Immer nur geradeaus und einen Fuß vor den anderen, das kann auf Dauer ermüdend sein. Eine Abwechslung im Lauftraining kommt da manchmal ganz gelegen und kann zugleich neue Trainingsreize setzen. Wie wäre es daher mal mit Seilspringen? Hier wird im Gegensatz zum Laufen die gesamte Körpermuskulatur, also auch der Oberkörper, beansprucht. Zeitgleich kommt das Herz-Kreislauf-System ordentlich in Schwung. Ist der Schulhofklassiker damit eventuell sogar besser als Joggen?
Womit trainiere ich meine Ausdauer besser?
Beide Sportarten setzen dieselbe Grundfähigkeit voraus, Ausdauer. Die Frage, welches der beiden für einen längeren Atem sorgt, ist daher nicht ganz irrelevant. Einen klaren Gewinner gibt es hier jedoch nicht. Laufen ist schließlich nicht gleich Laufen. Vergleicht man das Seilspringen mit einem lockeren Dauerlauf, steigert dieses die kardiovaskuläre Fitness mehr, da die Intensität der Belastung höher ist. Laut einer Studie fördern 10 Minuten Seilspringen die Ausdauer in etwa so stark, wie 30 Minuten joggen. Was erstmal ziemlich eindeutig klingt, hat einen kleinen Haken. Die Ausdauerleistung profitiert nämlich auch von den längeren Einheiten über einer Stunde. Diesen Umfang allein durch Seilspringen zu erreichen, ist eher schwierig und so tut ein gelegentlicher langer Dauerlauf der Ausdauerleistung ebenfalls sehr gut.
Was eignet sich besser zum Abnehmen?
In Sachen Kalorienverbrauch gibt es zwischen den beiden einen klaren Gewinner. In 30 Minuten verbrennt ein Mann mit einem Körpergewicht von 70 Kilogramm beim Joggen ca. 330 Kalorien, beim Seilspringen hingegen um die 430 in derselben Zeit. Dieser Unterschied liegt wohl hauptsächlich in der Intensität der Sportart und kann dementsprechend variieren. Außerdem hängt der tatsächliche Kalorienverbrauch von Faktoren wie Alter, Größe oder Körperzusammensetzung ab. Möchten Sie Gewicht verlieren, sollten Sie ohnehin Sport machen, der Ihnen Freude bereitet. Nur so halten Sie langfristig die Motivation oben. Seilspringen ist hier als Ergänzung aber eine gute Möglichkeit, da die Ganzkörperspannung trainiert und die Fettverbrennung angeregt wird. Für Anfang eignet sich beispielsweise ein 20-minütiges Workout. Gerade wenn Ihnen die Joggingrunde noch Probleme bereitet, können Sie sich durch Seilspringen eine Grundausdauer aufbauen und die ersten lästigen Pfunde verlieren.
Welche Vorteile ergeben sich durch Seilspringen?
- Ein entscheidender Vorteil des Seilspringens ist die Beanspruchung des gesamten Körpers. Wohingegen das Laufen hauptsächlich die Beinmuskulatur stärkt, steht bei dem Alternativtraining der gesamte Körper unter Spannung. Zudem werden zeitgleich Kraft, Ausdauer sowie Kondition und Rhythmus-Gefühl gefordert.
- Wenn die Zeit knapp ist, eignet sich Seilspringen besonders für kurze, knackige Einheiten. Mit einem Kalorienverbrauch von ca. 160 kcal in nur 10 Minuten, können Sie in kürzester Zeit Ihren Stoffwechsel in Schwung bringen.
- Draußen ist es kalt und ungemütlich? Entscheidender Vorteil: das Springseil kann auch in den eigenen vier Wänden zum Zuge kommen, wenn das Wetter Sie vom Laufen abhält.
- Wenn Gelenkprobleme ihnen das Laufen zeitweise erschweren, bietet Seilspringen eine gute Alternative. Bei dem Auf und Ab mit Seil werden zeitgleich beide Beine belastet. Das übt einen geringeren Einfluss auf Ihre Gelenke aus.
Welche Vorteile bietet mir Joggen?
- Auf der Joggingrunde können Sie in der Natur Abstand vom Alltag nehmen und die Gedanken schweifen lassen. Sie erkunden zeitgleich die Umgebung und atmen ein wenig frische Luft, anstatt nur stumpf auf einer Stelle zu hüpfen.
- Nur Seilspringen allein macht Sie nicht zu einem besseren Läufer. Der Körper muss sich an die Dynamik der Bewegung gewöhnen und das geht nur durch Laufkilometer.
- Laufen als soziales Event: mit anderen draußen unterwegs sein, hat neben dem Trainingseffekt auch eine gemeinschaftliche Komponente. Das macht auf jeden Fall mehr Spaß als monoton nebeneinander auf und ab zu springen.
Wie integriere ich Seilspringen in mein Lauftraining?
Das Seilspringen kann eine willkommene Abwechslung im Trainingsplan sein und eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Eine 10-Minuten-Einheit lässt sich beispielsweise sehr gut an das wöchentliche Krafttraining hängen. Das treibt den Puls nach den eher statischen Übungen noch einmal in die Höhe. Als kleines Aufwärmprogramm kann das Springseil außerdem auch vor dem Lauf zur Hand genommen werden. Alternativ steht natürlich auch ein komplettes Springseilworkout als Abwechslung in der Trainingsroutine zur Wahl.
Fazit: Die Mischung machts
Jegliche Art von Cardio-Training ist zur Steigerung der Ausdauer und für die Gewichtsabnahme effektiv. Seilspringen eignet sich besonders für den Ausdauer-Einstieg, für kurze, knackige Einheiten oder Training bei schlechtem Wetter. Dabei werden Fettverbrennung und Muskelbildung im gesamten Körper angeregt. Dennoch ist diese Alternative kein Ersatz fürs Lauftraining. Laufen fordert den Körper auf eine andere Art und Weise, ist sozialer und abwechslungsreicher. Unser Fazit daher: Die Mischung macht’s.