Kiptanui & Co. wollen sich zurückmelden

Frankfurt-Marathon 2024
Kiptanui & Co. wollen sich in Frankfurt zurückmelden

Veröffentlicht am 29.08.2024
Eric Kiptanui
Foto: Sailer / photorun.net

Eine Gruppe von Athleten, die über unterschiedliche Distanzen schon Weltklasseleistungen erreicht haben, wollen die schnelle Strecke des Mainova Frankfurt-Marathon nutzen, um sich mit Top-Zeiten zurückzumelden. Zu diesen Läufern zählen der Äthiopier Herpasa Negasa, der 2019 beim Dubai-Marathon zum damals achtschnellsten Athleten aller Zeiten wurde, und die Kenianerin Linet Masai, die 2009 Weltmeisterin über 10.000 m war. Die 41. Auflage des Mainova Frankfurt-Marathon wird am 27. Oktober gestartet. Für das Elite Label Road Race des internationalen Leichtathletik-Verbandes World Athletics erwarten die Veranstalter insgesamt über 25.000 Teilnehmer. Rund 12.000 von ihnen werden die Marathondistanz von 42,195 km laufen. Anmeldungen sind nach wie vor möglich unter: www.frankfurt-marathon.com

„Wir freuen uns auf ein weiteres hochklassiges Rennen, das sicherlich die eine oder andere Überraschung produzieren kann. Nachdem wir im vergangenen Jahr das gemessen an den zusammengerechneten zwei Siegzeiten schnellste Rennen der Veranstaltungsgeschichte hatten, sind wir gespannt, was am 27. Oktober möglich sein wird“, sagte Race-Direktor Jo Schindler.

Herpasa Negasa war 2019 beim hochkarätigen Dubai-Marathon der Durchbruch gelungen: Der Äthiopier steigerte sich als Zweiter auf 2:03:40 Stunden und stieß in die Weltelite vor. Nach der Corona-Pandemie gelang ihm 2022 in Seoul eine weitere Top-Zeit: Negasa lief 2:04:49 und war auch bei diesem Rennen Zweiter. Jetzt will der 30-Jährige in Frankfurt an seine besten Zeiten anknüpfen. Herpasa Negasa trainiert in der zurzeit wahrscheinlich stärksten Marathon-Trainingsgruppe der Welt unter Coach Gemedu Dedefo. In Addis Abeba sind unter anderen Olympiasieger Tamirat Tola und Boston-Marathon-Sieger Sisay Lemma seine Trainingspartner.

Zu Herpasa Negasas stärksten Konkurrenten wird Eric Kiptanui gehören. Er stürmte 2018 als Nobody in die Halbmarathon-Weltspitze. Der 34-jährige Kenianer siegte zunächst in Lissabon und stellte dann in Berlin den heute noch gültigen Streckenrekord von 58:42 Minuten auf. Während der Corona-Lockdowns gewann er 2021 eines der wenigen hochklassig besetzten Marathonrennen in Siena mit 2:05:47. An diese Zeit kam Eric Kiptanui trotz seines großen Potenzials und Rang drei in Chicago (2021) sowie Platz fünf in Boston (2022) nicht mehr heran. Nach einem schwächeren Jahr 2023 will sich der Kenianer nun in Frankfurt zurückmelden.

Für Linet Masai könnte der Mainova Frankfurt-Marathon eine der letzten Möglichkeiten und angesichts der schnellen Strecke vielleicht die beste Chance sein, im Marathon noch einen Durchbruch zu schaffen. Die 34-jährige Kenianerin ist die 10.000-m-Weltmeisterin von 2009, die ein Jahr zuvor bereits Bronze über diese Distanz bei Olympia gewonnen hatte. Dreimal hintereinander war Linet Masai Vize-Weltmeisterin im Crosslauf (2009 - 2011). In Amsterdam lief sie 2018 ein gutes Marathon-Debüt in 2:23:46 (damals noch nicht in den heutigen, leistungsfördernden Schuhen). Doch in der Folge kam sie über die klassische Distanz nicht richtig voran. In Frankfurt will Linet Masai nun deutlich schneller laufen als je zuvor.

Zu den stärksten Konkurrentinnen der Ex-Weltmeisterin wird am 27. Oktober Tigist Abayechew zählen. Die 30-jährige Äthiopierin steigerte sich in Berlin vor zwei Jahren überraschend auf hochklassigen 2:18:03 und wurde damit Dritte. Nach einer verletzungsbedingten Pause meldete sie sich als Neunte des Tokio-Marathons im März zurück. Nun will Tigist Abayechew in Frankfurt als Siegerin in die Festhalle laufen.