Amazfit T-Rex 3 Pro im Test

Günstiger Garmin-Konkurrent
Amazfit T-Rex 3 Pro im Test

ArtikeldatumVeröffentlicht am 26.09.2025
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Amazfit T-REX 3 Pro
Foto: RUNNER’S WORLD

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Größte Veränderung der T-Rex 3 Pro: Es gibt die Outdoorsport-Smartwatch nun auch in einer kleineren Gehäusegröße – der gewohnten 48-Millimeter-Version hat Amazfit eine 44-Millimeter-Version beiseitegestellt. Neu ist auch, dass das Kunststoffgehäuse nicht mehr von einer Edelstahl-, sondern von einer Titanlünette eingefasst wird. Einen großen Unterschied in puncto Robustheit dürfte das aber nicht machen. Das neue Saphirglas hingegen sollte das Display aber tatsächlich besser schützen als das bislang verwendete Gorillaglas.

Jenes Display strahlt nun mit 3000 Nits (vorher: 2000 Nits), womit es selbst für direkte Sonneneinstrahlung hell genug ist. Was ebenfalls (weiß und rot) strahlt, ist eine eingebaute LED-Taschenlampe, wie man es von der Garmin Fenix-Reihe kennt. So hat man im Alltag stets eine Taschenlampe dabei oder sorgt im Dunkeln dafür, dass man besser gesehen wird.

Amazfit T-REX 3 Pro
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Die 48-Millimeter-Version ist 16 Gramm leichter geworden und wiegt nur noch 52 Gramm ohne Armband und 76 Gramm mit Armband. Die 44-Millimeter-Version soll laut Datenblatt ohne Armband 46,8 Gramm auf die Waage bringen. Unverändert ist das Design der 48er-Version, das kantig und technisch daherkommt. Ich habe nur die große Version getestet und muss sagen: Der Tragekomfort hängt wohl stark vom Armumfang ab. Bei meinen eher dünnen Armen drückt die Kante der Uhr auf den Kopf meiner Elle (Caput ulnae), was vor allem beim Schlafen unangenehm ist, wenn der Arm auf der Uhr ruht. Auch beim Radfahren sorgen Erschütterungen dafür, dass die Kante es irgendwann schmerzhaft wird. Wie gesagt: Wem die Uhr besser passt als mir, wird diese Probleme nicht haben. Für mich wäre vermutlich die 44-Millimeter-Variante besser, die nicht nur kleiner, sondern auch runder ist.

Das Bedienkonzept mit vier Knöpfen (zwei links, zwei rechts) und dem Touchdisplay ist intuitiv. Die Uhr reagiert umgehend auf Eingaben. Das Menü ist logisch aufgebaut und selbst in der Smartphone-App Zepp, die nach dem Unternehmen hinter Amazfit benannt ist, findet man sich schnell zurecht. Hier habe ich – bis auf ein paar Übersetzungsfehler – nichts zu meckern.

Beide Größen der Amazfit T-Rex 3 Pro sollen 399 Euro kosten, wobei es bereits Angebote für 20 Euro weniger gibt. Damit kostet die Uhr rund 600 Euro weniger als die günstige Garmin Fenix 8 mit AMOLED-Display.

Sportfunktionen

Die Amazfit T-REX 3 Pro bietet alle wesentlichen Funktionen, die moderne Sportuhren heutzutage halt haben. Sie unterstützt mehr als 180 Sportmodi, wobei zu den Besonderheiten wohl der HYROX-Modus zählt. Auch Tauchen, Wingsuit und Skifahren werden unterstützt. Richtig gut gefällt mir, dass man die Datenseiten der einzelnen Sportmodi ganz leicht auf der Uhr anpassen kann, ohne die Smartphone-App öffnen zu müssen. Trainingseinheiten können sowohl auf der Uhr als auch in der App angelegt und gespeichert werden.

Amazfit T-REX 3 Pro
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Tracking- und Analysefunktionen sind natürlich ebenfalls an Bord. Algorithmen sollen dabei aus den Daten der Sensoren und den Angaben zur Person ermitteln, wie es um Schlaf, Gesundheit, Erholung und Fitness steht.

Und was soll ich sagen: Die Werte passen überraschend gut. Laut App soll ich einen Halbmarathon in 1:16:36 Stunden laufen können – meinen letzten Halbmarathon bin ich in 1:16:33 Stunden gelaufen. Die Amazfit T-REX 3 Pro scheint mich anhand meiner Trainingsdaten ziemlich realistisch einzuschätzen. Hierbei muss ich aber erwähnen, dass ich die Uhr nach einer kurzen anfänglichen Testphase nur noch mit einem Pulsgurt nutze. Grund ist die wenig verlässliche optische Messung am Handgelenk.

Messgenauigkeit

Der optische Herzfrequenzsensor der Amazfit T-REX 3 Pro hat die bauartbedingten Probleme, den Herzschlag korrekt zu ermitteln. Im Alltag geht die Messung in Ordnung und auch beim Laufen ist sie meist nah an der Wirklichkeit – allerdings gibt es Aussetzer, bei denen teilweise über mehrere Minuten ein viel zu hoher Wert angezeigt wird. Wer nach Herzfrequenz trainiert oder einfach möchte, dass die ganzen Algorithmen für die im vorherigen Punkt gelobte Trainingsanalyse möglichst gut funktionieren, sollte daher einen Pulsgurt tragen.

Amazfit T-REX 3 Pro
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Die Amazfit T-REX 3 Pro unterstützt sechs Navigationssatellitensysteme (GNSS) und Dualband/Multiband. Das Signal findet die Uhr stets schnell – langes Warten auf eine Verbindung nach oben entfällt. Allerdings nimmt die Uhr trotz der genauesten Aufzeichnungseinstellung Kurven etwas zu eng (siehe linke Abbildung im Screenshot oben). Das geschieht unabhängig davon, ob man unter einem dichten Blätterdach oder im offenen Gelände unterwegs ist. Schlimm ist das nicht wirklich, denn am Ende sprechen wir nur von einer sehr geringfügigen Abweichung. Im Vergleich zu anderen Top-Sportuhren konnte ich keine Abweichung der ermittelten Distanz erkennen.

Beim Training auf einer 400-Meter-Bahn (siehe linke Abbildung im Screenshot oben) ermittelt die Uhr die gelaufene Distanz hingegen nicht so gut, sondern maß immer etwas zu viel. So hatte ich nach 1000 gelaufenen Metern, 1015 Meter auf der Uhr. Interessanterweise zeigte die Auswertung auch hier, dass die Uhr Kurven eher abkürzte und ich auf Bahn 0 gelaufen bin, womit ich zweieinhalb Runden eigentlich weniger weit gelaufen sein müsste. Zum Glück hat die T-REX 3 Pro einen Bahnmodus („Laufen auf Sportplatz“), bei dem die Distanz auch auf 200- und 400-Meter-Bahnen korrekt erkannt wird.

Aussetzer, bei denen die Satellitensignale hin und her springen, gab es während des gesamten Testzeitraums nicht. Eventuell kann Amazfit mit einem Firmware-Update das Kurvenschneiden noch korrigieren.

Navigation

Die Handhabung des Kartenmaterials muss ich lobend erwähnen. Es ist kinderleicht und viel besser als bei jedem anderen Hersteller – einfach den passenden Kartenausschnitt in der Zepp-App auswählen und herunterladen. WLAN sei Dank, geht das superschnell. Wer hingegen Bluetooth auswählt, muss damit leben, dass die Übertragung vom Smartphone auf die Uhr länger dauert.

Routen bekommt man als Dateien auf die Uhr. Zwar kann man auch Drittanbieter-Apps wie Komoot und Strava mit dem Zepp-Account verknüpfen, allerdings gibt es bei Strava nur die Möglichkeit, Aktivitäten hochzuladen und keine Routen herunterzuladen. Und bei Komoot erstellte Routen werden in der Zepp-App nicht unter „Routen“ abgelegt. Stattdessen muss man diesen Weg gehen: Profil » Verknüpfung von Drittanbieterkonten » Komoot » Import Straßen – erst dann kann man eine Route auf die Uhr übertragen. Es funktioniert, ist aber etwas umständlich.

Ist die Route auf der Uhr, kann sie leicht im Sportmodus aufgerufen und nachgelaufen werden. Man kann festlegen, ob die Karten hell oder dunkel angezeigt werden und in welcher Richtung man die Route absolvieren möchte. Top: Die Uhr zeigt zusätzlich zur Strecke auch ein Höhenprofil sowie die Distanz zu kommenden Anstiegen an. Befindet man sich in einem Anstieg, sieht man den genauen Steigungsverlauf sowie die verbleibende Distanz und die Anzahl der Höhenmeter bis nach oben. Auch Abbiegehinweise gibt die Uhr recht zuverlässig an.

Und die sind durchaus hilfreich, denn beim Navigieren hängt die T-Rex 3 Pro immer ein paar Meter hinterher. Man ist also längst abgebogen, wenn das Symbol auf der Uhr, das den aktuellen Standort anzeigt, die Kurve erreicht. Ich habe mich recht schnell an das Verhalten gewöhnt und die Karte etwas herausgezoomt, sodass ich schon vorher sehen konnte, wohin genau die Strecke führt. Dennoch ist es natürlich nicht optimal, wenn die Position auf der Karte nicht exakt der Realität entspricht.

Ich denke, dass die Verarbeitung des Kartenmaterials die Rechenleistung der Uhr etwas überfordert, was bei einem neuen Modell natürlich nicht der Fall sein sollte. Dafür spricht auch, dass die Uhr beim Blättern zum nächsten Datenblatt aus der Kartenansicht etwas hakt. Diese leichten Verzögerungen treten nur bei der Navigation auf, ansonsten reagiert die Uhr verzögerungsfrei auf Eingaben, egal, ob über die Knöpfe oder über das Touchdisplay.

Amazfit T-REX 3 Pro
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Ein Feature, das ich bislang nur von Garmin kannte, ist die automatische Erstellung von Routen. In der Karten-App unter „Rundreiseroute erstellen“ kann man die Himmelsrichtung und die Distanz (5 bis 50 Kilometer) eingeben, schon berechnet die Uhr eine Route. Bei Garmin basieren die Vorschläge auf den Laufstrecken der User. Wie Amazfit die Streckenvorschläge kuratiert, weiß ich nicht. Dennoch ist diese Funktion durchaus praktisch, wenn man irgendwo ist, wo man sich nicht auskennt. Hier können auch die Points of Interest (POI) wie öffentliche Toiletten, Supermärkte, Hotels und Arztpraxen helfen, die im Kartenmaterial hinterlegt sind und die man direkt auf der Uhr suchen kann.

Akkulaufzeit

Eine Outdooruhr braucht eine lange Akkulaufzeit. Hier verspricht Amazfit bei der T-REX 3 Pro im genauesten Aufzeichnungsmodus 38 Stunden für die 48-Millimeter-Variante und 26 Stunden für die 44-Millimeter-Variante. Natürlich kann man die Messgenauigkeit auch reduzieren und so die Akkulaufzeit erhöhen. Im Energiesparmodus sollen bis zu 116 Stunden Aktivität am Stück möglich sein. Zum Vergleich: Die vergleichbare Garmin Fenix 8 (47 mm, AMOLED) verspricht im genauesten Modus 35 Stunden und im Expeditionsmodus bis zu 81 Stunden. Damit liegen Amazfit und Garmin nahe beisammen.

Soviel zur Theorie, doch was wirklich zählt, ist die Praxis. Hier ergab sich pro Stunde Aktivitätsaufzeichnung im Schnitt ein „Verbrauch“ von 3 Prozent Akkuladung. Rechnerisch ergibt das 33 Stunden Sport, die bei höchster Messgenauigkeit maximal aufgezeichnet werden können. Nutzt man die Navigation, ist der Energiebedarf etwas höher und die Uhr benötigt rund 5 Prozentpunkte Akku. Während meines Tests kam ich mit einer Akkuladung problemlos durch eine Trainingswoche mit 10 bis 12 Stunden Aktivitätsaufzeichnung. Für eine AMOLED-Smartwatch sind das sehr solide Werte.

Angaben zur Akkuleistung der kleineren 44-Millimeter-Variante kann ich nicht machen, da ich die Uhr, wie zuvor erwähnt, noch nicht testen konnte. Laut Amazfit ist der Akku aber rund 30 Prozent kleiner, was trotz des kleineren Displays für eine geringere Akkulaufzeit spricht. Ich nehme mal an, dass 25 Stunden Aktivität am Stück aber möglich sein sollten.

Einen Wunsch hätte ich noch: Es wäre super, wenn die Uhr vor und während einer Aktivitätsaufzeichnung anzeigt, wie lange die Uhr mit der verbleibenden Akkuladung wohl auskommt. So kann man besser planen, ob es nötig ist, die Einstellungen anzupassen.

Smarte Funktionen

Zum Abschluss meines Testberichts möchte ich noch auf die sogenannten smarten Funktionen eingehen – die ich teilweise gar nicht so smart finde. Da die Amazfit T-REX 3 Pro sowohl über ein Mikrofon als auch über einen Lautsprecher verfügt, kann man mit der Uhr telefonieren, sofern das Smartphone in Bluetooth-Reichweite ist. Auf Nachrichten (E-Mails und SMS) kann man nur antworten, wenn man ein Android-Smartphone nutzt.

Der KI-Sprachassistent Zepp Flow kann auf Knopfdruck gestartet werden. Erstaunlich schnell verarbeitet die Uhr, was man gesagt hat. Die Antworten sind allerdings meist wenig hilfreich, manchmal sogar schlicht falsch. Mehrfach habe ich die Uhr nach der Adresse von RUNNER’S WORLD in Hamburg gefragt. Die KI hat nicht nur eine falsche Angabe gemacht, sondern jedes Mal andere Orte genannt, die wirklich nichts mit der Redaktion zu tun haben. Zwar ermöglicht es der Sprachassistent auch, bestimmte Funktionen der Uhr zu starten, allerdings ist man meist schneller, wenn man sich der Tasten bedient. In der jetzigen Form sehe ich keinen Nutzen.

Kommen wir zum integrierten Musikplayer. Ja, die Uhr kann die Steuerung von Musik und Podcasts des Smartphones übernehmen, aber wer ohne Handy unterwegs ist, muss Musikdateien auf die Uhr kopieren, um diese abzuspielen. Die Integration von Musikdiensten wie Spotify fehlt. Ich habe keine MP3-Dateien mehr.

Der eingebaute NFC-Chip ermöglicht den Einsatz der Uhr als Bezahlmittel. Allerdings arbeitet Zepp Pay nur mit Mastercard oder über eine weitere App namens Curve, wo man ein Konto anlegen muss, um eine andere Kreditkarte zu hinterlegen. Das ist etwas umständlich, funktioniert aber gut. Eine Kreditkarte in Form der Uhr auch beim Sport dabei zu haben, kann mitunter praktisch sein.

Unter der Funktion „Mitgliedskarten“ können Barcodes und QR-Codes auf die Uhr übertragen werden. Wer derartige Codes regelmäßig im Alltag nutzt, um sich beispielsweise im Fitnessstudio zu autorisieren, wird das Feature vielleicht ganz gut finden. Man kann auch den QR-Code für den Check-in am Flughafen übertragen, aber wenn ich fliege, habe ich auch mein Smartphone dabei.

Fazit: Die Amazfit T-REX 3 Pro ist eine preiswerte Alternative zur Garmin Fenix-Reihe

Vor meinem vierwöchigen Test hätte ich nicht erwartet, dass mich die Amazfit T-REX 3 Pro derart überzeugt. Für einen vergleichsweise günstigen Preis von unter 400 Euro erhält man eine hochwertig verarbeitete Outdooruhr mit intuitiver Bedienung und allen wesentlichen Funktionen für Läuferinnen und Läufer. Einzig das ruckelige Erlebnis beim Navigieren stört in meinen Augen den positiven Gesamteindruck. Ja, Amazfit hat einige Funktionen implementiert, die sich auf dem Datenblatt gut machen, in der Realität aber nicht perfekt umgesetzt sind. Doch man merkt bei jedem Firmware-Update und jedem neuen Modell, dass die Lücke zur Konkurrenz kleiner wird. Kann ich die Amazfit T-REX 3 Pro empfehlen? Ja!

✅ generelle Bedienung

✅ enormer Funktionsumfang

✅ starke Akkulaufzeit

⛔️ Navigation hängt etwas hinterher

⛔️ Musik nur mittels MP3

⛔️ KI-Sprachassistent wenig hilfreich

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