Den ganzen Tag schon nieselt es. Sie frösteln schon bei dem Gedanken daran, jetzt zum Laufen vor die Tür gehen zu müssen. Wäre es nicht viel schöner, einfach drinnen zu bleiben und sich einen schönen Herbstnachmittag im Trockenen zu machen? Dieses Gefühl kennen besonders Laufanfängerinnen und Laufeinsteiger gut. Dabei kann Laufen bei Regen so schön sein! Das wissen alle Läuferinnen und Läufer, die schon einige Jahre laufen. Oder wie haben Sie sich gefühlt, als Sie nach Ihrem letzten Regenlauf zurück kamen?
Wie überwinde ich den Herbstblues?
Wer schon jahrelang läuft, weiß meist: Auch bei einem Schlechtwetterlauf kann Freude aufkommen. Falls das Aufraffen dennoch schwer fällt, verraten wir hier fünf Tipps gegen den Herbstblues.
1. Das Gefühl danach
Der erste Tipp lautet: Denken Sie an das Gefühl das Sie haben, wenn Sie nach einem ungemütlichen Lauf wieder zur Tür reinkommen.
Sie haben sich richtig schön durchpusten lassen, sind nass geworden und haben Schlamm bis an die Knie. Gleichzeitig ist Ihnen warm und Sie fühlen sich vital und sind vielleicht sogar stolz auf sich und Ihre Trainingseinheit. Das Schöne am Schlechtwetterlaufen ist: Sobald man sich warm gelaufen hat, und dann noch die richtige Kleidung wie eine gute Laufregenjacke oder ein Cap trägt, macht einem der Regen nichts mehr aus. Und hinterher fühlt sich die warme Dusche und das Einkuscheln auf dem Sofa doppelt so gut an.
2. Mit konkreten Zielen den Herbstblues überwinden
Etwas langfristiger ist der nächste Tipp angelegt: Setzen Sie sich konkrete Ziele, die Sie in diesem Herbst erreichen wollen.
Länger am Stück laufen können
Sie haben im Sommer mit dem regelmäßigen Lauftraining angefangen und wollen Ihr Pensum nun steigern? Der Herbst ist perfekt dafür, da die Bedingungen nach den heißen Sommertagen wieder besser werden. Schon wenn Sie 20 bis 30 Minuten joggen, werden Sie voller Energie sein, länger fit und konzentriert bleiben und einiges an Kalorien verbrennen. Ihr Ziel, länger am Stück laufen zu können, erreichen Sie mit diesen Trainingsplänen:
An einem Wettkampf teilnehmen
Sie haben den Laufeinstieg bereits geschafft, und suchen eine neue Herausforderung? Nehmen Sie sich für den Herbst doch die Teilnahme an Ihrem ersten Wettkampf vor. Perfekt geeignet dafür sind Silvester- bzw. Neujahrsläufe. Wenn Sie Anfang bis Mitte Oktober mit dem Training beginnen, haben Sie die typischen 12 Trainingswochen Zeit, sich auf den Wettkampf vorzubereiten.
Und hier gibt es die passenden Trainingspläne dazu:
Alle Trainingspläne
Eine neue Bestzeit laufen
Zwischen September und November lässt es sich auch ideal auf eine neue Bestzeit hintrainieren. Die Schönwetterläufer der Sommermonate sind Ihnen jetzt nicht mehr im Weg und Sie können sich nach Herzenslust auf Hügeln, auf der Bahn oder auf der Straße austoben.
3. Abwechslung schaffen
Eine Laufroutine zu haben ist grundsätzlich gut. Aber verhindern Sie, dass Sie sich langweilen. Denn dann kommen Sie bei Regenwetter erst recht nicht vor die Tür. Abwechslung schaffen Sie mit Tempovariationen und kleinen Laufexperimenten – unser Tipp drei.
Drei Ideen für Tempowechsel-Einheiten
- Fahrtspiel: Tempo an die Streckenbeschaffenheiten anpassen. Zum Beispiel bis zum nächsten markanten Baum, zur nächsten Bank oder Ampel flott laufen, danach ruhig weiter, bis Sie wieder normal arbeiten. Danach einen neuen Punkt suchen.
- Hin- und Rückweg: Laufen Sie 20 Minuten in eine Richtung und versuchen Sie, in 18:30 Minuten wieder zurück zu sein.
- Tempoabschnitte einstreuen: Packen Sie in Ihre übliche Laufroute fünf bis sechs kleine schnelle Abschnitte (ein bis drei Minuten). Hier so schnell sein, dass Reden nicht mehr möglich ist, dazwischen traben.
Drei Lauf-Experimente, die die Routine aufbrechen
- Teamspirit: Laufen Sie immer allein? Suchen Sie sich einen Freund oder Kollegen als Laufpartner oder schauen Sie mal bei einem Lauftreff oder einer Laufcrew vorbei.
- Ohne Technik: Sie vermessen Ihr Training immer? Lassen Sie GPS-Uhr, Pulsgurt und Handy mal weg und genießen Sie das Gefühl nach Lust und Laune Laufen zu können ohne auf die Pace zu achten.
- Pfadfinder: Laufen Sie immer von der Haustür weg? Fahren Sie auch mal ans andere Ende der Stadt und versuchen Sie, eine neue Strecke auszukundschaften.
Unserer Redakteur gibt Tipps, wie Sie neue Routen finden und planen
4. Beim Laufen Musik oder Hörbuch hören
Lenken Sie sich von Regen und Kälte mit Musik ab. Holen Sie die alten Alben aus dem (digitalen) Archiv und schwelgen Sie in Erinnerungen oder lassen Sie sich vom Rhythmus ihrer musikalischen Neuentdeckungen treiben. Eine andere Möglichkeit, die Sie regelmäßig zum Laufen motivieren kann, ist das Hören von Hörbüchern. Über Streamingdienste lassen sich eine große Anzahl Hörbücher downloaden und unterwegs abspielen: beste Unterhaltung bei langen Läufen.
5. Beim Laufen im Regen an die positiven Dinge denken
Wenn Sie sich überwinden und trotz Regenwetter vor die Tür gehen, tun Sie Ihrem Körper in mehrerer Hinsicht etwas Gutes. Erinnern Sie sich daran, wenn Sie die Unlust packt.
Laufen stärkt das Immunsystem: Regelmäßiges Lauftraining hat auch einen Trainingseffekt auf das Immunsystem: Potenziell schädliche Zellen werden effizienter beseitigt und Lymphozyten vermehren sich. Das Risiko, an einer typischen Infektionskrankheit der Atemwege, zum Beispiel Erkältung oder Mandelentzündung, zu erkranken sinkt bei Freizeitsportlern im Vergleich zu Untrainierten.
Laufen ist gut für das Herz: Um den erhöhten Sauerstofftransport beim Laufen zu bewältigen, muss das Herz mehr und kräftiger schlagen. Das kräftigt die Arterien und macht sie elastischer. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird so vorgebeugt, und auch das Risiko für Diabetes und Nierenleiden sinkt.
Laufen hält jung: Genauso wie Laufen die Arterien gesund hält, verjüngt regelmäßiges Ausdauertraining auch die Mitochondrien, die u.a. für die Muskelkontraktion verantwortlich sind. Laufen bewirkt also, dass die Muskeln wieder so gut funktionieren, wie bei sehr viel jüngeren Menschen. Und Kraft, Vitalität und Energie verleiht das Training ganz nebenbei.
Wenn das nicht gute Gründe sind, um die Laufschuhe zu schnüren!