Esther Pfeiffer hat ihren Aufwärtstrend im Halbmarathon eindrucksvoll fortgesetzt: Die 28-jährige Läuferin, die für Düsseldorf Athletics startet, gewann das Rennen in Köln mit einer deutlichen Steigerung ihrer persönlichen Bestzeit auf 67:28 Minuten. Nachdem sich Esther Pfeiffer im Frühjahr in Berlin bereits auf 69:15 gesteigert hatte, war sie nun in Köln gleich um 1:47 Minuten schneller. Damit rückte sie in der Liste der schnellsten deutschen Läuferinnen aller Zeiten auf Rang drei vor. Den deutschen Rekord über die 21,0975 km hält Melat Kejeta (Laufteam Kassel) mit 65:18. Zweitschnellste in der nationalen Alltime-Liste ist Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen/65:41). Esther Pfeiffer brach in Köln auch den Streckenrekord, den Sabrina Mockenhaupt 2008 mit 68:51 aufgestellt hatte. Die heutigen Zeiten lassen sich aber aufgrund der leistungsfördernden Carbon-Laufschuhe nicht mehr mit früheren Ergebnissen vergleichen.
Esther Pfeiffer, die in Köln auch eine deutsche Jahresbestzeit aufstellte und von ihrem Ehemann Hendrik Pfeiffer als Tempomacher begleitet wurde, lief praktisch konkurrenzlos zum Sieg. Mit enormem Abstand folgte als Zweite Cara Zollenkopf (TV Refrath) in 74:05 vor Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen). Die 3.000-m-Hallen-Europameisterin von 2023 lief bei ihrem Halbmarathon-Debüt 74:10. Für Esther Pfeiffer war es bereits der dritte Halbmarathon-Sieg in Köln nach 2022 (75:53) und 2024 (69:49). Vor zwei Jahren hatte sie zudem ihr Marathon-Debüt in Köln gewonnen. Dabei lief sie - ebenfalls ohne nennenswerte Konkurrenz - 2:37:00. In ihrem nächsten Marathon könnte Esther Pfeiffer nun sicherlich eine deutsche Topzeit erreichen.
Das Rennen der Männer gewann Jona Bodirsky (TSV 05 Roth) in 63:11 Minuten vor Mamiyo Hirsuato (Äthiopien/63:17) und Tom Thurley (Potsdamer Laufclu/63:56). Als Tempomacher seiner Frau lief Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) auf Platz sieben nach 67:31 ins Ziel.
Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte der Köln-Marathon wieder eine Gruppe internationaler Topläufer für das Rennen verpflichtet. Dies machte sich leistungssportlich entsprechend bemerkbar: Barnaba Kipkoech gewann das Rennen mit einem Streckenrekord von 2:06:54 Stunden. Der 32-jährige Kenianer, der auch seine persönliche Bestzeit unterbot, verbesserte den Kölner Rekord aus dem Jahr 2012 um 43 Sekunden. Vor 13 Jahren war sein Landsmann Alfred Kering 2:07:37 gelaufen. Zuletzt hatte es in Köln 2016 eine Zeit unter 2:10:00 gegeben. Mit deutlichem Abstand belegten die Kenianer Boniface Kibiwott und Onesmus Kiplimo in 2:08:15 beziehungsweise 2:08:31 die Plätze zwei und drei. Auf Platz sieben war Jonathan Dahlke (Bayer Leverkusen) der beste deutsche Läufer in 2:18:10. Er war im vergangenen Jahr in London 2:15:42 gelaufen.
Schnellste Frau war die Äthiopierin Fantu Shugi, die nach 2:29:12 ins Ziel lief. Dies ist die schnellste Siegzeit seit 2015. Der Streckenrekord von 2:25:34 geriet aber nicht in Gefahr. Zweite wurde Zinash Mekonnen (Äthiopien) in 2:30:38, als Dritte folgte Faith Chepkoech (Kenia/2:31:00). Aus der erweiterten deutschen Spitze waren keine Läuferinnen am Start.