Wer nur gelegentlich bei einem Kurzdistanz-Triathlon startet, fährt bestens mit einem Straßenrad. Ein aufgeschraubter Triathlonlenker und ein paar Kniffe machen aus jedem Rennrad einen guten Begleiter für die Kurzdistanz. Eine wichtige Frage ist, ob beim Triathlon Ihrer Wahl Windschattenfahren gestattet ist. Wer im Wind fährt, sollte sich für eine etwas extremere Haltung auf dem Rad entscheiden als ein Radfahrer, der auf den Sog eines vor ihm fahrenden Triathleten spekuliert.
Wie finden Einsteiger die richtige Sitzposition?
Bei hohen Geschwindigkeiten verursacht der Luftwiderstand des Fahrers oder der Fahrerin den größten Fahrwiderstand. Versuchen Sie deshalb, beim Radfahren den Oberkörper stets ruhig und den Kopf möglichst tief zu halten.
Nutzen Sie einen Zeitfahraufsatz, justieren Sie ihn so, dass der Hüftwinkel 85 bis 90 Grad beträgt. Positionieren Sie die Armauflieger so, dass Sie beim Radfahren nicht zu gestreckt sitzen und noch frei atmen können. Individuell anpassen können Sie auch die Höhe Ihres Lenkers. Um vorn tiefer zu kommen, können Sie die Distanzhülsen (Spacer genannt) unter dem Vorbau entfernen. Noch besser für den Triathlon ist ein weiter nach unten verstellbarer Vario-Vorbau. Generell haben Rennräder ein längeres Steuerrohr als Triathlon-Räder, weswegen Letztere von Haus aus meist schon tiefere Positionen erlauben haben.
Wie ermittle ich die richtige Sitzhöhe?
Die Sitzhöhe ist der Abstand von der Satteloberkante bis zur Tretlagermitte. Die ideale Sitzhöhe können Sie selbst durch Messen Ihrer Innenbeinlänge ganz einfach berechnen. Multiplizieren Sie hierfür einfach Ihre ermittelte Innenbeinlänge mit dem Faktor 0,885.
Was ist der richtige Sitzwinkel, was der richtige Hüftwinkel?
Den Rennrad-üblichen Sitzwinkel von rund 73 Grad bringen Sie durch eine Sattelstütze ohne Kröpfung nach hinten auf mindestens 75 Grad. So sitzen Sie beim Triathlon weiter vorn und treten kraftvoller. Für die optimale Kraftentfaltung sollte der Hüftwinkel 85 bis 90 Grad betragen. Sie korrigieren den Hüftwinkel, indem Sie Höhe und Position des Zeitfahraufsatzes ändern.
Wer es bei einem Langdistanz-Triathlon wissen will, startet mit einem speziellen Triathlon-Rad, dessen Rahmen alle Voraussetzungen für die optimale Triathlon-Sitzposition bietet. Da sie zu Krafteinbußen führen könnte, vermeiden Profis beim Feintuning eine zu extreme Aerohaltung, wie sie Rennradprofis beim Zeitfahren bevorzugen. Wichtiger sind beim Triathlon der Sitzkomfort und eine optimale Kraftübertragung. Am besten ist eine kurze, kompakte Sitzhaltung.
Wie sieht die Sitzposition von Profis aus?
Triathlon-Profis fahren mit einem Zeitfahrhelm. Damit seine aerodynamischen Vorteile beim Radfahren zum Tragen kommen, müssen Sie den Kopf wirklich ruhig und den Helm möglichst immer im Nacken halten. Über die Höhe und Position des Zeitfahraufsatzes passen Sie den Hüftwinkel an. Die Armauflieger sollten so weit auseinander bleiben, dass die Atmung beim Radfahren nicht beeinträchtigt wird. Für eine kompakte Körperhaltung montieren erfahrene Triathleten einen sehr kurzen Vorbau.
Auch Profis ermitteln ihre optimale Sitzhöhe, also den idealen Abstand zwischen Satteloberkante und Tretlagermitte, mit dieser Formel: Innenbeinlänge (in cm) x 0,885.
Triathlon-Räder bieten Sitzwinkel von rund 76 Grad – für viel Druck auf die Kurbel und eine kompakte Haltung beim Radfahren. Auf der Langstrecke sollten Sie aber nicht zu extrem sitzen. Auch auf der Langstrecke ist ein Hüftwinkel von 90 Grad optimal. Steiler sollte er aber nicht werden, damit die lange Zeit im Sattel erträglich bleibt und die Kraftübertragung nicht darunter leidet.
Fazit: Denken Sie an die darauffolgende Disziplin
Wer im Triathlon schneller werden möchte, muss neben dem richtigen Training auch an seiner Sitzposition arbeiten. Nie vernachlässigen sollten Sie aber hierbei die Tatsache, dass Radfahren die zweite von drei Disziplinen ist und man somit im Hinblick auf das Laufen nie den Komfort vergessen sollte. Daher sollten Sie einen Kompromiss aus Aerodynamik, optimaler Kraftentfaltung und Komfort finden.