Vier große, bedeutende Rennen in vier Wochen: Die Herbst-Marathonsaison erreicht im Oktober ihren Höhepunkt. Auf dem Weltrekord-Kurs in Chicago findet am kommenden Sonntag das nächste hochklassige Rennen statt. Im Wochenabstand folgen dann der 50. Amsterdam-Marathon, der Mainova Frankfurt-Marathon und der New York-Marathon.
Chicago am 12. Oktober
In Chicago fielen in den vergangenen zwei Jahren beide Weltrekorde. Zunächst lief der zwischenzeitlich verstorbene Kenianer Kelvin Kiptum 2:00:35 Stunden, dann blieb Ruth Chepngetich 2024 sensationell unter 2:10:00 (2:09:56). In der Zwischenzeit wurde die Kenianerin positiv getestet und ist derzeit suspendiert. Doch ihr Weltrekord steht, da es damals keine positive Dopingprobe gab. Bei den Frauen wird es sicherlich keinen Weltrekordversuch geben. Die Äthiopierinnen Megertu Alemu und Hawi Feysa, die vor einem Jahr den Mainova Frankfurt-Marathon mit einem Streckenrekord gewann, führen die Startliste mit Bestzeiten von 2:16:34 beziehungsweise 2:17:00 an. Die Männer könnten dagegen einen Weltrekordversuch starten. Vorjahressieger John Korir (Kenia) hatte sich vor einem Jahr auf 2:02:44 verbessert. Im Frühjahr gewann er auch den Boston-Marathon. Korir will angeblich ein entsprechendes Tempo laufen. Einer, der das Potenzial für einen Weltrekord haben müsste, ist Jacob Kiplimo. Der Halbmarathon-Weltrekordler aus Uganda (56:42) lief im April in London sein Marathon-Debüt und erreichte als Dritter auf Anhieb eine Weltklassezeit von 2:03:37. Er will sich in Chicago weiter steigern - wie weit das geht, wird sich am Sonntag zeigen.
Streckenrekorde:
2:00:35 (WR) Kelvin Kiptum (KEN) 2023
2:09:56 (WR) Ruth Chepngetich (KEN) 2024
Topläufer mit persönlichen Bestzeiten:
Männer: John Korir KEN 2:02:44, Timothy Kiplagat KEN 2:02:55, Amos Kipruto KEN 2:03:13, Cybrian Kotut KEN 2:03:22, Bashir Abdi BEL 2:03:36, Jacob Kiplimo UGA 2:03:37, Philemon Kiplimo KEN 2:04:01, Geoffrey Kamworwor KEN 2:04:23, Seifu Tura ETH 2:04:29, Mohamed Esa ETH 2:04:39, Conner Mantz USA 2:05:08, Daniel Ebenyo KEN 2:06:04, Galen Rupp USA 2:06:07, Hiroto Inoue JPN 2:06:14, Zouhair Talbi MAR 2:06:39, Ryan Ford USA 2:08:00, Rory Linkletter CAN 2:08:01, CJ Albertson USA 2:08:17.
Frauen: Megertu Alemu ETH 2:16:34, Hawi Feysa ETH 2:17:00, Bedatu Hirpa ETH 2:18:27, Haven Hailu Desse ETH 2:19:17, Mary Ngugi-Cooper KEN 2:20:22, Calli Hauger-Thackery GBR 2:21:24, Natosha Rogers USA 2:23:51, Florencia Borelli ARG 2:24:18, Gabi Rooker USA 2:24:29, Dakotah Popehn USA 2:24:40, Melody Julien FRA 2:25:01, Loice Chemnung KEN Debüt, Ejgayehu Taye ETH Debüt.

John Korir zählt in Chicago zu den Top-Favoriten.
Amsterdam am 19. Oktober
Der Amsterdam-Marathon feiert sein 50. Jubiläum und ist wie seit vielen Jahren in der Spitze hochklassig besetzt. Der 10.000-m-Olympiasieger Joshua Cheptegei, der sowohl über 5.000 als auch 10.000 m die Weltrekorde hält, nimmt einen weiteren Anlauf über die klassische Distanz. Im Frühjahr konnte er sich zwar in Tokio auf 2:05:59 Stunden steigern, doch er hat sicherlich das Potenzial für deutlich schnellere Zeiten. Gleiches gilt für den Äthiopier Muktar Edris. Während Gabriel Geay (Tansania), der im September in Berlin bei hohen Temperaturen vorzeitig aus dem Rennen gegangen war, und Getaneh Molla (Äthiopien) mit Bestzeiten von unter 2:04:00 an den Start gehen, läuft auch der äthiopische Titelverteidiger Tsegay Getachew. Bei den Frauen sind vier Äthiopierinnen am Start die Bestzeiten von unter 2:20:00 aufweisen. Das Ziel der Veranstalter wird es sein, zum Jubiläum die beiden hochkarätigen Streckenrekorde zu brechen.
Streckenrekorde:
2:03:39 Tamirat Tola (ETH) 2021
2:16:52 Yalemzerf Yehualaw (ETH) 2024
Topläufer mit persönlichen Bestzeiten:
Männer: Gabriel Geay TAN 2:03:00, Getaneh Molla ETH 2:03:34, Tsegay Getachew ETH 2:04:49, Muktar Edris ETH 2:05:59, Joshua Cheptegei UGA 2:05:59 - weitere noch nicht bekannt.
Frauen: Tiruye Mesfin ETH 2:18:35, Bosena Mulatie ETH 2:19:00, Zeineba Yimer ETH 2:19:07, Yebrugual Melese ETH 2:19:36 - weitere noch nicht bekannt.
Frankfurt am 26. Oktober
Einiges spricht dafür, dass es wieder die Frauen sein werden, die das spitzensportliche Highlight beim 42. Mainova Frankfurt-Marathon produzieren. Vor einem Jahr lief die Äthiopierin Hawi Feysa zu einem hochklassigen Streckenrekord von 2:17:25 Stunden. Dieses Mal ist das Frankfurter Frauen-Elitefeld so stark besetzt wie nie zuvor. Gleich sechs Läuferinnen bewegen sich bezüglich ihrer persönlichen Bestzeiten in einem Zeitbereich zwischen 2:19:33 und 2:22:10. Wenn das Wetter mitspielt, könnten mehrere Athletinnen Ergebnisse unter der 2:20-Barriere erreichen. Bei den Männern kehrt der Sieger des Mainova Frankfurt-Marathons 2017, Shura Kitata, zurück. Dem Äthiopier gelang damals am Main ein entscheidender Durchbruch. In der Folge gewann er 2020 sogar den London-Marathon. Zuletzt kam Kitata nicht mehr in den Bereich seiner Bestzeit von 2:04:49, so dass er nicht der klare Favorit ist. Es kann ein spannendes Rennen geben, denn sieben Athleten stehen auf der Startliste, die bereits unter 2:08:00 gelaufen sind. Eine gute Rolle spielen kann in diesem Feld auch Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg), der seine persönliche Bestzeit von 2:08:11 unterbieten möchte. Mit Tom Thurley (Potsdamer LC) und Jan Lukas Becker (Bayer Leverkusen) sind zudem zwei deutsche Läufer im Elitefeld, die in Frankfurt den Anschluss an die erweiterte deutsche Spitze finden möchten. Das dürfte auch das Ziel von Katharina Saathoff (Braunschweiger LC) sein.
Streckenrekorde:
2:03:42 Wilson Kipsang (KEN) 2011
2:17:25 Hawi Feysa (ETH) 2024
Topläufer und schnellste deutsche Starter mit persönlichen Bestzeiten:
Männer: Shura Kitata ETH 2:04:49, Dejene Megersa ETH 2:05:42, Kipkemoi Kiprono KEN 2:06:45, Stanley Rono KEN 2:07:05, Belay Asfaw ETH 2:07:00, Getachew Masresha ETH 2:07:04, Kirbrom Habtu ETH 2:07:05, Filimon Abraham GER 2.08:11, Tom Thurley GER 2:12:45, Jan Lukas Becker GER 2:15:20, Emmanuel Wafula KEN Debüt - weitere noch nicht bekannt.
Frauen: Sharon Chelimo KEN 2:19:33, Etagegne Woldu ETH 2:20:03, Buze Diriba ETH 2:20:22, Linet Masai KEN 2:21:01, Aminet Ahmed ETH 2:21:24, Tsige Haileslase ETH 2:22:10, Catherine Cherotich KEN 2:22:42, Betty Chepkemoi KEN 2:24:14, Katharina Saathoff GER 2:35:08, Ayal Dagnachew ETH Debüt, Yalemget Yaregal ETH Debüt - weitere noch nicht bekannt.
New York am 2. November
Der New York-Marathon ist das Marathon-Spektakel schlechthin. Passend dazu wurden eine Reihe von klangvollen Namen verpflichtet. Angeführt werden die Felder von Kenias Laufsport-Legende Eliud Kipchoge und der holländischen Marathon-Olympiasiegerin Sifan Hassan. Kipchoge ist mit seiner persönlichen Bestzeit von 2:01:09 Stunden, die vor drei Jahren in Berlin Weltrekord bedeuteten, nach wie vor der zweitschnellste Läufer aller Zeiten. Allerdings ist der 40-Jährige über den Zenit seiner Karriere hinaus. Als Favoriten gelten in New York andere Athleten: Evans Chebet triumphierte in New York vor drei Jahren und war 2024 Zweiter hinter Abdi Nageeye. Der erste holländische Sieger des Rennens, Nageeye, wird ebenfalls am Start sein. Die Kenianer Benson Kipruto und Alexander Mutiso sowie der Äthiopier Deresa Geleta haben ebenfalls Siegchancen. Auch der Weltmeister von Tokio, Alphonce Simbu (Tansania), steht auf der Startliste. Allerdings ist der zeitliche Abstand vom WM-Rennen mit sieben Wochen ein sehr kurzer. Sifan Hassan hat ebenfalls nur eine sehr kurze Vorbereitungsphase, denn sie gewann Ende August den Sydney-Marathon. Die Holländerin muss sich mit einem starken kenianischen Trio auseinandersetzen: Hellen Obiri ist die Olympia-Dritte, Sheila Chepkirui geht als Titelverteidigerin an den Start und Sharon Lokedi gewann im April den Boston-Marathon.
Streckenrekorde:
2:04:58 Tamirat Tola (ETH) 2023
2:22:31 Margaret Okayo (KEN) 2003
Topläufer mit persönlichen Bestzeiten:
Männer: Eliud Kipchoge KEN 2:01:09, Benson Kipruto KEN 2:02:16, Deresa Geleta ETH 2:02:38, Evans Chebet KEN 2:03:00, Alexander Mutiso KEN 2:03:11, Abdi Nageeye NED 2:04:20, Alphonce Simbu TAN 2:04:38, Sondre Moen NOR 2:05:48, Felix Bour FRA 2:06:46, Matthias Kyburz SUI 2:06:48, Abel Kipchumba KEN 2:06:49, Biya Simbassa USA 2:06:53, Albert Korir KEN 2:06:57, Tsegay Tuemay ERI 2:07:35, Emmanuel Levisse FRA 2:07:41, Pat Tiernan AUS 2:07:45, Daniele Meucci ITA 2:07:49, Patrick Dever GBR Debüt.
Frauen: Sifan Hassan NED 2:13:44, Sharon Lokedi KEN 2:17:22, Sheila Chepkirui KEN 2:17:29, Hellen Obiri KEN 2:17:41, Gotytom Gebreslase ETH 2:18:11, Emily Sisson USA 2:18:23, Vivian Cheruiyot KEN 2:18:31, Edna Kiplagat KEN 2:19:50, Sara Hall USA 2:20:32, Susanna Sullivan USA 2:21:56, Fiona O’Keeffe USA 2:22:10, Molly Seidel USA 2:23:07, Annie Frisbie USA 2:23:21, Sara Vaughn USA 2:23:24, Fionnuala McCormack IRE 2:23:46, Eilish McColgan GBR 2:24:25, Kellyn Taylor USA 2:24:29, Fabienne Schlumpf SUI 2:24:30, Karoline Grovdal NOR - - -, Jessica Warner-Judd GBR Debüt.
Weitere Herbst-Marathon-Termine
12. Oktober Eindhoven
2. November Istanbul
9. November Athen
7. Dezember Valencia
7. Dezember Fukuoka
13. Dezember Abu Dhabi
Die besten Zeiten aller Zeiten
Männer:
2:00:35 Kelvin Kiptum KEN Chicago 8.10.2023
2:01:09 Eliud Kipchoge KEN Berlin 25.9.2022
2:01:25 Kiptum (2) London 23.4.2023
2:01:39 Kipchoge (2) Berlin 16.9.2018
2:01:41 Kenenisa Bekele ETH Berlin 29.9.2019
2:01:48 Sisay Lemma ETH Valencia 3.12.2023
2:01:53 Kiptum (3) Valencia 4.12.2022
2:02:05 Sabastian Sawe KEN Valencia 1.12.2024
2:02:16 Benson Kipruto KEN Tokio 3.3.2024
2:02:16 Sawe (2) Berlin 21.9.2025
Frauen:
2:09:56 Ruth Chepngetich KEN Chicago 13.10.2024
2:11:53 Tigst Assefa ETH Berlin 24.9.2023
2:13:44 Sifan Hassan NED Chicago 8.10.2023
2:14:04 Brigid Kosgei KEN Chicago 13.10.2019
2:14:18 Chepngetich (2) Chicago 9.10.2022
2:14:58 Amane Shankule ETH Valencia 4.12.2022
2:15:25 Paula Radcliffe GBR London 13.4.2003
2:15:37 Assefa (2) Berlin 25.9.2022
2:15:37 Chepngetich (3) Chicago 8.10.2023
2:15:50 Assefa (3) London 27.4.2025
Die schnellsten Deutschen aller Zeiten
Männer:
2:04:56 Samuel Fitwi (Trier) Valencia 1.12.2024
2:04:58 Amanal Petros (Wattenscheid) Berlin 24.9.2023
2:05:46 Richard Ringer (Rehlingen) Valencia 1.12.2024
2:07:14 Hendrik Pfeiffer (Hannover) Houston 14.1.2024
2:07:33 Sebastian Hendel (Braunschweig) Berlin 29.9.2024
2:08:11 Filimon Abraham (Regensburg) Sevilla 23.2.2025
2:08:24 Haftom Welday (Hamburg) Valencia 3.12.2023
2:08:33 Arne Gabius (Stuttgart) Frankfurt 25.10.2015
2:08:47 Jörg Peter (Dresden) Tokio 14.2.1988
2:09:03 Michael Heilmann (Berlin) Hiroshima 14.4.1985
Frauen:
2:19:19 Irina Mikitenko (Wattenscheid) Berlin 28.9.2008
2:21:47 Melat Kejeta (Kassel) Dubai 7.1.2024
2:22:17 Fabienne Königstein (Mannheim) Berlin 21.9.2025
2:23:16 Domenika Mayer (Regensburg) Berlin 21.9.2025
2:24:32 Laura Hottenrott (Kassel) Valencia 3.12.2023
2:24:35 Katrin Dörre-Heinig (Leipzig) Hamburg 25.4.1999
2:24:54 Deborah Schöneborn (Berlin) Houston 14.1.2024
2:24:56 Katharina Steinruck (Frankfurt) Osaka 14.2.2023
2:25:37 Uta Pippig (Berlin) Berlin 26.9.1995
2:25:42 Fate Tola (Braunschweig) Frankfurt 30.10.2016
Die Jahresweltbestenlisten 2025
Männer:
2:02:16 Sabastian Sawe KEN Berlin 21.9.
2:02:27 Sawe (2) KEN London 27.4.
2:03:23 Tadese Takele ETH Tokio 2.3.
2:03:37 Jacob Kiplimo UGA London 27.4.
2:03:46 Amos Kipruto KEN Hamburg 27.4.
2:03:51 Deresa Geleta ETH Tokio 2.3.
2:04:00 Vincent Ngetich KEN Tokio 2.3.
2:04:01 Philemon Kiplimo KEN Hamburg 27.4.
2:04:13 Tesfaye Deriba ETH Barcelona 16.3.
2:04:20 Alexander Munyao KEN London 27.4.
Frauen:
2:15:50 Tigst Assefa ETH London 27.4.
2:16:31 Sutume Kebede ETH Tokio 2.3.
2:16:56 Winfridah Moseti KEN Tokio 2.3.
2:17:00 Hawi Feysa ETH Tokio 2.3.
2:17:55 Workenesh Edesa ETH Hamburg 27.4.
2:18:26 Brigid Kosgei KEN Hamburg 27.4.
2:18:27 Bedatu Hirpa ETH Dubai 12.1.
2:18:32 Dera Dida ETH Dubai 12.1.
2:18:44 Joyciline Jepkosgei KEN London 27.4.
2:18:46 Ruti Aga ETH Xiamen/CHN 5.1.
Die schnellsten Deutschen 2025
Männer:
2:06:29 Samuel Fitwi Silvesterlauf Trier Hannover 6.4.
2:06:30 Amanal Petros Hannover 96 London 27.4.
2:07:23 Richard Ringer LC Rehlingen Hamburg 27.4.
2:08:11 Filimon Abraham LG Telis Finanz Regensburg Sevilla 23.2.
2:09:14 Hendrik Pfeiffer Düsseldorf Athletics Berlin 21.9.
2:10:40 Johannes Motschmann SCC Berlin / Marathon Team Berlin 21.9.
2:11:06 Haftom Welday TB Hamburg Eilbeck Hannover 6.4.
2:12:45 Tom Thurley Potsdamer Laufclub Hannover 6.4.
Frauen:
2:22:17 Fabienne Königstein MTG Mannheim Berlin 21.9.
2:23:16 Domenika Mayer LG Telis Finanz Regensburg Berlin 21.9.
2:26:56 Laura Hottenrott PSV Grün-Weiß Kassel Düsseldorf 27.4.
2:28:11 Miriam Dattke LG Telis Finanz Regensburg Düsseldorf 27.4.
2:29:30 Deborah Schöneborn SCC Berlin / Marathon Team Hannover 6.4.
2:29:43 Nina Voelckel Laufteam Kassel Hannover 6.4.
2:30:31 Melina Wolf LG Region Karlsruhe Berlin 21.9.
2:33:25 Jana Soethout Berlin Track Club Kopenhagen 11.5.