Leichter Neutralschuh
361° Centauri im Test

Mit dem Centauri präsentiert 361° ihren neuesten Neutralschuh. Wie er sich läuft, verraten wir in unserem ausführlichen Testbericht.
361° Centauri im Test
Foto: Hersteller

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Der Centauri ist ein neues Modell. Technisch greift Hersteller 361° hier zwar auf einige bekannte Elemente zurück, bietet aber auch viele Neuerungen. Das beginnt schon beim Design. Obwohl er optisch auf den ersten Blick nach „viel Schuh“ und eher massiv aussieht – wie viele aktuelle Dämpfungsschuh-Modelle – ist der Centauri ganz und gar nicht schwergewichtig. Sowohl das leichte Obermaterial wie auch das Mittelsohlenmaterial drücken nur wenig auf die Waage, lediglich 283 Gramm wiegt die Mustergröße US-9 des Männermodells. Das Obermaterial ist ein so genanntes technisches Gestrick: An den geeigneten Stellen lässt es Luft an den Fuß, an kritischen Stellen ist es fester gestrickt für mehr Halt. Eine konstruktionstechnische Neuerung ist das Mittelsohlenmaterial. Erstmalig kommt hier bei 361° ein E-TPE-Material zum Einsatz („Full Length Engage Foam Platform Technology“), das sich vom herkömmlichen EVA deutlich spürbar unterscheidet.

Nicht zu weich

Der Laufeindruck wird wesentlich von diesem neuen Mittelsohlenmaterial geprägt. Der Centauri ist „gut gedämpft“, schreibt ein Tester ins Protokoll, „ohne zu soft oder zu schwammig zu sein!“ Das neutral ausgelegte Modell läuft sich dabei erstaunlich leicht und agil. Die TPE-Mittelsohle verleiht beim Abstoß mehr Dynamik, als die bequeme Sohle zunächst vermuten lässt.

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Vorne aufgebogen

Gefördert wird dies auch durch die zwar nicht extreme, aber doch spürbar angedeutete „Rocker“-Geometrie – mit nach oben aufgebogener Sohle vorne. Allerdings wurden gerade die “Alltags”-Qualitäten im Test gelobt, wenn also ruhiges Dauerlauftempo angesagt ist. „Der Centauri bietet nicht die Energie wie ein Carbonschuh, aber er produziert dennoch viel Rückstellkraft“, so ein Testläufer.

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Passform bietet Raum

Die feste Fersenschale bietet dabei gute Stabilität für den Rückfußbereich – wovon besonders Fersenaufsetzer profitieren. Der Mittelfußbereich wird vom Obermaterial fest umschlossen, der Schuh sitzt sehr sicher. Übrigens ist die Passform auch für mittelbreite und etwas breitere Füße geeignet. Gerade die Zehenbox bietet im Vergleich zu anderen 361°-Modellen viel Platz. Wem die Modelle der Marke bislang zu schmal waren, der sollte beim Centauri einen neuen Versuch starten.

Zumal die Kritik an dem Modell sehr kurz ausfiel. Die Lasche ist relativ kurz, muss bei Anziehen justiert werden, zumal sie nicht mit der Sohle über elastische Bänder verbunden ist. Und die Außensohle zeigt sich bei Nässe oder im lehmigen Waldboden schnell rutschig; wobei der Centauri auch ein klassischer Straßenschuh ist (und dort hält die Sohle allemal).

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An der Spitze

Und somit reiht der Centauri sich in die erste Reihe der flotten Dämpfungsschuhe ein, wo so prominente Modelle wie Asics GEL-Nimbus, Brooks Ghost oder Nike Pegasus aufgereiht sind.

Fazit

Der Centauri ist ein verlässlicher Trainingsschuh für eine breite Zielgruppe und viele Trainingsläufe – dank softer, aber direkter Dämpfung und breiter Auflagefläche unter der Ferse eignet er sich auch für schwerere Läufer. Aber 361° verzichtet auf einen allzu hohen Schuhaufbau – bietet somit eine Alternative zu den allzu weich gedämpften Trainingsschuhen – dies macht den Centauri besonders. Und er kommt obendrein zu einem vergleichsweise günstigen Preispunkt. Der Centauri von 361° baut auf einer neuen Leistenform auf und bietet hohe Alltagstauglichkeit – und hat damit beste Chancen, neue Fans für die Marke zu gewinnen.

  • PREIS: 140 €
  • GEWICHT: 283 g (M); 227 g (W)
  • Sprengung: 9 mm
Die aktuelle Ausgabe
06 / 2023

Erscheinungsdatum 12.05.2023