Adidas Supernova Rise 2 im Test

Komfortabel und vielseitig
Adidas Supernova Rise 2 im Test

Veröffentlicht am 26.11.2024
Adidas Supernova Rise 2 im Test
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Beim Begriff Supernova klingelt es nicht nur Astronomen in den Ohren. Für Läufer hat die Adidas-Modellbezeichnung eine lange Tradition – der Adidas Supernova war über viele Jahre hinweg einer der beliebtesten Trainingsschuhe. 2023 gab es eine Generalüberholung. Der Schuh wurde komplett neu konzipiert – und mit neuen, eigens entwickelten Komponenten aufgebaut.

Eigene Plattform

Für den Supernova Rise wurde eine neue Plattform entwickelt. Der Mittelsohlenaufbau ist von den Dämpfungsschäumen bis zu deren Kombination komplett neu: „In der Entwicklung haben wir gesehen, dass wir ganz neue Materialien benötigen, um den perfekten Mix aus Komfort und Stabilität hinzubekommen“, sagt JT Newcomb, der verantwortliche Produktentwicker von Adidas, im Gespräch mit RUNNER’S WORLD, „wir haben also unsere Chemiker nach einem Schaum gefragt, der auf den Komforteigenschaften des eigentlich auf Leichtigkeit und Dämpfung ausgerichteten Litestrike Pro-Materials der ganz schnellen Schuhe basiert, aber gleichzeitig etwas fester und eher für den Alltags- als den Renneinsatz geeignet ist.“ Das Ergebnis war die Entwicklung von Dreamstrike+, einem Zwischensohlenschaum, der aus den leichten Adizero-Modellen ist. Und das Dreamstrike+ der Supernova-Serie erhielt eine überarbeitete Mischung, die mehr auf Komfort und Dämpfung ausgerichtet ist.

Dreamstrike+ für die perfekte Balance

Der Dreamstrike+ -Kunststoffschaum allein würde aber nicht das Supernova-Laufgefühl erzeugen. Ergänzt wird die Mittelsohle durch integrierte „Rods“: Die „Rods“ sind fünf unter dem Mittelfuß verbundene strahlenförmige Elemente, die dem Verlauf der Mittelfußknochen nachempfunden sind. Die Elemente sind von Carbon-Wettkampfschuhen wie aus der Adizero Pro-Serie bekannt. Beim Supernova sind sie aus einem festen Dämpfungsschaum gefertigt, der aber deutlich flexibler ist als die Carbon-Variante. Aber während sie als Carbonkonstruktion dem Läufer beim Fußabdruck einen Impuls nach vorn vermitteln, kommt bei den Supernova-Rods ein neuer EVA-Kunstsoff zum Einsatz. Die zwischen Mittel- und Außensohle integrierten Rods verleihen der Sohle deshalb mehr Stabilität und unterstützen die Abrollbewegung. „Sie sind auch eher der flexiblen Sehnenstruktur des Fußes nachempfunden und weniger den Knochen“, erklärt JT Newcomb.

Rennschuh-Technologie

Im direkten Vergleich zu anderen Dämpfungsmaterialien aus dem Hause Adidas füllt Dreamstrike+ hier durchaus eine Lücke. Die Mittelsohle fühlt sich deutlich lebhafter an als der komfortabel-behäbige Boost-Schaum, gleichzeitig aber weicher und stabilisierender als die bissigen Adizero-Schäume Lightstrike Pro oder Lightstrike.

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Ein Blick auf die Unterseite des Supernova Rise verrät: Eingebettet zwischen Mittel- und Außensohle ist gut sichtbar ein weiteres Element platziert: Das Support Rod System besteht aus länglichen Streben, die sich über die gesamte Länge und Breite des Fußes erstrecken. Die Konstruktion erinnert an die Carbonstreben, wie sie auch in Wettkampf-Modellen verwendet werden – nur, dass die Streben beim Supernova nicht aus stark versteifendem Carbon, sondern aus klassischem EVA-Schaum bestehen. Da dieses Material weniger reaktiv und etwas „träger“ ist als Dreamstrike+, entsteht eine leichte Stabilität beim Abrollen. Da der Schuh insgesamt auf einem breiten Leisten aufbaut und die gesamte Konstruktion Halt gibt, rollt man im Supernova leicht stabilisiert ab.

Innovation im Upper und an den Senkeln

Während die Mittelsohle vom Vorgänger übernommen wurde, ist das Obermaterial des Supernova Rise 2 behutsam überarbeitet. Das Mesh-Material ist – optisch kaum erkennbar – spürbar weicher geworden. Die Polsterung im Fersenbereich ist neu. Ebenso an der Lasche, die nach wie vor großzügig gepolstert ist, aber jetzt noch etwas weicher um den Mittelfuß liegt. Die Konstruktion im Fersenbereich betitelt Adidas als „Comfort Heel Fit“ und meint damit eine Kombination aus dämpfendem Schaumstoff und weichem Textil. In puncto Komfort kann sie punkten: Die Ferse wird gut eingefasst, ohne dass Druck auf die Achillessehne entsteht. Gut: Nach unserer leichten Kritik am Vorgängermodell, wurden für den Supernova Rise 2 die Schnürsenkel verbessert. Sie saugen sich jetzt nicht mehr Wasser voll bei Regen.

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Passform: Auch für schmalere Füße

Die Passform des Schuhs ist gleichgeblieben wie beim Vorgänger. Sie ist eher schmal. Wer sichergehen möchte, wählt lieber eine halbe Nummer größer als üblich. Positiver Nebeneffekt des überarbeiteten Obermterials: Der Supernova Rise 2 ist ein klein bisschen leichter als das Vorgängermodell.

Außensohle sorgt für gute Balance

Einen großen Anteil am hohen Laufkomfort hat die sehr aufwendig gestaltete Außensohle. Sie besteht aus mehreren Komponenten, die je nach Einsatzzone zusammengefügt sind. Die Abrundung an der Ferse sorgt für einen sehr sanften Aufsatz des Fußes – und für eine Verringerung der Pronationsgeschwindigkeit. Die Sohle ist mit dem feinen Profil sehr gut für festen Untergrund geeignet. Auf Trails ist das Profil schnell überfordert, es bietet auf weichem Untergrund oder im Matsch wenig Grip.

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Agiles Laufgefühl

Positiv fiel im Test das relativ geringe Gewicht bei gleichzeitig hohem Komfort auf. In Sachen Laufgefühl kam die Dreamstrike+-Sohle im Test gut an. „Sie gibt nicht den energetischen Push nach vorn wie ein Carbonschuh“, urteilt ein Testläufer, „aber der Schuh ist durchaus agil und dynamisch, für lange und langsame Läufe ist der Dämpfungskomfort sehr angenehm“, urteilt der Tester. „Gerade auf langen Strecken habe ich es genossen, wie leicht und locker sich der Schuh sich anfühlt“, lobt eine Testerin. Zudem wurden dem Schuh echte Allrounder-Qualitäten zugesprochen. Wer vollen Fokus auf maximalen Komfort legt, greift dabei besser zu Max-Cushion-Modellen, da bietet etwa der Supernova Prima noch mehr Dämpfung. Doch der Supernova Rise 2 trifft einen „Sweet Spot“ zwischen bequemer Dämpfung und Lebhaftigkeit. Dabei eignet er sich für leichtes bis mittleres Körpergewicht – für schwerere Läufer ist der Supernova Rise 2 bedingt geeignet: wenn sie einen neutralen Abrollvorgang haben.

Unterschiede bei Frauen- und Männerversion

Lob gab es auch für die geschlechterspezifische Konstruktionsweise des Schuhs. Das Frauenmodell des Supernova Rise 2 baut auf einem angepassten Leisten auf, um den anatomischen und biomechanischen Unterschieden zwischen Männern und Frauen gerecht zu werden.

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Fazit: Supernova Rise 2 als Allrounder

Der Supernova Rise 2 ist ein sehr guter Trainingsschuh. Er ist keine Komfort-Sänfte und zählt nicht zu den maximal gedämpften Schuhen: Die gute Balance zwischen nicht zu weicher Dämpfung und etwas Stabilität wird ergänzt mit einer Prise Reaktivität. Der Supernova Rise 2 läuft sich direkt und responsiv. Das Modell eignet sich für Läuferinnen und Läufer, die einen Allrounder für das alltägliche Training suchen.

Adidas Supernova Rise in Zahlen

Kategorie: Neutralschuh
Gewicht: 273 Gramm (Männer), 234 Gramm (Frauen)
Sprengung: 10 Millimeter
UVP: 150 Euro

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