Hier bestellen: Coros Pace 4
Die bisherigen Modelle der Pace-Serie von Coros gehören zu den beliebtesten auf dem Markt. Das liegt an dem niedrigen Preis, dem hohen Funktionsumfang und der langen Akkulaufzeit – all das in einem kompakten und leichten Gehäuse. Jetzt gibt es mit der Coros Pace 4 ein neues Modell, das die Erfolgsgeschichte fortschreiben möchte. Ich konnte das neue Modell bereits vor der Veröffentlichung testen.
Was ist neu?
Die neue Coros Pace 4 hat im Vergleich zur bisherigen Coros Pace 3 einige Updates erhalten. Sichtbar wird das allen voran beim Display. Das energieeffiziente MIP-Display wurde von einem hochauflösenden AMOLED-Display abgelöst. Konnte das alte Display 64 Farben darstellen, ist das neue deutlich farbenfroher und detailreicher. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung ist es gut ablesbar. Doch nicht nur das Display ist neu. Hier eine Übersicht aller relevanter Neuerungen:
- 1,2 Zoll großes AMOLED-Display mit 390 x 390 Pixeln und 1500 Nits Helligkeit
- zusätzlicher, dritter Knopf (Action Button) für Kurzbefehle
- integriertes Mikrofon für Sprachnotizen zu Standorten und Trainingseinheiten
- optimierte Akkulaufzeit
- Bildschirm-Taschenlampe
- proprietärer USB-C-Ladeadapter
- höherer Preis von 269 Euro
Das Kunststoffgehäuse der Pace 4 ist mit 43,4 Millimetern Durchmesser und 13,6 Millimetern Höhe sehr kompakt. Im Vergleich zur Pace 3 ist es um 1,4 Millimeter größer und 0,1 Millimeter flacher. Das Gewicht ist um ein Gramm gestiegen, die Uhr ist mit 40 Gramm (Silikonarmband) beziehungsweise 32 Gramm (mit optionalem Nylonarmband) aber nach wie vor sehr leicht.
Eine Stärke aller Coros-Modelle ist das intuitive Bedienkonzept mit einer drehbaren Krone, um durch Menüs zu scrollen. Hatte die Pace 3 nur einen zweiten Knopf, um im Menü einen Schritt zurückzugehen oder eine Runde zu nehmen, verfügt die Pace 4 nun über einen dritten Knopf, den Coros Action-Button nennt. Diesen dritten Knopf kann man mit einem von nur drei Befehlen belegen: Beim Navigieren kann man zwischen Navigationsansicht und den Datenblättern wechseln, eine Markierung des aktuellen Standortes setzen oder eine Runde nehmen. So richtig nützlich finde ich den Knopf bei der Coros Pace 4 nicht, da sie kein Offline-Kartenmaterial besitzt und ich die Uhr eher zum gelegentlichen Navigieren nutzen würde.
Worauf Coros bei der Produktpräsentation sowohl der Apex 4 als auch der Pace 4 den Fokus gelegt hat, sind die Sprachnotizen, die sich dank des eingebauten Mikrofons aufnehmen lassen. Beim Navigieren kann man den jeweiligen Standpunkt mit einem Pin versehen und ein Memo für sich selbst aufnehmen. Das mag beim Klettern oder bei Hochtouren sinnvoll sein, wenn man sich merken möchte, wo eine Schwierigkeit oder Gefahrenstelle war, aber beim Laufen, denke ich, wird diese Funktion wenig Verwendung finden. Einen Nutzen sehe ich eher bei den Sprachnotizen nach einer Einheit. Oft habe ich nach einem Training oder einem Rennen Gedanken im Kopf, die ich direkt loswerden möchte. Da finde ich die Möglichkeit, sich selbst eine Memo aufzunehmen, durchaus praktisch.
Wie lang hält der Akku?
Das neue AMOLED-Display benötigt mehr Energie als das bewährte MIP-Display. Daher schaltet es sich standardmäßig aus und wird aktiviert, wenn man einen Knopf drückt oder den Arm hebt – Letzteres funktioniert zuverlässig und schnell. Für meinen Geschmack könnte das Display nach dem Aktivieren ein wenig länger als nur vier Sekunden eingeschaltet bleiben. Wer mag, kann auch den Always-on-Modus einschalten, bei dem das Display dauerhaft eingeschaltet bleibt und sich nur abdunkelt.
Ist das AMOLED-Display aus, verbraucht es keine Energie, weshalb die Akkulaufzeit der Pace 4 im Vergleich zur Pace 3 nochmal besser ist. Im genauesten Aufzeichnungsmodus (alle fünf Satellitensysteme und Dualband) soll die Pace 4 bis zu 31 Stunden durchhalten, was doppelt so lang ist wie bei der Pace 3. Im zweiten Aufzeichnungsmodus (alle fünf Satellitensysteme ohne Dualband) sind es 41 Stunden und damit 16 Stunden mehr als bei der Pace 3.

Die Akkulaufzeit der Coros Pace 4 ist stark – vor allem für eine derart kleine Uhr mit einem entsprechend kleinen Akku.
Im Test sank die Akkuanzeige im genauesten Modus mit ausgeschaltetem Display pro Stunde Aktivität meist um 4 Prozentpunkte. Hochgerechnet ergeben sich also rund 25 Stunden Aktivität am Stück. Die angegebenen Werte sind also – wie immer bei Coros – realistisch. Je nach Nutzung sollten 12 bis 16 Tage vergehen, bevor man die Uhr mit dem kleinen proprietären USB-C-Adapter aufladen muss.
Wie gut sind die Tracking- und Coachingfunktionen?
Alle Aufzeichnungen – vom Alltags- und Schlaftracking bis zu sportlichen Aktivitäten – werden von der Uhr und der Coros-App umfangreich analysiert. Die Schlafanalyse erkannte dabei stets sehr genau, wann ich ins Bett ging und wann ich wieder aufstand. Wer die Uhr Tag und Nacht trägt, wird spüren, dass sie im Vergleich zu anderen Uhren kaum spürbar am Arm ruht. Größere Modelle empfinde ich nachts manchmal als unbequem.
Auch die Einschätzungen zur Belastungsintensität und zum Trainingseffekt meiner Einheiten entsprachen durchweg meinem Körpergefühl. Die Darstellung der einzelnen Parameter (Herzfrequenzvariabilität, VO₂max, Trainingsbereiche, Wettkampfprognose etc.) ist in der Coros-App sehr übersichtlich und gut nachvollziehbar. Wer die Uhr über einen längeren Zeitraum nutzt, bekommt ein gutes Gefühl dafür, in welchen Trainingsbereichen man trainiert und ob sich die Fitness in die richtige Richtung entwickelt.

In der Coros-App werden alle Daten, die die Pace 4 sammelt, übersichtlich dargestellt.
Damit all das möglichst zuverlässig funktioniert, sind viele und vor allem genaue Daten entscheidend. Nur auf Basis einer sauberen Datengrundlage können die Algorithmen sinnvoll arbeiten. Besonders wichtig ist dabei die Herzfrequenz. Welchen Eindruck der optische Herzfrequenzsensor der Coros Pace 4 hinterlässt, verrate ich im nächsten Punkt.
Wie genau misst die Uhr?
Die Coros Pace 4 ist eine Multisportuhr und unterstützt eine lange Liste an Sportarten. Die einzelnen Profile können bequem in der Coros-App an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Ich habe die Uhr vornehmlich beim Laufen, aber auch auf dem Rad und beim Krafttraining verwendet.
Das Signal der Navigationssatelliten findet die Uhr zuverlässig innerhalb von wenigen Sekunden, womit lästiges Warten entfällt. Die Aufzeichnungsqualität ist im genauesten Modus, bei dem die Uhr fünf Satellitensysteme und den Dualband-Modus (Multiband) nutzt, einwandfrei. Im Test konnte ich keine Aussetzer oder Messfehler erkennen. Die günstige Pace 4 macht hierbei einen ebenso zuverlässigen Eindruck wie das Outdoor-Modell Apex 4.

Selbst in der Stadt kommt die Coros Pace 4 nicht ins Straucheln. Auch entlang von hohen Gebäuden zeichnet sie die Strecke fehlerfrei auf.
Eine Überraschung musste ich beim optischen Herzfrequenzsensor erleben, denn dieser ist: gut! Im Test lag er meist goldrichtig, womit ich eine Abweichung von ± 5 Schlägen meine. Auch andere Tester, mit denen ich mich zur neuen Coros Pace 4 ausgetauscht habe, bewerten den optischen Sensor positiv. Das gute Abschneiden hat sicherlich mit der guten Passform zu tun, wodurch die Uhr eng auf der Haut liegt und wenig wackelt. Auch die Fliehkräfte wirken bei einer derart leichten und kompakten Uhr weniger stark. Wenn du, wie ich, Wert auf wirklich genaue Herzfrequenzwerte legst, rate ich dennoch zu einem Pulsgurt – einfach, um auf Nummer sicher zu gehen.
Welche Funktionen fehlen?
Die Coros Pace 4 bietet alle wesentlichen Funktionen, die man braucht, wenn man diverse Sportarten aufzeichnen und auch den Alltag sowie den Schlaf tracken möchte. Im Vergleich zur Pace Pro fehlt vor allem das Offline-Kartenmaterial. Wer mit der Pace 4 navigiert, hat lediglich eine simple Wurmnavigation mit hilfreichen Abbiegehinweisen. Damit kommt man generell ans Ziel, aber überall dort, wo es viele Wege gibt, biegt man auch mal falsch ab – immerhin macht der Abweichungsalarm darauf aufmerksam.

Wer mit der Coros Pace 4 navigiert, muss auf Kartenmaterial verzichten.
Ansonsten bietet die Pace 4 kaum Lifestyle-Funktionen wie etwa einen Kreditkartenersatz. Zwar gibt es 4 Gigabyte Speicherplatz, die mit Musikdateien befüllt werden können, aber die Einbindung von Musikdiensten wie Spotify oder Apple Music fehlt.
Und ob jemand wirklich die Möglichkeiten nutzt, seine Kamera (GoPro, Insta360, DJI) zu steuern, bezweifle ich sehr.





