Bei winterlichen Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt gingen am letzten Tag des alten Jahres fast 350 Sportler beim Silvesterlauf Schwaibach 2024 an den Start. Natalie Wangler und Jonas Müller wurden durch ihre erneuten Siege zu den alleinigen Rekordsiegern. Neben den Roadrunners Südbaden, Ortsvorsteherin Julia Lovell Hammad und Organisationsleiter Hubert Müller strahlten auch hunderte weitere Laufbegeisterte, die als Teilnehmer, Zuschauer oder Helfer vor Ort waren, mit der Sonne um die Wette.
Die schönsten Bilder vom Silvesterlauf Schwaibach 2024 finden Sie hier:
Erstmals fiel 1998 am Vereinsgelände des SSV Schwaibach ein Silvesterlauf-Startschuss. Damals nahmen 30 Läufer teil, von denen über die Jahre mehrere dem Event treu blieben und so seither bereits über 20-mal am Start waren. Bei der 25. Runde des Schwaibacher Silvesterlaufs waren es am 31. Dezember nun noch zwei Läufer, die ihre seit über einem Vierteljahrhundert andauernde Laufserie fortsetzen konnten: Michael Gießler, der für den SSV Schwaibach startete, und Hubert Müller, Mr. Silvesterlauf Schwaibach persönlich, ohne den man den Laufsport wohl nie mit der inzwischen fast 62-jährigen Vereinsgeschichte des SSV Schwaibach in Verbindung gebracht hätte.
Neben den beiden Silvesterlauf-Urgesteinen gingen in den 25 Jahren, in denen das Event real stattfinden konnte, rund 2.500 weitere Einzelpersonen an den Start, sodass in Summe bereits 6.634 Teilnehmer gezählt werden konnten. Diese brachten es über die Jahre auf ca. 42.100 Laufkilometer und somit über 2.000 Kilometer mehr als eine Runde um die Erde. Einen Start beim großen Silvesterlauf-Jubiläum ließen sich gleich 349 Sportler nicht nehmen, darunter zahlreiche bekannte Gesichter, die schon häufig am Start oder sogar in den Siegerlisten zu finden waren. Mit Sven Müller und Achim Fuchs nahmen auch zwei Kandidaten der in Kürze anstehenden Gengenbacher Bürgermeisterwahl den Lauf in Angriff. Marathonläufer Sven Müller meisterte die zehn Kilometer in 55:14 Minuten, Fuchs nahm über die 7-Kilometer-Distanz ohne Zeitnahme teil.
Blau-silberne Lauffestspiele in Schwaibach
Für die sportlichen Highlights sorgten hingegen in erster Linie einmal mehr die in blauen Trikots mit silbernem Logo startenden Läuferinnen und Läufer der Roadrunners Südbaden und somit eines Laufteams, dessen Startschuss beim bis dato letzten Gengenbacher Stadtlauf im Jahre 2014 erfolgte. Von Natalie Wangler, Patrick Brucker und Jonas Müller aufgebaut, entwickelte sich im vergangenen Jahrzehnt ein Laufverein, der inzwischen nicht nur dank des erstmals 2021 veranstalteten Night Runs und vieler herausragender sportlicher Leistungen neben einem beachtlichen Bekanntheitsgrad auch einen hervorragenden Ruf hat. In Schwaibach kamen fünf der sechs Gesamtsieger aus den Reihen der Roadrunners Südbaden und wäre über die 2-Kilometer-Distanz noch eine schnelle Läuferin des Teams an den Start gegangen, wären auch dort die Siegchancen groß gewesen.

Für 10-Kilometer-Sieger Jonas Müller war es bereits der achte Sieg beim Silvesterlauf Schwaibach, fünf davon über die 10-Kilometer-Distanz.
Wie so oft wurden über die zehn Kilometer die meisten Finisher gezählt. Dieses Mal waren es 126, womit der klare Aufwärtstrend fortgesetzt werden konnte. Für die schnellste Zeit des Tages sorgte Jonas Müller (Roadrunners Südbaden) in 34:36 Minuten. Er gewann verdient und bereits zum fünften Mal über zehn Kilometer. Gemeinsam mit seinen Siegen über zwei und fünf Kilometer bringt es der 30-jährige Marathonspezialist nunmehr auf acht Silvesterlauf-Gesamtsiege. Dahinter komplettierten Felix Gerard (Running Team Ortenau, 35:26 Minuten) und Christoph Beier (TG Viktoria Augsburg, 36:52 Minuten) das 10-Kilometer-Gesamtpodest der Männer. Die wohl stärkste Leistung des Tages zeigte aber Natalie Wangler (Roadrunners Südbaden). Die Doktorandin der schottischen Edinburgh Napier University ging mutig an, hatte lange nur die beiden schnellsten Männer vor sich und ließ so zu keinem Zeitpunkt Zweifel an ihrem neunten Silvesterlauf-Sieg in Folge aufkommen. Allein gegen den Gegenwind ankämpfend verpasste die mehrfache Medaillengewinnerin bei schottischen Marathon-Meisterschaften in 37:10 Minuten die Verbesserung ihres eigenen Streckenrekords zwar knapp, wurde so aber zu alleinigen erfolgreichsten Teilnehmerin der Event-Geschichte. Ihre Teamkollegin Meike Freudenreich, die 2024 bei den Marathons in Regensburg und München als zweite bzw. sechste Frau ins Ziel kam, machte nach 39:39 Minuten den Doppelsieg der Roadrunners Südbaden perfekt. Dritte wurde Teresa Armbruster, die nach 43:23 Minuten ins Ziel kam.
Brucker-Doppelschlag über fünf Kilometer
Viel Betrieb war mit am Ende 115 Finishern auch beim 5-Kilometer-Lauf, der in Schwaibach allerdings nur rund viereinhalb Kilometer lang ist. An der Spitze lief hier erneut Patrick Brucker (Roadrunners Südbaden), der 2023 Hand in Hand mit Jonas Müller gewonnen hatte. In 15:48 Minuten verteidigte er den Vorjahressieg souverän. Dahinter folgte der 33-jährige Michael Schlecht (Roadrunners Südbaden) nach 17:04 Minuten auf dem Silber-Rang. Den Roadrunners-Dreifach-Erfolg des Vorjahres machte dahinter mehr oder weniger Annika Brucker (Roadrunners Südbaden) perfekt, die in 17:27 Minuten nicht nur bei den Frauen gewann, sondern auch noch vor dem dritten Mann ins Ziel kommen konnte. Brucker übernahm zur Rennhälfte die Führung und ließ am Ende eines für sie sportlich durchwachsenen Jahres ihre Klasse aufblitzen, sodass sie ihrer Favoritenrolle gerecht werden konnte. Katharina Oswald (Roadrunners Südbaden) folgte nach 18:01 Minuten auf Platz zwei, Lara Freudenreich (LFV Schutterwald, 18:09 Minuten) auf Platz drei. Komplettiert wurde das 5-Kilometer-Podest durch Nachwuchsläufer Johannes Gelse (LV Pliezhausen 2012). Er überquerte die Ziellinie nach 17:40 Minuten.
Für manche die Distanz für den einzigen Laufstart des Jahres, für andere der einzige Ausflug auf eine sehr kurze Unterdistanz entpuppte sich auch der 2-Kilometer-Lauf wieder als Erfolg. Daniel Zahn (Roadrunners Südbaden) lief wie zu vermuten war zum vierten Sieg in Folge. Dieses Mal meisterte Zahn, der im November noch beim New York City Marathon mit neuer persönlicher Marathon-Bestzeit überzeugt hatte, die gut 2,1 Kilometer lange Strecke in 6:57 Minuten. Enrico Berger (TV Biberach, 8:22 Minuten) und Hannes Rath (LG Steinlach-Zollern, 8:46 Minuten) folgten mit deutlichem Abstand. Unter den schnellsten Läuferinnen stellten drei Nachwuchsläuferinnen der Altersklassen U12 und U10 ihr Können unter Beweis. Anna Hoferer (SC Hausach AAM Metalforming/Schmidt Bike Shop) siegte schließlich in 10:10 Minuten vor Lotte Pfrommer (TV Altburg, 10:25 Minuten) und Anni Pfrommer (TV Altburg, 10:54 Minuten). Bemerkenswert auch die Leistungen der jüngsten und ältesten Silvesterlauf-Teilnehmer, die allesamt über die zwei Kilometer starteten. Laurin Biegert (Goldring Gengenbach), Melinda Poschenrieder (IT Poschenrieder GmbH) und Alina Gießler (SSV Schwaibach) waren im Alter von fünf Jahren die Jüngsten, Erna Antritter (TV Biberach) und Eugen Vogt mit 89 bzw. 84 Jahren die Ältesten.

Der Laufspaß war auch beim 25. Silvesterlauf Schwaibach wieder einmal groß. Insgesamt nahmen 349 Laufbegeisterte teil.
TV Biberach einmal mehr „Mannschaft des Jahres“
Neben den Gesamtsiegern wurden bei der im Anschluss an den Lauf stattfindenden Siegerehrung auch die Schnellsten jeder Altersklasse sowie die Mannschaften des Jahres geehrt. Die Preise überreichte dabei Schwaibachs neue Ortsvorsteherin Julia Lovell Hammad, die in ihrer kurzen Rede neben den Läufern vor allem den engagierten Helfern dankte. Zum bereits 16. Mal durfte sich der TV Biberach (26 Teilnehmer) über den Titel „Mannschaft des Jahres“ freuen. Die Roadrunners Südbaden (17 Teilnehmer) und die Berg- und Wanderfreunde Schwaibach (16 Teilnehmer) sicherten sich die Plätze zwei und drei. Glücklich über den großen Erfolg des 25. Silvesterlauf Schwaibach, für den insgesamt 349 Sportler, unter denen auch einige waren, die die ohne Zeitnahme angebotene 7-Kilometer-Distanz liefen oder walkten, gemeldet hatten, verabschiedete Organisationsleiter Hubert Müller die zahlreichen gekommenen Laufbegeisterten ebenfalls mit dankenden Worten.