So gut ist Joggen für die Haut

Gesunde, schöne Haut
Wie beeinflusst Joggen das Hautbild?

Veröffentlicht am 25.08.2023
Verschwitzte Läuferin nach dem Training
Foto: iStockphoto

Laufen hat viele positive Effekte für den Körper. Es beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, stärkt Muskeln, Bänder, Sehnen und Knochen, verbessert das Körpergefühl und macht gute Laune. Aber ist Joggen auch gut für die Haut?

Wie verändert Sport das Hautbild?

Es gibt verschiedene Effekte, wenn es um Hautveränderungen beim Sport geht. Mitunter heißt es, Sport verleiht jüngere und straffere Haut, weil er die Durchblutung fördert und deshalb für mehr Glow sorgt und den Alterungsprozess positiv beeinflusst. Auch reinere Haut soll durch Sport gefördert werden. Zugleich ist auch oft zu hören, Sportlerinnen und Sportler sollten besonders auf ihre Haut achten, denn viel Schwitzen kann austrocknend und Pickel-fördernd wirken. Was ist an all dem dran?

Die Haut ist mit etwa 1,8 Quadratmetern Fläche unser größtes und schwerstes Organ und beim Sport maßgeblich involviert. Das macht sich vor allem durch die etwa 4 Millionen Schweißdrüsen bemerkbar. Beim Sport schwitzen wir, im Sommer stärker als im Winter, und besonders viel bei anstrengenden Ausdauereinheiten wie einem Tempodauerlauf oder einem Intervalltraining. Wie stark wir schwitzen, ist zum großen Teil genetisch bedingt und hat erst mal nichts mit unserem Fitnesslevel zu tun. Wenn Sie beim Sport schwitzen, heißt das, dass Ihr Stoffwechsel gut funktioniert und der Organismus dabei ist, den Anstieg der Körpertemperatur durch die Verdunstungskälte des Schweißes auszugleichen.

Die Haut wirkt dabei wie eine Klimaanlage, denn sie sorgt durch das Schwitzen dafür, dass unsere Körpertemperatur nicht allzu sehr schwankt und stets bei etwa 37 Grad liegt. Überschüssige Wärme muss dafür möglichst schnell abtransportiert werden. Die Hautgefäße weiten sich, das Blut pumpt die Wärme an die Hautoberfläche, wo sie durchs Verdunsten des Schweißes abgegeben wird.

Der Schweiß ist aber auch dafür verantwortlich, dass Sport Einfluss auf das Hautbild haben kann – sowohl positiv als auch negativ.

Sie möchten gerne mit dem Laufen anfangen, wissen aber nicht wie? Mit unserem Trainingsplan schaffen Sie die dreißig Minuten am Stück:

Hilft Joggen gegen unreine Haut?

Beim Sport weiten sich die Poren der Haut, damit der in den Schweißdrüsen produzierte Schweiß besser austreten kann. Mit dem Schweiß wird auch überschüssiger Talg, der für Mitesser und Pickel verantwortlich ist, aus den Poren gespült. Der Schweiß reinigt die Poren also auf natürliche Art – so kann Joggen gegen unreine Haut wirken.

Wichtig ist aber, dass Sie sich nach dem Schwitzen umgehend duschen. Denn wenn der Schweiß trocknet, kehrt sich der reinigende, Poren-befreiende Effekt um. Die salzigen Schweißreste verschließen und verstopfen die Poren dann, im schlimmsten Fall in Kombination mit weiteren Schadstoffen, Schmutz oder Make-up. Letzteres sollten Sie beim Sport im besten Fall gar nicht, oder wenn nur sparsam auftragen. Auch trocknet die Haut stärker aus, wenn Sie Schweißreste lange nicht abwaschen, denn das Salz entzieht der oberen Hautschicht Feuchtigkeit.

Der Tipp Nummer 1 lautet also: Direkt nach der Sporteinheit duschen. Schwitzen Sie kurz aus, ziehen Sie die nassgeschwitzte Kleidung so schnell wie möglich aus, da diese durch Reibung die Haut ebenfalls unnötig reizen kann, und sobald Sie merken, dass nichts mehr nachfließt, gehen Sie duschen. Das ist auch gegen Hautunreinheiten am Rücken förderlich, mit denen viele Menschen zu kämpfen haben.

Säubern Sie Ihre Haut beim Duschen mit lauwarmem Wasser und einem milden Reinigungsgel. Tragen Sie nach dem Duschen ein beruhigendes Serum und eine Tages- oder Nachtcreme auf. Ihre Haut braucht die Feuchtigkeit. Cremen Sie auch den Rest des Körpers gut ein.

Aber keine Sorge: Sie brauchen nicht in Panik zu verfallen, wenn Sie es mal nicht sofort unter die Dusche schaffen. Immerhin ist auch jeder Mensch unterschiedlich anfällig für Hautunreinheiten und trockene Stellen. Behalten Sie nur im Hinterkopf, dass es besser ist, den Schweiß nicht eintrocknen zu lassen.

Achten Sie außerdem darauf, ausreichend zu trinken, vor und nach dem Sport, bei langen Einheiten auch zwischendurch, aber auch im Alltag. Denn auch ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt ist wichtig für eine gesunde Haut im Gleichgewicht.

Joggen hilft auch gegen unreine Haut, weil es das Niveau des Stresshormons Cortisol verringert. Dieses Hormon kann die Entstehung von Hauterkrankungen wie Akne, Rosazea und Neurodermitis begünstigen. Wird es durch Sport gesenkt, kann dies auch zu besserer Haut führen.

Wenn Sie Wert auf schöne Haut legen, sollte mit der Bewegung auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung einhergehen. Mit unserem RUNNER'S-WORLD-Ernährungscoaching können Sie sich ganz leicht leckere und einfache Rezepte für morgens, mittags und abends erstellen lassen – individuell an Ihre persönlichen Bedürfnisse und Ihren Alltag angepasst.

Reicht es aus, sich beim Duschen nur mit Wasser zu waschen?

Wer zu häufig, zu heiß und mit zu viel Duschgel duscht, schwächt den Säure-Schutzmantel der Haut, der als natürliche Barriere für Fremdkörper, Pilze und Bakterien agiert. Achten Sie deshalb darauf, auch wenn Sie aufgrund eines erhöhten Sportpensums jeden Tag duschen müssen oder sich nach einer Dusche einfach frischer fühlen, nur lauwarm zu duschen.

Reduzieren Sie ruhig, vor allem nach nicht allzu schweißtreibenden und staubigen Sporteinheiten, die Menge an Duschgel. Wasser ist durchaus in der Lage, Schmutz und Schweiß herunterzuspülen. Duschen Sie ab und an ruhig bewusst ganz ohne Duschgel und schauen Sie, wie sich das anfühlt. Wer findet, der Schweißgeruch sei zu penetrant, kann sich nur an den besonders betroffenen Stellen wie unter den Achseln, den Leisten und an den Füßen mit Duschgel reinigen, die restlichen Körperstellen dann nur mit Wasser.

Auch hier gilt die Regel der Individualität. Jede Haut ist unterschiedlich. Für die einen ist es vollkommen okay, jeden Tag zu duschen, die anderen haben eher empfindliche Haut und bei zu vielem Duschen mit Trockenheit und Reizungen zu kämpfen. In diesem Fall sollten Sie besonders kurz, möglichst nicht heiß und wirklich nur mit Wasser oder besonders milden Duschgel reinigen.

Auch alle anderen, die wegen des Sports so gut wie täglich duschen, sollten zu seifenfreien, milden Duschgelen mit einem pH-Wert zwischen 5 und 7 greifen. Stark parfümiertes Duschgel in grellen Farben sollten Sie eher meiden. Achten Sie darauf, dass es frei von Konservierungsstoffen und Silikonen ist.

Beim Haarewaschen empfehlen Experten zwei- bis dreimal die Woche einen Waschgang. Grundsätzlich fettet langes Haar schneller als kurzes. Achten Sie bei der Wahl des Shampoos ebenfalls auf eine milde Komposition, welche die Haut nicht reizt. Wer Probleme mit Hautunreinheiten am Rücken hat, sollte darauf achten, nachdem der Conditioner rausgewaschen wurde, den Rücken gut mit einer extra Bürste und Reinigungsgel abzuschrubben oder die Haare so auszuwaschen, dass der Conditioner nicht auf den Rücken gelangt und so womöglich die Poren verstopft.

Strafft Joggen die Haut?

Immer wieder hört man, dass Bewegung jung hält, alleine schon, weil sie so vielen Krankheiten vorbeugt. Laufen beispielsweise stärkt unsere Muskeln sowie das Bindegewebe und kann somit auch Cellulite vorbeugen und reduzieren. Aber hat Joggen auch einen Anti-Aging-Effekt auf die Haut?

Eine Studie der McMaster University in Ontario hat sowohl an Mäusen, als auch an Menschen über 40 getestet, wie sich das Hautbild verändert. Das Ergebnis lässt ein wenig schmunzeln, Sie können es sich aber für Ihren nächsten Lauf als Motivation nehmen: Alle, Mäuse wie Menschen, sahen nach dem Experiment jünger aus.

Selbst bei den über 65-Jährigen, die zweimal die Woche jeweils eine halbe Stunde liefen, schien die natürliche Verdünnung der Haut, die im Alter voranschreitet, nachzulassen, außerdem erhöhte sich der Kollagengehalt der Haut bei regelmäßigem Ausdauertraining. Kollagene sind Strukturproteine, die einen natürlichen und wichtigen Bestandteil unserer Haut bilden. Kollagene stabilisieren unsere Haut und halten sie gleichzeitig elastisch.

Kollagene sind wie ein Gerüst über unsere Haut gespannt, im Alter wird dieses Gerüst instabiler. Wer regelmäßig Sport treibt, kurbelt den Kollagengehalt der Haut wieder mehr an – und kann so durchaus Falten verringern und vorbeugen.

Ist Laufen gut für die Haut?

Wie wir oben schon gesehen haben, ist Joggen gut für die Haut, weil durch das Schwitzen die Haut gereinigt wird. Bewegung fördert die Durchblutung der Haut und hat verjüngende Effekte auf unser größtes Organ. Vor allem Sport an der frischen Luft ist wegen der erhöhten Sauerstoffzufuhr eine Wohltat.

Allerdings sollten Sie unbedingt darauf achten, Sonnencreme an den Körperstellen aufzutragen, die nicht von Kleidung bedeckt sind, also in erster Linie Arme, Beine und vor allem das Gesicht. Sonnenschutz ist das A und O für glatte, gesunde Haut.

Wer zu Akne neigt, sollte keine reguläre Sonnencreme benutzen, sondern einen speziell für das Gesicht formulierten Hautschutz. Es gibt mittlerweile viele Tagescremes mit einem UV-Schutz von 30 oder 50. Achten Sie beim Kauf der Sonnencreme darauf, dass sie "nicht komedogen" ist und gut einzieht. Nicht komedogen bedeutet, dass das Produkt nicht reizend oder aknefördernd ist.

Der richtige Sonnenschutz schützt die Haut vor dem Austrocknen durch UV-Strahlung. Das ist wichtig – nicht nur, weil sich trockene Haut unangenehm anfühlt, sondern auch, weil Trockenheit zu Unreinheiten führen kann, gerade bei sonst eher fettiger Haut. Denn bei trockener Haut produzieren die Talgdrüsen mehr Öl, um die Haut ins Gleichgewicht zu bringen, was vermehrte Unreinheiten zur Folge haben kann.

Weitere Studien zeigen, dass Sport die Gefäßfunktion und die antioxidative Abwehr verbessert, was der Hautalterung entgegenwirkt, unter anderem die Studie der John Moores University in Liverpool und der University of Western Australia und die Studie der University of Pisa School of Medicine. Letztere belegte durch einen Test mit 72 Probanden, von denen 36 Langstreckenläufer und 36 Nicht-Sportler waren, dass die erste Gruppe weniger Gewebsschäden durch Alterungsprozesse aufwies.

Fazit: Laufen gibt der Haut einen extra Kick

Wer dem Körper etwas Gutes tun will und wer sich lange jung fühlen möchte, dem sei Laufen wärmstens ans Herz gelegt. Laufen macht nicht nur Spaß und gibt Power im Alltag, es stärkt auch Muskeln, Herz und Knochen und verleiht der Haut einen extra Glow.

Durch das Schwitzen erhält die Haut eine natürliche Reinigung, weil die Talgdrüsen durchgespült werden. Die Durchblutung wird gefördert und, on top, gibt es weniger Falten, weil die Kollagenbildung angeregt wird. Kollagen sorgt für mehr Stabilität und Elastizität. Laufen reduziert das Stresshormon Cortisol, was Akne und anderen stressbedingten Hauterkrankungen entgegenwirken kann.

Mögliche Nachteile lassen sich durch fünf simple Tipps vermeiden:

  1. Nach der Sporteinheit so schnell wie möglich lauwarm duschen, damit der trocknende Schweiß die Poren nicht verstopft und das Salz die Haut nicht austrocknet.
  2. Duschen gerne auch mal nur mit Wasser, um den Säure-Schutzmantel der Haut zu erhalten, ansonsten empfiehlt sich ein mildes Duschgel mit einem PH-Wert zwischen 5 und 7.
  3. Nach dem Duschen eincremen, um der Haut ausreichend Feuchtigkeit zu spenden.
  4. Beim Sport und im Alltag ausreichend trinken.
  5. Beim Laufen im Freien Lichtschutzfaktor benutzen, um die Haut vor Sonnenbrand und Hautalterung zu schützen.