Berlin-Marathon mit Weltklassefeld

Berlin-Marathon 2024
Berlin-Marathon mit Weltklassefeld

Veröffentlicht am 27.09.2024
Berlin-Marathon 2024
Foto: Sailer / photorun.net

Mit dem mit Abstand größten Starterfeld seiner Geschichte wird am Sonntag der 50. BMW Berlin-Marathon gestartet. Genau 58.212 Läufer aus 161 Nationen wurden für den spektakulärsten und hochklassigsten deutschen Straßenlauf registriert. Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, werden sogar über 80.000 Athleten dabei sein. Auch das Männer-Elitefeld hat einmal mehr eine Weltklasse-Besetzung.

Fünf Athleten sind im Starterfeld, die schon unter 2:05:00 gelaufen sind. Zurück nach Berlin kommt der Äthiopier Tadese Takele, der im vergangenen Jahr hier Rang drei in 2:03:24 belegt hat und damit die Startliste anführt. Seit dem Rennen in Berlin 2023 ist Takele nicht mehr international gestartet. „Ich hatte zwischendurch eine Verletzung, aber jetzt bin ich wieder fit“, sagte der Äthiopier. „Ich habe sehr gut trainieren können und erwarte ein starkes Rennen.

Die Kenianer Cybrian Kotut (2:04:34) und Kibiwott Kandie (2:04:48) sowie die Äthiopier Hailemaryam Kiros (2:04:41) und Bazezew Asmare (2:04:57) sind die anderen Läufer, die mit Bestzeiten von unter 2:05 ins Rennen gehen. Als frühere Halbmarathon-Weltrekordler hat Kibiwott Kandie enormes Potenzial. Seine Bestzeit über diese Distanz (57:32 Minuten) deutet sogar darauf hin, dass der 28-Jährige einer der schnellsten Marathonläufer aller Zeiten werden kann. Aufgrund eines verspäteten Fluges war der Kenianer nicht bei der Pressekonferenz. „Ich kenne Kibiwott gut, denn er lebt in meiner Gegend. Er hat großes Potenzial und ist noch relativ jung. Berlin ist eine sehr schnelle Strecke. Ich hoffe, er wird gut laufen“, sagte Paul Tergat.

Zwei Läufer, die für eine Überraschung sorgen können sind die Kenianer Samwel Mailu und Stephen Kiprop. Mailu pulverisierte im vergangenen Jahr den Streckenrekord beim Vienna City Marathon mit 2:05:08. Aufgrund einer Verletzung konnte der Halbmarathon-WM-Dritte von 2023 in diesem Frühjahr keinen Marathon laufen. Kiprop gewann in diesem Jahr überlegen den Daegu-Marathon in Süd-Korea mit einer persönlichen Bestzeit von 2:07:04. „Ich hatte über mehrere Jahre hinweg Verletzungsprobleme, aber jetzt bin ich wieder gesund und konnte richtig trainieren“, sagte Stephen Kiprop, der eine Halbmarathon-Bestzeit von 58:42 aufweist.

Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) führt eine Gruppe von starken deutschen Läufern an. Er hatte sich im Januar in einem bravourösen Rennen in Houston als Dritter auf 2:07:14 Stunden gesteigert und wurde damit zum viertschnellsten deutschen Marathonläufer aller Zeiten. „Ich bin sehr gut vorbereitet und möchte versuchen, mich auf eine 2:06er-Zeit zu verbessern“, sagte Hendrik Pfeiffer, der mit Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg/Bestzeit: 2:08:22), Haftom Welday (TB Hamburg Eilbeck/2:08:24), Sebastian Hendel (LG Braunschweig/2:08:51) und Johannes Motschmann (Marathon Team Berlin/2:10:39) gleich vier starke nationale Konkurrenten hat.

Noch nie waren beim BMW BERLIN-MARATHON vier deutsche Männer mit Bestzeiten von unter 2:09:00 am Start. „Ich bin wöchentlich bis zu 220 Kilometer gelaufen. Durch das harte Training wird auch die Leistung kommen“, sagte Haftom Welday während Johannes Motschmann sagte: „Ich bin sehr gut vorbereitet und optimistisch. Mein Ziel ist es, eine persönliche Bestzeit zu laufen und mich im deutschen Bereich zu behaupten.“

Berliner Legenden: Naoko Takahashi, Paul Tergat, Irina Mikitenko, Tigst Assefa

Vier Ausnahme-Athleten wurden am Freitag bei der Pressekonferenz vorgestellt, die mit ihren Leistungen die Geschichte des Rennens mit prägten. 2001 sorgte Naoko Takahashi vielleicht für den Höhepunkt schlechthin in der Historie des Rennens: Die Japanerin blieb als erste Läuferin der Sportgeschichte unter 2:20:00 Stunden (2:19:46). „Es hat sich angefühlt als hätte ich etwas unmögliches für die Menschheit erreicht. Dieser Marathon hat mein Leben verändert“, sagte Naoko Takahashi. Auch Paul Tergat durchbrach in Berlin eine Zeit-Barriere: Der Kenianer gewann 2003 in 2:04:55 und blieb als erster unter 2:05:00. „Berlin wird immer als eine große Geschichte meines Lebens in Erinnerung bleiben. Wir haben damals die Latte gesetzt für die nächste Generation von Läufern. Heute versuche ich dem Sport etwas zurückzugeben“, sagte Paul Tergat, der Präsident des Nationales Olympischen Komitees in Kenia ist.

Berlin-Marathon 2024
Sailer / photorun.net

„Ich bin in Berlin mein Debüt gelaufen und wurde hier zur Marathonläuferin. Berlin ist wirklich der perfekte Start für jeden Debütanten“, sagte Irina Mikitenko, die dann 2008 das Rennen gewann und mit 2:19:19 den nach wie vor aktuellen deutschen Rekord hält. „2:20 schien vorher sehr weit weg, aber jetzt sind wir bei 2:11 in der Weltspitze - das war unvorstellbar.“ Tigst Assefa ist jene Läuferin, die vor einem Jahr in Berlin den Weltrekord mit 2:11:53 in neue Dimensionen trieb. „Ich war damals selbst überrascht über diese Zeit, aber ich hatte entsprechend trainiert. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder in Berlin starten kann und eine weitere schöne Geschichte schreiben kann“, sagte die Äthiopierin, die bei Olympia in Paris im August die Silbermedaille im Marathon gewann.

Favoriten und persönliche Bestzeiten

Tadese Takele ETH 2:03:24

Cybrian Kotut KEN 2:04:34

Hailemaryam Kiros ETH 2:04:41

Kibiwott Kandie KEN 2:04:48

Bazezew Asmare ETH 2:04:57

Samwel Mailu KEN 2:05:08

Milkesa Mengesha ETH 2:05:29

Haymanot Alew ETH 2:05:30

Philimon Kipchumba KEN 2:05:35

Josphat Boit KEN 2:05:42

Dejene Megersa ETH 2:05:42

Enock Onchari KEN 2:05:47

Oqbe Ruesom ERI 2:05:51

Justus Kangogo KEN 2:05:57

Haimro Alame ISR 2:06:04

Ashenafi Moges ETH 2:06:12

Asbel Rutto KEN 2:07:04

Samuel Tsegay SWE 2:06:53

Yohei Ikeda JPN 2:06:53

Stephen Kiprop KEN 2:07:04

Hendrik Pfeiffer GER 2:07:14

Kento Kikutani JPN 2:07:26

Melaku Belachew ETH 2:07:28

Godadaw Belachew ISR 2:07:45

Yuhei Urano JPN 2:07:52

Guojian Dong CHN 2:08:12

Filimon Abraham GER 2:08:22

Haftom Welday GER 2:08:24

Sebastian Hendel GER 2:08:51

Olonbayar Jamsran MGL 2:08:58

Haftamu Gebresilase ETH Debüt