Altra Torin 7 im Test

Weite Zehenbox und viel Dämpfung
Altra Torin 7 im Test

Veröffentlicht am 04.07.2023
Altra Torin 7 im Test
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Was der Torin 7 mit einem Toaster zu tun hat? Erstaunlich viel: Denn die Altra-Gründer Brian Beckstead und Golden Harper nutzten als laufbegeisterte Jugendliche einen handelsüblichen Toaster, um einen Schuh zu erhitzen und ganz nach ihren Vorstellungen zu verformen. Sie waren sich sicher: Eine veränderte Konstruktion von Laufschuhen könnte Verletzungen vorbeugen. Heraus kam beim Toaster-Experiment der allererste Altra-Prototyp: Ein Schuh mit Nullsprengung und weiter Zehenbox.

Zwar liegen zwischen dem ersten selbstgebastelten Altra-Schuh und dem Torin in seiner bereits siebten Version so einige Altra-Modelle – geblieben sind jedoch die markentypischen Kernelemente: Nullsprengung und weite Zehenbox. Ansonsten hat sich in der neuen Version aber so einiges getan.

Kennzeichen: Zero Drop und weite Zehenbox

Altra-Schuhe zeichnen sich durch ihre weite Zehenbox aus, die sich im Gegensatz zum Großteil anderer Laufschuhe nicht im Vorfuß stark verjüngt und schmal zuläuft. Stattdessen bleibt sie weit und bietet den Zehen dadurch viel Platz zum Arbeiten. "Footshape Design" nennt Altra diese Konstruktion, die für einen stabilen Stand und optimales Arbeiten der Zehen während des Abrollens und Abstoßens sorgen soll.

Das zweite Altra-Merkmal ist die Nullsprengung der Modelle, auch "Zero Drop" genannt. Vorfuß und Ferse stehen auf einem Niveau, nicht wie in den meisten Laufschuhen in der Ferse erhöht. Das erinnert vielleicht zunächst an Barfußlaufschuhe, die ebenfalls keine Sprengung aufweisen. Wichtigster Unterschied ist jedoch die dämpfende Mittelsohle, auf der Läuferinnen und Läufer in Altra-Schuhen stehen, während Barfußschuhe im Normalfall keinerlei Dämpfung aufweisen. Und die Mittelsohle des Torin 7 hat es in sich: Der Fuß steht auf ganzen 30 Millimetern Dämpfungsmaterial.

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Dämpfung: Weich, aber nicht zu weich

In der Mittelsohle versteckt sich das erste auffällige Update des Torin 7: Sie ist dicker geworden, denn im Vorgängermodell stand man nur auf 28 Millimetern "Ego-Max"-Schaum. Blickt man auf das Altra-Sortiment, sind auch 30 Millimeter noch weniger Sohle als etwa im hoch aufgebauten VIA Olympus, jedoch deutlich mehr als im direkten Modell Escalante. Der Torin 7 ist durch das Plus an Dämpfungsschaum spürbar weicher geworden und weist eine durchgängig komfortable und harmonische Dämpfung auf. Ins Max-Cushion-Segment reicht der Schuh jedoch nach wie vor nicht hinein – das muss er auch nicht, denn die Dämpfung überzeugt mit Weichheit, die nicht schwammig oder behäbig wirkt. Gleichzeitig bleibt eine leichte Responsivität erhalten. Wer komfortabel laufen, aber nicht auf ein gewisses Maß an Bodenkontakt verzichten möchte, liegt beim Torin 7 genau richtig.

Die Außensohle trägt dazu bei, dass der Fuß im Torin 7 flexibel arbeiten kann. Dafür sorgen die Flexkerben, die sowohl entlang als auch quer zur Länge des Schuhs verlaufen. So bleibt das Modell torsionsfreudig und erhält sich eine angenehme Flexibilität.

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Obermaterial: Mehr Polster und optimierte Zunge

Das Upper des Torin 7 besteht aus einem luftdurchlässigen Mesh-Material. Die auffälligste Veränderung in der Oberkonstruktion betrifft die Zunge, die in den Vorgängermodellen immer wieder als zu dünn kritisiert wurde, sodass die Schnürung nicht ideal justiert werden konnte. Bei einigen Testerinnen und Testern schnitt die Lasche sogar am oberen Ende am Fußgelenk ein. Dies dürfte nun nicht mehr passieren, denn die Zunge hat nun spürbar mehr Polster. Sie liegt angenehm weich auf dem Spann und hat eine ergonomisch gelungene Form. Sie ist nicht, wie inzwischen bei vielen Schuhen der Fall, mit dem unteren Rad des Uppers verbunden, sitzt aber trotzdem problemlos und weich an Ort und Stelle. Selbst, wenn die Lasche am oberen Ende etwas weiter herausragen sollte, dürfte kein unangenehmes Einschneiden mehr zu spüren sein, so die Meinung des Test-Teams.

Die Fersenschale des Schuhs ist weit nach hinten aufgebogen – ideal für Läuferinnen und Läufer mit Achillessehnen-Beschwerden und auch ansonsten komfortabel. Der Schuh baut auf einen breiten Leisten auf und ist nicht nur im Vorfuß, sondern auch im Mittelfuß noch recht weit geschnitten. Wer schmale Füße hat, sollte hier besonders auf guten Sitz achten.

Ideal für viele Lauf-Kilometer

Der Torin 7 ist ein Neutralschuh, der dank recht breiter Auflagefläche und weiter Zehenbox dennoch leichte Stabilität bietet (wer im Abrollvorgang stark instabil ist, greift allerdings noch besser zum Altra Paradigm). Der neue Torin eignet sich für Läufe, bei denen der Fokus auf Komfort liegt, und für Läuferinnen und Läufer, die bei solchen Einheiten trotzdem nicht in butterweichen Max-Cushion-Schuhen unterwegs sein wollen. Der Torin trifft eine angenehme Mischung aus Leichtigkeit und Dämpfung, die ihn für viele Distanzen und Tempi tauglich macht.

Gerade, aber nicht nur Fersenläuferinnen und -läufer kommen im Torin 7 auf ihre Kosten. Auch, wer mit dem Mittel- oder dem Vorfuß aufsetzt, profitiert von der Dämpfung und der Geometrie des Modells. Der Schuh fühlt sich vor allem auf der Straße, aber auch auf befestigten Wald- oder Feldwegen wohl.

Fazit

Der Torin ist in seiner siebten Version insgesamt um sinnvolle Details reicher, vor allem wurde der Kritik an den Vorgängermodellen Rechnung getragen. Der Torin 7 ist ein Modell für Läuferinnen und Läufer, die einen komfortablen Trainingsschuh für unterschiedlichste Einheiten suchen. Unser Test-Team würde ihn insbesondere auch für Läuferinnen und Läufer empfehlen, die bisher noch nicht mit Nullsprengung und weiter Zehenbox unterwegs waren. Diese Konstruktionen verlangen dem Bewegungsapparat einiges ab – im Torin 7 sind diese Eindrücke aber weniger extrem als in anderen Modellen. Der Torin 7 ist also sowohl für treue Altra-Fans als auch für Altra-Neulinge eine gelungene Option fürs Training.

Der Torin 7 in Zahlen

Gewicht: 230 Gramm (Frauen), 278 Gramm (Männer)
Sprengung: 0 mm
UVP: 150 Euro

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