42,195 km
Die elf Berliner Marathon-Weltrekorde

Beim Berlin-Marathon wurden die meisten Weltrekorde im Marathon aufgestellt, auch der aktuelle von Eliud Kipchoge. Ein Rückblick auf alle 11 Rekorde.
Die elf Berliner Marathon-Weltrekorde
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Der Berlin-Marathon ist schon lange ein Marathon der Superlative. 1974 wurde das damals noch beschauliche Event erstmals ausgetragen. Dort noch unter dem Namen Berliner Volksmarathon, zählte die Premiere auf einer Pendelstrecke durch den Grunewald 244 Finisher. Seit 1981 darf sich der Berlin-Marathon als Stadt-Marathon bezeichnen. Mit damals fast 3.500 gemeldeten Läufern war er zugleich deutschlandweit das größte Laufevent. Der Startschuss fiel damals vor dem Reichstag, das Ziel befand sich auf dem Kurfürstendamm. 1986 wurden zum ersten Mal über 10.000 Finisher registriert, 1990 als die Strecke erstmalig durch das Brandenburger Tor führte, waren es gar über 20.000 Finisher. Zum ersten Mal wurde dort das Teilnehmer-Limit erreicht.

Berlin-Marathon als World Marathon Major seit 2006

Ein Jahr vor der Gründung der World Marathon Majors durchbrach der Berlin-Marathon erstmals die 30.000-Finisher-Marke. 2006 bildeten die fünf größten Marathons der Welt, zu denen neben Berlin noch Boston, London, New York und Chicago zählen, die World-Marathon-Majors-Serie. 2013 wurde Tokio als sechstes Rennen aufgenommen. Nur zwei Jahre später sorgte Irina Mikitenko mit dem immer noch gültigen deutschen Rekord von 2:19:19 Stunden für eine absolute Weltklasse-Zeit und gewann damit als letzte Deutsche den Berlin-Marathon. Seit 2006 fällt statistisch gesehen jedes zweite Jahr in Berlin der Weltrekord der Männer - der der Frauen wurde zuletzt 2001 in der deutschen Hauptstadt gebrochen.

Gebrochen wurde bei der 45. Ausgabe 2018 nicht nur erneut der Weltrekord der Männer. Mit 40.650 Finishern wurde zugleich erstmals die 40.000-Grenze übertroffen und auch hier ein neuer Berliner Rekord aufgestellt. Längst bekommt nicht mehr jeder einen Startplatz, der im September die 42,195 Kilometer auf den schnellsten Straßen der Welt in Angriff nehmen möchte. Die Nachfrage übersteigt das Teilnehmer-Limit, weswegen die Registrierung durch ein Losverfahren erfolgt. Auch der Streckenrekord der Frauen fiel 2018 durch die dreifache Siegerin Gladys Cherono. Die Kenianerin blieb nach 2:18:11 Stunden 61 Sekunden unter der 13 Jahre alten Streckenbestzeit der Japanerin Mizuki Noguchi. Doch schauen wir mal von Beginn an auf die Entwicklung der Rekorde beim Berlin-Marathons.

Elf Weltrekorde wurden beim Berlin-Marathon bisher aufgestellt - mehr als bei jedem anderen Marathon in der Geschichte der Leichtathletik. Von Christa Vahlensieck 1977 bis Eliud Kipchoge 2018 reicht die aktuelle Berliner Rekordliste. Offizielle Weltrekorde im Marathon gibt es aber erst seit 2003, davor sprach man von „Weltbestzeiten“. Wir haben im Folgenden einmal die elf Weltrekorde Revue passieren lassen.

Nummer 1 - Christa Vahlensieck: 2:34:48 am 10. September 1977

Drei Jahre nach der Premiere fanden im Rahmen des Berlin-Marathons, dessen Strecke damals noch am Grunewald entlang führte, auch die Deutschen Meisterschaften über die 42,195-km-Strecke statt. Morgens um neun Uhr wurde zunächst der 4. Berlin-Marathon gestartet, bei dem es zum ersten und einzigen Mal auf der Grunewald-Strecke einen ausländischen Sieger gab: Der Brite Norman Wilson gewann in beachtlichen 2:16:20,7 Stunden. Um 14:45 Uhr (Männer) und 16:15 Uhr (Frauen) folgten dann auf gleicher Strecke mit Start und Ziel im Mommsenstadion die Meisterschaftsrennen. Christa Vahlensieck (Barmer TV Wuppertal) war damals nicht nur die beste deutsche Marathonläuferin, sondern mit 2:34:48 Stunden auch die schnellste der Welt.

Nummer 2 - Ronaldo da Costa: 2:06:05 am 20. September 1998

Nichts deutete vor dem 25. Berlin-Marathon 1998 darauf hin, dass das Rennen von einem Weltrekord gekrönt werden könnte. Doch für dieses Jubiläums-Highlight sorgte dann Ronaldo da Costa. Der Brasilianer lief in Berlin das Rennen seines Lebens. Bald nach der wenig rekordverdächtigen Halbmarathonzeit von 64:42 Minuten verabschiedete sich Ronaldo da Costa von den restlichen Konkurrenten. Die Kenianer nahmen den frühen Vorstoß des Brasilianers nicht ernst und merkten viel zu spät, dass dieser Ronaldo da Costa wesentlich stärker war als gedacht. Der Brasilianer lief in der zweiten Hälfte des Rennens ein Tempo, das man in dieser Phase nie zuvor bei einem Marathonlauf gesehen hatte. Deutlich unter 3:00 Minuten absolvierte er die einzelnen Kilometerabschnitte. Im Ziel zeigten die Uhren 2:06:05 Stunden, und damit war die zehn Jahre alte Weltbestzeit des Äthiopiers Belayneh Dinsamo um genau eine dreiviertel Minute unterboten. Ronaldo da Costa war der erste Läufer, der den Marathon in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 20 Kilometern pro Stunde rannte und der somit im Schnitt jeden Kilometer unter 3:00 Minuten absolvierte.

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Paul Tergat durchbricht als erster Mensch die 2:05 Stunden.

Nummer 3 - Tegla Loroupe: 2:20:43 am 26. September 1999

Die Kenianerin war Ende der 90er-Jahre die Schnellste der Welt über die klassische Distanz. Mit 2:20:47 Stunden hatte sie in Rotterdam 1998 den Weltrekord aufgestellt. Es war nun ihr erklärtes Ziel, als erste Frau unter 2:20 Stunden zu laufen. Mit der bezeichnenden Startnummer 219 ging die damals 26-Jährige ins Rennen - und begann viel zu schnell. Nach 32:32 Minuten war sie bei Kilometer zehn, eine Zwischenzeit, die gut ist für Endzeiten im Bereich von 2:17 Stunden. Gut im Plan war Tegla Loroupe dann zur Hälfte der Strecke, die in 69:27 Minuten gelaufen war. Muskelprobleme ließen sie jedoch auf den nächsten Kilometern etwas langsamer werden. Es war am Ende haarscharf. In 2:20:43 Stunden unterbot Tegla Loroupe ihren eigenen Weltrekord um vier Sekunden. Tegla Loroupe, die 1994 als erste afrikanische Läuferin den New York-Marathon gewonnen hatte und damit in Kenia zu einem Star geworden war, war die Vorreiterin für Kenias Erfolge im Frauen-Laufsport.

Nummer 4 - Naoko Takahashi: 2:19:46 am 30. September 2001

Naoko Tkahashi schrieb beim Berlin-Marathon ein Kapitel Leichtathletik-Geschichte. Die damals 29-jährige Olympiasiegerin aus Japan lief als erste Frau die klassische Distanz von 42,195 Kilometern in unter 2:20 Stunden. Nach 2:19:46 Stunden rannte sie auf der Tauentzienstraße ins Ziel, und in Japan feierten die Menschen ihre Nationalheldin. Fast zwei Jahrzehnte hatten die besten Langstreckenläuferinnen der Welt vergeblich versucht, die 2:20-Stunden-Barriere zu unterbieten. Angefangen bei Ingrid Kristiansen (Norwegen) und Joan Benoit-Samuelson (USA) in den 80er Jahren über die Berlinerin Uta Pippig bis hin zu Tegla Loroupe (Kenia) – sie alle scheiterten an der Marathon-Barriere. In Berlin fiel nun zwölf Jahre nach der Mauer auch die Marathon-Mauer im Frauen-Langstreckenlauf. Nach 69:50 Minuten hatte Takahashi die erste Hälfte absolviert. Als Naoko Takahashi ins Ziel lief, guckte ihr fast jeder zweite Japaner im Fernsehen zu. In ihrer Heimat saßen über 53 Millionen Landsleute am Fernseher. Der übertragende japanische TV-Sender hatte eine unglaubliche Einschaltquote von 53,5 Prozent.

Nummer 5 - Paul Tergat: 2:04:55 am 28. September 2003

Paul Tergat krönte das Jubiläum beim 30. Berlin-Marathon mit einer sporthistorischen Leistung. Angefeuert von einem begeisterten Millionenpublikum am Straßenrand, rannte der Kenianer den fünften Weltrekord in der Geschichte des Rennens: 2:04:55 Stunden. Als erster Marathonläufer blieb Paul Tergat damit unter 2:05 Stunden - eine weitere Marathon-Barriere war in Berlin gefallen. Der Kenianer war – und das war die eigentliche Überraschung des Rennens – nicht alleine: Auch sein Trainingspartner Sammy Korir knackte diese Schallmauer des Marathons. Der Kenianer war nur eine Sekunde langsamer. Am 17. Juni 1969 geboren, lief Paul Tergat ausgerechnet auf der Straße des 17. Juni zu seinem größten Triumph. Dass Paul Tergat Weltrekord lief, war angesichts der idealen Witterungsbedingungen und seines Leistungsvermögens über die kürzeren Strecken keine Überraschung. Bei seinem Berliner Weltrekordrennen profitierte der 34-jährige Kenianer auch von der perfekten Tempoarbeit seiner Trainingskollegen. Zunächst hatten die Hasen zwar Schwierigkeiten, die richtige Pace zu finden, doch mit einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 63:01 Minuten war die Führungsgruppe genau im Plan. Danach legten die Kenianer noch zu und liefen 1.000-m-Zwischenzeiten von teilweise deutlich unter 3:00 Minuten.

Nummer 6 - Haile Gebrselassie: 2:04:26 am 30. September 2007

Der 34-jährige Äthiopier stürmte nach 2:04:26 Stunden ins Ziel am Brandenburger Tor und stellte damit den sechsten Weltrekord in der Geschichte des Rennens auf. Geführt von Tempomachern lag Haile Gebrselassie bei sehr guten Wetterbedingungen praktisch durchweg auf Weltrekord-Kurs. Die erste Hälfte absolvierte er in 62:29 Minuten. Die Konkurrenz hatte dieses Tempo von Beginn an nicht angenommen – Gebrselassie lief sein eigenes Rennen durch Berlin. Bis zur 30-km-Marke hielten zwei der ursprünglich fünf Pacemaker durch. Dann gingen Eshetu Wondimu (Äthiopien) und Rodgers Rop (Kenia) aus dem Rennen. Sie hatten gute Arbeit geleistet und Haile Gebrselassie nach 1:28:54 Stunden durch die 30-km-Marke geführt.

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Patrick Makau nahm Haile Gebrselassie 2011 den Weltrekord im direkten Duell ab.

Nummer 7 - Haile Gebrselassie: 2:03:59 am 28. September 2008

Haile Gebrselassie war einmal mehr der umjubelte Superstar: Vor einem Millionenpublikum brach der Äthiopier beim 35. Berlin-Marathon seinen eigenen, ein Jahr zuvor an gleicher Stelle aufgestellten Weltrekord um 27 Sekunden und verbesserte die Marke auf 2:03:59. Damit erreichte er auf die Sekunde genau sein Ziel, als erster Läufer über den Marathon unter 2:04 Stunden zu laufen. Nebenbei wurde er der erste Läufer in der Geschichte des Rennens, dem ein Hattrick gelang. Ein Jahr später baute er diese Serie sogar noch auf vier Erfolge in Serie aus. Eines Tages, war sich Haile Gebrselassie schon damals sicher, wird auch die Zwei-Stunden-Marke fallen. „Ich glaube, dass das noch mindestens 20 Jahre dauern wird. Aber ich bin mir sicher, dass es passieren wird.“

Nummer 8 - Patrick Makau: 2:03:38 am 25. September 2011

Von den sieben Männer-Weltrekorden, die in Berlin bisher aufgestellt worden waren, hatte jener von Patrick Makau einen besonderen Stellenwert - auch wenn der Kenianer nicht wie Paul Tergat eine Zeit-Barriere durchbrach. Das liegt daran, dass Patrick Makau auf jenen Mann traf, der am Sonntagmorgen des 25. Septembers noch als aktueller Weltrekordler ins Rennen ging: Äthiopiens Superstar Haile Gebrselassie. Fast zwei Jahrzehnte lang war Gebrselassie der große Gegner der kenianischen Weltklasseläufer. Und fast immer war der Äthiopier dabei vorne. Jetzt aber schaffte es der 26-jährige Patrick Makau, Gebrselassie im direkten Duell nicht nur hinter sich zu lassen, sondern ihm auch auf spektakuläre Art und Weise den Weltrekord zu entreißen. Makau brachte den prestigeträchtigsten Langstrecken-Rekord zurück nach Kenia. Nach 2:03:38 Stunden war er im Ziel und hatte damit die Zeit von Gebrselassie, der 2008 in Berlin 2:03:59 gelaufen war, um 21 Sekunden unterboten. Kurz vor der 27-km-Marke hatte Patrick Makau den Äthiopier überholt, der dann unmittelbar hinter ihm lief. Dann rannte der Kenianer bei hohem Tempo plötzlich scharf nach rechts und dann wieder scharf nach links über die komplette Breite der Straße. Kurz darauf zog er das Tempo an, sprintete davon und lief den folgenden Kilometer in 2:47 Minuten. „Das Zickzacklaufen gehörte zu meiner Taktik, ich wollte Haile verwirren. Ich hatte viel Energie und wollte ihn müde machen. Als ich mich umschaute, war Haile nicht mehr da“, erzählte Patrick Makau, der dann zum Weltrekord stürmte und in Berlin jeden 5-km-Abschnitt des Rennens unter 15:00 Minuten lief.

Nummer 9 - Wilson Kipsang: 2:03:23 am 29. September 2013

Wilson Kipsang wurde in Berlin zum Weltrekordler Nummer neun. Der Kenianer rannte beim 40. Berlin-Marathon 2:03:23 Stunden und setzte eine bemerkenswerte Serie fort: Seit dem 25. Berlin-Marathon wurde bei jedem Jubiläumsrennen der Männer-Weltrekord gebrochen! 1998 war es der Brasilianer Ronaldo da Costa, fünf Jahre später folgte Paul Tergat, beim 35. Rennen lief Haile Gebrselassie Weltrekord – und nun Wilson Kipsang. Der Kenianer unterbot die alte Marke, die sein Landsmann Patrick Makau vor zwei Jahren in Berlin gelaufen war (2:03:38 Stunden), um 15 Sekunden. Die Halbmarathon-Zeit der Spitzengruppe lag mit 61:32 Minuten genau im Plan. Doch in der Folge verlor die Gruppe etwas Zeit im Rennen um den Weltrekord. Es lag dann an Wilson Kipsang zu reagieren – und das tat er. Kurz nach der 35-km-Marke trat der zweifache Frankfurt-Marathon-Sieger an und machte Sekunde um Sekunde gut. Mit zwei superschnellen letzten Kilometerabschnitten – Kipsang lief 2:48 und 2:53 Minuten – rannte er zum größten Triumph seiner Karriere und in 2:03:23 durch das Ziel

Nummer 10 - Dennis Kimetto: 2:02:57 am 28. September 2014

Dennis Kimetto durchbrach in Berlin die nächste Zeitbarriere über die klassische Distanz. Der 30-jährige Kenianer stürmte in der Weltrekordzeit von 2:02:57 Stunden ins Ziel am Brandenburger Tor und erzielte damit die erste Zeit unter 2:03 Stunden. Es war Weltrekord Nummer zehn. Auch der zweitplatzierte Emmanuel Mutai (Kenia) blieb mit 2:03:13 noch zehn Sekunden unter der bisherigen Bestzeit von Wilson Kipsang. Nachdem die Halbmarathonmarke nach 61:45 Minuten erreicht worden war, leisteten die beiden kenianischen Tempomacher Wilfred Kirwa und Geoffrey Ronoh noch bis 30 Kilometer Führungsarbeit. Kurz nach Kilometer 34 fiel dann der kenianische Halbmarathon-Weltmeister Geoffrey Kamworor zurück, sodass sich an der Spitze ein Duell zwischen Kimetto und Mutai entwickelte. Die beiden taktierten nicht sondern liefen weiter volles Tempo, sodass eine Zeit von unter 2:03 Stunden möglich wurde. Vier Kilometer vor dem Ziel löste sich dann schließlich Kimetto von Mutai. Es gab keine gravierende Tempoverschärfung, aber Mutai konnte nicht mehr ganz folgen. „Ich war zuversichtlich bezüglich des Weltrekordes – vor dem Rennen und auch während des Rennens“, sagte Dennis Kimetto, der einen Kilometer-Durchschnitt von genau 2:54,83 Minuten erreichte und ebenso wie Emmanuel Mutai jeden 5-km-Abschnitt unter 15:00 Minuten lief.

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Eliud Kipchoge sorgte beim Berlin-Marathon 2018 für den größten Sprung innerhalb der letzten fünf Jahrzehnte.

Nummer 11 - Eliud Kipchoge: 2:01:39 am 16. September 2018

Seit seinem Marathon-Debüt in Hamburg im Jahr 2013 gewann Eliud Kipchoge bis auf den Berlin-Marathon 2013 - Kipchoge wurde Zweiter in 2:04:05 Stunden - jeden seiner Marathons. Als amtierender Olympia-Sieger von Rio de Janeiro und dreifacher London-Marathon-Sieger hatte der Kenianer der Welt schon längst bewiesen, dass er der beste Marathonläufer aller Zeiten war und ist. Auch seine Zeit von 2:00:25 Stunden, die er im Projekt "Breaking 2" unter nicht rekordkonformen Bedingungen auf der Rennstrecke in Monza im Mai 2017 gelaufen war, deutete sein Potenzial für einen reinen Straßen-Marathon nur an. Mit seinen drei Tempomachern lag der Kenianer am 16. September 2018 von Beginn an in Führung. Keiner der Konkurrenten konnte mit Kipchoge Schritt halten - und auch seine Tempomacher bekamen Schwierigkeiten. Als der Olympiasieger die Halbmarathonmarke in 61:06 Minuten passiert hatte, war nur noch ein ,Hase’ übrig. Josphat Boit hielt mit Mühe bis zur 25-km-Marke durch. Im Gegensatz zu den anderen Weltrekorden, die in Berlin zuletzt gelaufen wurden, musste Kipchoge nun 17 Kilometer alleine laufen. Doch der Ausnahmeläufer wurde nach dem Ausscheiden des letzten Tempomachers nicht etwa langsamer sondern schneller! Die Durchgangszeit nach 30 Kilometern von 1:26:45 Stunden bedeutete bereits den ersten Weltrekord an diesem Tag. Die zweite Hälfte rannte er in sensationellen 60:33 Minuten. Zum Vergleich: der deutsche Halbmarathon-Rekord steht bei 60:34 Minuten. „Es war mein Ziel, den Weltrekord deutlich zu unterbieten und ich war zuversichtlich vor dem Rennen. Ich bin 2:04 und 2:03 gelaufen und heute nun 2:01 - wer weiß, was die Zukunft bringt“, sagte Eliud Kipchoge, der in Berlin 2015 und 2017 den Weltrekord jeweils verpasst hatte, weil er Pech hatte. 2015 hatte er Schuhprobleme, 2017 stoppte ihn der Regen. Trotzdem gewann er beide Rennen und siegte somit zum dritten Mal in Berlin. „Ich will auf jeden Fall nach Berlin zurückkommen. Berlin ist für mich - für ewig“, erklärte Eliud Kipchoge, der somit elf seiner zwölf Marathonläufe gewonnen hatte.

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