handelt, welches die gesamte Strecke mit nur fünf Läufern absolvierte. 21:47:45 Stunden brauchte das erste gemischte Ultra Team, die Fredagsspring aus Schweden, und waren damit schneller als das erste gemischte Regular Team (Botenläufer Wittenberg, 22:28:14 Stunden).

Bestes Firmenteam wurden die Melitta Running Roasters (22:49:57 Stunden, Gesamtplatz 14) mit nur sechs Minuten Vorsprung auf das All-Star Team. Das schnellste reine Frauen Ultra Team kam nach 25:20:08 Stunden ins Ziel. Insgesamt waren drei reine Frauenmannschaften am Start. Um 16.24 Uhr kam das letzte Team ins Ziel.

Die aktuelle Ausgabe
10 / 2023

Erscheinungsdatum 19.09.2023