Haben Sie schon einmal auf einer Laufbahn trainiert? Nein? Dann ist es Zeit, das schleunigst zu ändern, denn ein Lauftraining auf einer der gedämpften, gepflegten Tartanbahnen ist eine besondere Erfahrung. In diesem Artikel finden Sie die wichtigsten Informationen, Zahlen und Fakten zu Ihrem neuen Trainingsgelände, der Laufbahn.
Wie lang ist eine Laufbahn / eine Stadionrunde?
Fangen wir mit der wichtigsten Information an, der Länge einer Stadionrunde: eine Runde auf der Innenspur der Laufbahn ist genau 400 Meter lang. Die Laufbahn besteht aus zwei Geraden an den Längsseiten des Fußballfeldes, das sich üblicherweise im Inneren einer Laufbahn befindet, und zwei Halbkreisen an den kurzen Spielfeldseiten.
Aufgrund der Länge einer Laufbahn von 400 Metern gibt es auch viele Intervalltrainingsprogramme mit Tempoläufen von 200 Metern, 400 Metern, 800 Metern, und weiteren Vielfachen von 200 bzw. 400 Metern, also genau einer halben oder einer ganzen Bahnrunde. Ein Intervalltraining besteht aus einem Warm-up, einer gewissen Anzahl von Tempoläufen mit Trabpausen dazwischen und dem Cool-down bzw. Auslaufen. Beispiele sind 8 x 200 Meter schnell mit 200 Metern Trabpause, 6 x 400 Meter schnell mit je 200 Metern Trabpause, 5 x 800 Meter schnell mit je 400 Metern Trabpause oder auch 4 x 1.000 Meter schnell mit je 400 Metern Trabpause.
Auch die 100 Meter sind im Stadion markiert, schauen Sie dazu auf die kleinen Plaketten, die meist am weißen Innenrand bzw. Außenrand der Laufbahn angebracht sind. Diese Punkte können Sie gebrauchen, wenn Sie beispielsweise ein Tempotraining der Form 3 x (400 m, 300 m, 200 m, 100 m schnell mit jeweils gleich langer Trabpause) durchführen wollen. Gemessen wird die Länge der Innenbahn übrigens mit 30 Zentimeter Abstand zur Bordkante, alle weiteren Bahnen mit 20 Zentimeter Abstand zur inneren Begrenzungslinie.
Laufbahnen in Leichtathletik-Hallen sind übrigens üblicherweise 200 Meter lang.
Wie breit ist eine Laufbahn?
Eine einzelne Laufbahn im Stadion hat eine Breite von 122 Zentimetern (± 1 cm), zumindest, wenn das Stadion den internationalen Wettkampfregeln genügt (IWR; hier geht’s zum Download). Die Breite ist einschließlich der rechten, 50 Millimeter breiten, weißen Begrenzungslinie zu messen.
Wie unterscheiden sich Innen- und Außenbahn von der Länge?
Aufgrund der unterschiedlichen Radien unterscheiden sich die einzelnen Bahnen in ihrer Länge jeweils um etwa acht Meter. Ganz genau beträgt der Unterschied von einer zur nächsten Bahn 7,67 Meter. (Die Geraden sind bei beiden Bahnen gleich lang, der Umfang des Kreises unterscheidet sich jeweils um 2 x Pi x 1,22 Meter.)
Je nach Anzahl der Bahnen im Stadion ist die Außenbahn daher rund 40 bis 50 Meter länger als die Innenbahn. Bei der Mindestzahl von sechs Bahnen sind es gut 38 Meter; bei einem Stadion, das internationalen Anforderungen genügt und acht Bahnen besitzt, beträgt die Differenz etwas über 53 Meter.
Trainings-Tipp: Falls Sie mit einem stärkeren oder schwächeren Laufpartner trainieren, stimmen Sie Ihre Intervalltrainings-Einheiten doch einmal so aufeinander ab, dass Sie auf zwei unterschiedlichen Bahnen laufen, aber die gleiche Zeit dafür benötigen.
Welche Arten von Laufbahnen gibt es?
Klassische Laufbahnen finden sich auf Sportplätzen (ohne Tribüne) und in Leichtathletik-Stadien (mit Tribüne). In der Regel verlaufen Sie außen um ein Fußballfeld. In den Halbkreisen zwischen den Torauslinien und der Laufbahn gibt es häufig weitere Leichtathletik-Anlagen, zum Beispiel für Hochsprung oder Diskuswurf.
Früher gab es zumeist Grand- bzw. Aschenbahnen mit ihrem typischen roten Belag aus einem Asche-, Sand- oder Sandsteingemisch. Heutzutage haben die meisten modernen Laufbahnen einen Tartanbelag, also eine rauen, federnden Gummibelag mit sehr angenehmen Laufeigenschaften, man nennt diese Laufbahnen auch Tartanbahnen. Rostrot hat sich als typische Farbe erhalten, doch auch Blau wie im berühmten Berliner Olympiastation sieht man bisweilen. Laufbahnen in Leichtathletik-Hallen haben in der Regel ebenfalls einen Gummi- bzw. Tartanbelag.
Eine ganz andere Art von Laufbahnen sind die Finnenbahnen bzw. Naturlaufbahnen. Sie sind deutlich seltener als Leichtathletik-Laufbahnen und finden sich in manchen Parks oder Wäldern. Finnenbahnen haben keine vorgegebene Größe oder Form und einen natürlichen Belag aus Holzschnitzeln oder Rindenmulch.
Wie schnell kann man eine Runde auf der Laufbahn laufen?
43,03 Sekunden beträgt der Weltrekord über eine Bahnrunde. Der Südafrikaner Wayde van Niekerk stellte ihn am 14. August 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) auf. Den Frauen-Weltrekord von 47,60 Sekunden hält seit 1985 die Rostockerin Marita Koch, die damals in Canberra (Australien) für die DDR startete.
Wenn Sie bei Ihrem Intervalltraining Tempoläufe über 400 Meter machen, absolvieren Sie sie etwas schneller als Ihr 5-km-Renntempo. Im Idealfall schaffen Sie alle Wiederholungen in ungefähr derselben Zeit und sind am Ende angenehm erschöpft, aber nicht fix und fertig. Wie schnell genau Sie im Intervalltraining laufen sollten, können Sie mit unserem Intervalltrainings-Rechner ganz einfach berechnen lassen.
Beispiel: Sie können die 5 Kilometer in 25 Minuten laufen, das heißt, Ihr 5-km-Renntempo sind 5:00 Min./km. Bei einem Tempotraining im Rahmen eines 5-km-Trainings laufen Sie die 400-Meter-Tempoläufe in 1:53 Min., das entspricht einem Tempo von 4:42 Min./km.
Achtung: Bei jedem intensiven Training sollten Sie ein Warm-up und ein Cool-down mit einplanen. Zum Aufwärmen traben Sie 10 bis 15 Minuten langsam und absolvieren dann einige Übugnen aus dem Lauf-ABC, zum Beispiel Fußgelenksarbeit, Seitsprünge und drei Steigerungsläufe. Als Cool-down können Sie gern auch mal barfuß über den Rasenplatz in der Mitte traben.
Fazit: Ab auf die Bahn!
Ein Lauftraining auf einer richtigen Leichtathletik-Laufbahn fühlt sich richtig gut an. Der Belag einer Tartanbahn dämpft angenehm, schnelles Laufen fällt leicht und macht Spaß. Die Innenbahn einer Laufbahn hat eine Länge von 400 Metern, die weiteren Bahnen sind jeweils rund 8 Meter länger. Ein klassisches Trainingsprogramm auf einer Laufbahn ist ein Intervalltraining mit Tempoläufen von beispielsweise 400 oder 800 Metern Länge. Vergessen Sie beim Tempotraining auf der Bahn aber niemals das gründliche Ein- und Auslaufen.