Periodenunterwäsche für Läuferinnen: Sinnvoll oder nicht?

Periodenunterwäsche
Komfort beim Laufen trotz Periode

ArtikeldatumVeröffentlicht am 02.10.2025
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Periodenunterwäsche zum Laufen
Foto: Hersteller

Was erst vor ein paar Jahren als Nische begann, ist mittlerweile durch ein vielfältiges Angebot auf dem Markt vertreten – Periodenunterwäsche. Die moderne und praktische Alternative zu traditionellen Menstruationsprodukten erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Wir wollen klären, ob sie auch dem Trainingsalltag standhalten und uns Frauen in dieser Zeit des Monats beim Laufen unterstützen können.

Vorteile von Periodenunterwäsche beim Laufen

Sport während der Periode ist nicht immer leicht. Krämpfe, Müdigkeit und eine schlechtere Regeneration können den Trainingsalltag in diesen Tagen erschweren. Du solltest in den Tagen besonders auf deinen Körper hören und dein Training entsprechend anpassen. Bestenfalls fährst du die Gesamtintensität etwas runter und startest nach deiner Periode wieder richtig durch.

So richtig Spaß macht das Training in den Tagen aber nur, wenn du nicht ständig befürchtest, mit roten Flecken auf der Hose wieder nach Hause zu kommen. Im Gegensatz zu traditionellen Menstruationsprodukten können Periodenpantys beim Laufen folgende Vorteile bieten:

Komfort – Besonders Tampons oder Menstruationstassen tendieren dazu, bei starker Bewegung zu verrutschen, zu drücken oder sich anderweitig bemerkbar zu machen. Periodenunterwäsche tut all das nicht. Sie ermöglicht Sport ohne viel Nachdenken und das drückende Gefühl im Unterbauch.

Kein Wechseln – Je nach Stärke der Sauglagen in der Unterwäsche hält eine Panty ein bis sieben Tampons. Gerade die stärkeren Modelle, welche sich ohnehin besser für den Sport eignen, ersparen uns also ständiges Wechseln, wie es bei Tampons oder Binden der Fall ist. Die meisten Modelle sind für eine Tragedauer von acht bis zwölf Stunden ausgelegt. Nach dem Sport solltest du sie allein aus hygienetechnischer Sicht jedoch immer wechseln.

Nachhaltig - Im Gegensatz zu vielen anderen Menstruationsprodukten handelt es sich bei der Unterwäsche nicht um ein Wegwerfprodukt. Die Hosen müssen nach dem Gebrauch kurz mit kaltem Wasser ausgewaschen werden und wandern anschließend in die Wäsche. Bis zur nächsten Periode sind sie dann wieder einsatzbereit. Das spart Müll und langfristig auch Kosten.

Vielseitigkeit – Die Bandbreite an Modellen liefert mittlerweile für jede Situation die richtige Hose. Ob groß und bequem für zu Hause, knapp geschnitten für einen aktiven Lifestyle oder direkt in Form einer Shorts oder Leggings fürs Training – die Anwendungsbereiche sind vielfältig.

Die zuletzt genannten Leggings sind eine eher neue Erscheinung auf dem Periodenmarkt. Sogenannte Period Activewear stellt eine Weiterentwicklung der Unterwäsche dar. Dies sind speziell entwickelte Sporthosen, welche durch eingebaute Menstruationsschutzschichten für den Sport während der Periode geeignet sind. Sie bieten zusätzlichen Schutz und können allein oder in Kombination mit anderen Produkten verwendet werden. Besonders praktisch sind diese Hosen bei langen Läufen oder Wettkämpfen, aber auch für jene, die eine besonders starke Periode erfahren.

Periodenunterwäsche für Läuferinnen im Test

Die Entspannte: Decathlon Period Panty Plus – diese Period Panty mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, schmiegt sich dem Körper merklos an.

Für intensives Training: Buttz Period Keeper – dieser Periodenslip aus hochwertigem Material ist durch seine nahtlose Verarbeitung auch unter Leggings kaum sichtbar und ersetzt bis zu 6 Tampons.

Die neue Alternative: AM Drip Periodenleggings – diese Leggings vereint gekonnt Periodenprodukt und Activewear – für Sport ohne Einschränkungen.

Worauf muss ich beim Kauf von Periodenunterwäsche achten?

Je nach Einsatzzweck muss die richtige Hose natürlich unterschiedliche Kriterien erfüllen. Konzentrieren wir uns zunächst aufs Laufen:

Für das Training, ob schnell oder langsam, ist es wichtig, dass der Slip passgenau sitzt. Der Hosenbund sollte überall gut abschließen, um ein Auslaufen zu vermeiden. In der Regel sitzen Periodenpantys etwas strammer als normale Unterwäsche. Auch der Schnitt der Hose ist entscheidend. Wir wollen nicht, dass sich die Unterhose unter den Leggings auffällig abzeichnet. Seamless Modelle oder knapper geschnittene Formen machen deine Periode optisch fast unsichtbar. Sehr hoch geschnittene, breite Pantys sind nicht weniger sinnvoll, können gerade bei schnellen Bewegungen aber stören und reiben. Sie sind für langsamere, längere Läufe besser geeignet. Achte beim Kauf also darauf, für welche Art von Training deine Periodenunterwäsche gedacht ist, und wähle bei Bedarf auch unterschiedliche Modelle.

Außerdem ist die Saugstärke abhängig von der Art deines Trainings, die deine Hose mitbringen soll. Sie ist nur bedingt abhängig von dem Schnitt der Hose. Auch knapp geschnittene Slips können eine hohe Saugstärke aufweisen. Für ein schnelles Tempotraining reichen vermutlich schwächere, dünnere Sauglagen. Da du die Hose ohnehin nach dem Training wechseln solltest, muss sie nicht so viel Blut auffangen. Für einen langen Lauf oder einen Wettkampftag kannst du hingegen lieber auf ein stärkeres Modell setzen. Hier ist es wichtig, dass du sorglos für mehrere Stunden laufen kannst. Die Stärke ist immer in Form von Tropfen am Modell angegeben.

Deine Blutung dauert leider nicht nur einen Tag – schön wär’s! Schon beim Kauf solltest du dir daher Gedanken machen, ob du nicht gleich in ein Multipack investierst. So bist du mehr als nur ein Training oder einen Tag lang gut versorgt. Oft rechnet sich ein Multipack auch finanziell gleich mehr.

Reicht ein Periodenslip beim Laufen aus – oder sind zusätzliche Produkte nötig?

Periodenslips sind als alleiniges Produkt während der Periode konzipiert. Sie halten problemlos das, was gleich mehrere Tampons auffangen. Je nach Stärke der Unterwäsche können manche Modelle bis zu 7 Tampons schlucken. Die Frage nach zusätzlichen Produkten hat sich in der Theorie also beantwortet.

In der Praxis sind viele Frauen jedoch zunächst skeptisch und trauen sich nicht ganz, nur mit dem Slip das Haus zu verlassen, geschweige denn ein Training zu absolvieren. Was ist, wenn man doch etwas sieht? – Peinlich! Hier ein Tipp: Sollte Periodenunterwäsche für dich neu sein, probiere sie doch zunächst zuhause aus und lerne langsam, dich auf sie zu verlassen.

Für den Laufalltag eignet sich natürlich nicht jedes Modell. Worauf du hierbei achten solltest, haben wir ja oben schon geklärt. Mit der richtigen Panty ist aber auch ein intensives Training gar kein Problem. Für längere Läufe kann es der Erfahrung nach angenehmer sein, zusätzlich auf eine Periodenleggings zurückzugreifen. Damit läuft es sich stundenlang, ohne Auslaufgefahr.

Welche weiteren Periodenprodukte eignen sich fürs Training?

Periodenunterwäsche ist natürlich nicht die alleinige Wunderwaffe und auch nicht für jeden geeignet. Es gibt noch weitere Menstruationsprodukte, die sich fürs Training eignen. Auch diese möchten wir uns kurz anschauen: Besonders beliebt sind Menstruationstassen, da sie sicher im Körper sitzen, ein großes Fassungsvermögen haben und selbst bei intensiven Bewegungen meist nicht verrutschen. Etwas neuer ist die Menstruationsdisk. Im Gegensatz zur Tasse sitzt sie etwas höher und verursacht keinen Unterdruck. Großer Pluspunkt: Sie leert sich beim Toilettengang durch Anspannen des Beckenbodens selbst – kein unangenehmes Blutbad auf öffentlichen Toiletten. Klassischerweise stehen natürlich auch Tampons zur Wahl, welche durch enthaltene Giftstoffe in den letzten Jahren jedoch zunehmend in Verruf geraten sind. Für alle, die zusätzlichen Schutz benötigen, lassen sich diese Produkte problemlos mit Periodenunterwäsche kombinieren.

Wer auf nachhaltige Alternativen setzt, findet auch in wiederverwendbaren Stoffeinlagen oder Stofftampons eine Möglichkeit, die je nach Trainingsintensität praktikabel sein können. Entscheidend ist letztlich, dass das gewählte Produkt zuverlässig schützt, bequem sitzt und zum persönlichen Aktivitätslevel passt.