Vielleicht haben Sie bei Facebook oder Instagram schon mal ein Foto eines (Profi-)Läufers auf der Couch gesehen, dessen Beine in den oben abgebildeten Raumanzug-ähnlichen Beinlingen steckten. Was dahintersteckt, ist im Grunde dieses simple Prinzip: Die Reboots One Recovery Boots bestehen aus zwei Manschetten mit je acht Luftkammern, die Druck auf die Beine ausüben. Der Druck stammt aus einer etwa Schuhkarton-großen Apparatur, über die man sechs verschiedene Programme und je acht Intensitätsstufen wählen kann. Laut Hersteller soll die „gleitende Massage“ Abfallprodukte des Stoffwechsels aus den Beinen abtransportieren, den Blutfluss anregen und so für spürbar frischere Beine sorgen.
Anwendung – simpel und schnell
Zunächst muss man eine bequeme Position (auf der Couch) finden und mit den Beinen in die Beinlinge steigen. Die sperrigen Manschetten und die dicken Schläuche machen das zwar nicht gerade einfach, doch mit etwas Übung gelingt das bei jedem Mal besser. Zudem helfen Reißverschlüsse an der Oberseite, leichter rein und wieder raus zu kommen.
Wichtig ist, dass die Manschetten zur Beinlänge passen und bis zum Gesäß reichen. Dafür gibt es die Reboots in drei verschiedenen Größen.
Die Bedienung ist denkbar simpel: Programm, Druck und Zeit einstellen, zurücklehnen, entspannen. Das sanfte Brummen der Apparatur, wenn Druck aufgebaut, und das leise Zischen, wenn Druck abgelassen wird, stört weder beim Fernsehen noch beim Lesen. Der Druck beginnt an den Füßen und wandert nach und nach die Beine hinauf bis unterhalb des Gesäßes. Je nach Programm werden dabei einzelne oder mehrere Kammern aufgepumpt. Der Druck reicht von kaum spürbar über angenehm wohlig bis beinahe schmerzhaft. Jede Kammer ist individuell deaktivierbar, sodass man schmerzempfindliche oder verletzte Muskelgruppen ausschließen kann. Während der Behandlung kann man Druck und Programm wechseln.
"Ich fühlte mich während und nach der Massage sehr gut. Es war ein wohliges Gefühl, die müden Beine gedrückt zu bekommen. Subjektiv fühlte ich mich tags darauf erholter als sonst", so ein Tester. Am größten ist der Nutzen wohl direkt nach dem Laufen.
Fazit – wirksam, aber teuer
Die Reboots bieten keine wirkliche Massage, wie sie von einem Physiotherapeuten durchgeführt wird, um Blockaden oder Verhärtungen zu lösen. Es geht wirklich um eine schnellere, bessere Erholung nach dem Training. Und hier zeigen sich die Reboots One Recovery Boots als wirksames Tool, dass man bequem zuhause beim Entspannen auf der Couch oder im Bett nutzen kann. Ob einem das 799 Euro wert ist, muss jeder selbst entscheiden.
Reboots Go Recovery Boots

Neben den One Recovery Boots hat Reboots auch eine "Go"-Variante auf den Markt gebracht. Sie hat eine deutlich kleinere und leichtere Steuereinheit und kann rund drei Stunden mittels Akku betrieben werden (ein Stecker für die Steckdose ist dennoch dabei). Sie kommt mit sechs statt acht Luftkammern aus und bietet auch nur vier statt acht Programme. Der Druck ist statt in acht in 16 Stufen wählbar.
In der Anwendung fällt der Unterschied zwischen der "One"- und der "Go"-Variante kaum ins Gewicht. Die Steuereinheit arbeitet ebenso leise und erreicht einen ebenso hohen Druck. Für die tägliche Mitnahme ist aber auch sie nicht wirklich geeignet, da die Beinlinge dennoch sehr voluminös sind. Doch für den Urlaub oder bei Wettkampfreisen kann sich die Mitnahme durchaus lohnen. Die "Go"-Variante hat den Vorteil, dass man sich freier bewegen kann und nicht erst die Steuereinheit in die Steckdose stecken muss. Mit 899 Euro kostet sie 100 Euro mehr als die "One"-Variante.