Wings for Life World Run 2021
184.236 Läufer bewegen die Welt

Der Wings for Life World Run 2021 war der wohl größte Lauf aller Zeiten. Dabei konnten 4,1 Millionen Euro Spenden für die Rückenmarksforschung gesammelt werden.
Wings for Life World Run 2021 Germany
Foto: Wings for Life World Run/Red Bull Content Pool

Mit beeindruckenden Leistungen sowie einem neuen Teilnehmerrekord wird der Wings for Life World Run 2021 in die Geschichtsbücher eingehen. Insgesamt waren 184.236 registrierte Teilnehmer aus 195 Ländern dabei und machten das Event zum wohl größten Lauf aller Zeiten weltweit. Nach 2017 und 2018 gewann der schwedische Rollstuhlfahrer Aron Anderson zum dritten Mal. Bei den Damen setzte sich zum dritten Mal in Folge Nina Zarina aus Russland durch. Auch zahlreiche deutsche Läufer zeigten herausragende Leistungen und erreichten Top-Platzierungen. Dank des großen Erfolgs des achten Wings for Life World Runs kamen 4,1 Millionen Euro Spendengelder zusammen, die nun in die Forschung investiert werden können, um das große Ziel der Wings for Life Stiftung zu realisieren und Rückenmarksverletzungen heilbar zu machen.

Die schönsten Bilder vom Wings for Life World Run 2021, der weltweit als App Run stattfand, finden Sie in der Bildergalerie oberhalb sowie unterhalb dieses Artikels.

Da das Rennen in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge vollständig als App Run stattfand, unterschieden sich die äußeren Bedingungen erneut sehr. Während man in Deutschland auch aufgrund der hohen Temperaturen ins Schwitzen kam, wurde andernorts bei Regen und Temperaturen um den Gefrierpunkt gelaufen. Was jedoch alle Sportler verband, war einmal mehr die Motivation, für die zu laufen, die es nicht können, um so möglichst viele Kilometer und Spendengelder zu sammeln sowie Aufmerksamkeit für die Rückenmarksforschung zu generieren.

Nina Zarina mit dem globalen Titel-Hattrick

Während der durchschnittliche Teilnehmer tolle 12,3 Kilometer schaffte, meistern gleich 203 Sportler die Marathondistanz. Die meisten von ihnen liefen bzw. rollten sogar noch weiter. Mit 66,85 Kilometer hatte am Ende einmal mehr Aron Anderson aus Schweden die Nase vorne. Wie immer absolvierte er diese große Distanz mit einem normalen Alltags-Rollstuhl und nicht mit einem speziellen Renn-Rollstuhl. Bester Läufer und somit insgesamt auf Rang zwei war Dariusz Nozynski aus Polen (66,20 Kilometer). Dritter wurde David Schönherr aus Münster mit 62,47 gelaufenen Kilometern. Florian Neuschwander, der in München an den Start gegangen war, begann offensiv und musste seinem hohen Anfangstempo in der heißen Rennphase Tribut zollen. Nichtsdestotrotz kämpfte auch er weiter und wurde mit 57,12 Kilometern am Ende siebter Mann. Mit Jonas Müller (54,17 Kilometer), Malte Weber (54,10 Kilometer) und Markus Bergler (52,73 Kilometer) landeten drei weitere deutsche Läufer unter den besten 20 Männern.

Aron Anderson (SWE)
Wings for Life World Run/Red Bull Content Pool
Aron Anderson gewann den Wings for Life World Run 2021.

Noch etwas weiter als Florian Neuschwander lief Seriensiegerin Nina Zarina. Die Russin ging erneut in den USA an den Start und schaffte es dieses Mal erst nach 60,16 Kilometern vom Catcher Car eingeholt zu werden. Somit gewann sie mit über 11,5 Kilometern Vorsprung vor Vera Nunes aus Portugal, die 2018 in München zum globalen Sieg gelaufen war. Nunes absolvierte dieses Mal 48,51 Kilometer. Dritte wurde Nikola Corbova aus der Slowakei mit 48,06 Kilometern. Die erfolgreichsten deutschen Teilnehmerinnen waren in diesem Jahr Anja Kobs, die im November den Elite-Marathon in Dresden für sich entscheiden konnte, und Sabine Burgdorf. Während Kobs mit 43,22 Kilometern weltweit auf den starken sechsten Platz laufen konnte, wurde Burgdorf mit 42,51 Kilometern Siebte. Ebenfalls erstklassig unterwegs waren auch Merle Brunnée (42,37 Kilometer) und Regina Högl (41,73 Kilometer).

Sieger Anderson dankt allen Teilnehmern

"Für mich als Mensch mit einer Rückenmarksverletzung ist es wirklich beeindruckend und ermutigend, dass sich über 180.000 Menschen entschieden haben, am Wings for Life World Run teilzunehmen, um den Forschern zu helfen, der Heilung näher zu kommen", so der dreimalige Sieger Aron Anderson, der bereits nach seinen vergangenen Siegen emotionale Worte fand. "Der Lauf bringt so viel Freude in mein Herz, und ich liebe es wirklich, ein Teil davon zu sein. Ich möchte allen anderen Läufern heute meinen Dank aussprechen, denn sie alle tragen zu einer wichtigen Sache bei. Also vielen Dank an alle!"

Auch Anita Gerhardter, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Stiftung Wings for Life, äußerte sich begeisterte: "Ich bin sprachlos. Die Zahl der Teilnehmer ist so viel größer, als wir zu träumen wagten. Alles, was ich sagen kann, ist ein Dankeschön an jeden einzelnen, der heute mit uns gelaufen, gegangen oder gerollt ist. Gemeinsam haben wir heute das Leben gefeiert und eine unglaubliche Summe gesammelt, um zu helfen, eine Heilungsmöglichkeit für Rückenmarksverletzungen zu finden."

Schon über neun Millionen Kilometer und 33,3 Millionen Euro Spenden

Insgesamt nahmen seit 2014 nun bereits 925.096 Teilnehmer am Wings for Life World Run teil. Gemeinsam konnten 9.034.954 Kilometer gelaufen und dank der Spenden und Startgelder, die stets zu 100 Prozent in die Forschung fließen, 33,3 Millionen Euro Spenden gesammelt werden. Bevor das Datum für den neunten Wings for Life World Run, der am 8. Mai 2022 stattfinden wird, bekanntgegeben und das Anmeldeportal, über das sich inzwischen bereits mehrere tausende Sportler für 2022 registriert haben, geöffnet wurde, fand World-Athletics-CEO Jon Ridgeon passende Abschlussworte: "Ich bin begeistert zu hören, dass heute über 180.000 Menschen auf der ganzen Welt zusammengekommen sind, um für den guten Zweck zu laufen. Es ist fantastisch, dass mit intelligenten Lösungen wie einer App eine globale Veranstaltung wie der Wings for Life World Run in diesen herausfordernden Zeiten stattfinden kann. Das ist ein Lichtblick für alle Läufer und Athleten auf der ganzen Welt, und ich hoffe, dass es in Zukunft mehr solcher Veranstaltungen geben wird, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, ihren aktiven Lebensstil während der Pandemie fortzusetzen."