Hier bestellen: Coros Apex 4 (ab 449 Euro)
Coros hat das Nachfolgemodell der Apex 2 (Pro) auf den Markt gebracht – und Apex 4 genannt. Doch nicht das Auslassen der Ziffer 3 macht die Apex 4 besonders, sondern das Weglassen eines AMOLED-Displays. Statt der hochauflösenden, aber auch energiehungrigen Displaytechnologie, die heute im Grunde Standard ist, setzt Coros auf ein bewährtes MIP-Display. Das hat Vorteile: Das Display ist besser ablesbar, weniger energiehungrig und dauerhaft eingeschaltet. So richtet sich die Uhr, die es in zwei Größen (42 und 46 Millimeter) gibt, an alle, denen eine möglichst lange Akkulaufzeit wichtig ist.

Wie bei Coros üblich besitzt die Apex 4 eine drehbare Krone.
Ich habe die kleinere 42-Millimeter-Variante getestet. Beide Varianten sind aber in ihren Funktionen identisch und unterscheiden sich lediglich in folgenden Punkten:
Die Apex 4 hat ein faserverstärktes Kunststoffgehäuse, welches mit einer Titanlünette und Saphirglas versehen ist. Die Verarbeitung ist hochwertig und robust. Wie gewohnt gibt es eine drehbare Krone, wobei einer der drei Knöpfe auf die linke Gehäuseseite gewandert ist. Wobei links und rechts beziehungsweise unten und oben bei Coros irrelevant sind, da die Tragerichtung im Menü eingestellt werden kann. Der Touchscreen funktioniert gut und reagiert bei trockenen Bedingungen zuverlässig auf Eingaben. Insgesamt ist die Bedienung der Apex 4 – typisch Coros – extrem intuitiv.

Dieser Dorn, der das Ende des Armandes bändigen soll, löst sich manchmal, wenn man mit der Uhr hängen bleibt – wen das stört, kann das Armband aber durch ein beliebiges ersetzen.
Das beiliegende Silikonarmband ist weich und verfügt über eine Art Dorn am Ende, der in eine der Ösen gedrückt wird. Das funktioniert gut, aber es kann auch mal vorkommen, dass man mit dem Armband hängenbleibt und sich das Ende des Armbandes löst. Am Gehäuse können aber auch Standard-Uhrenarmbänder entweder in 22 oder 24 Millimeter Breite befestigt werden. Die kleine Variante sitzt an meinem eher schmalen Handgelenk sehr bequem und wirkt definitiv nicht zu wuchtig.
Was ist neu?
Die Apex 4 ist in puncto Sensoren an den Stand 2025 angepasst. So unterstützt die Uhr für eine möglichst genaue Aufzeichnung fünf globale Navigationssysteme im Dualband-/Multiband-Modus. Mehr Speicher (32 Gigabyte) für Routen, Aktivitäten und Musik ist auch an Bord. Das Kartenmaterial verfügt nun über Straßennamen und Points of Interest und zeigt generell mehr Details. Neu sind auch Mikrofon und Lautsprecher, sodass man die Uhr bei verbundenem Smartphone zum Telefonieren nutzen kann – zumindest theoretisch. Im Test wurden mir eingehende Anrufe auf der Uhr zwar angezeigt, aber immer, wenn ich „Annehmen“ auswählte, verschwand die Anzeige auf der Uhr und das Telefon klingelte weiter. Ich nehme an, ein Firmware-Update bringt hier Abhilfe.

Bei aktiver Karte können Informationen zum aktuellen Standort in Form einer Sprachnotiz gespeichert werden. Diese Funktion könnte wohl vor allem beim Klettern relevant sein, wenn man sich Informationen zur Route für spätere Versuche merken möchte.
Was hingegen funktionierte, waren Sprachnotizen. Wer die Karte geöffnet hat, kann den aktuellen Standort mit einem Pin versehen und so Wasserstellen, Gefahrenstellen oder sonstige Punkte markieren – oder man nimmt eine Sprachnotiz auf. Diese Funktion richtet sich vermutlich an alle, die Felsklettern oder alpinistische Abenteuer bestreiten und für zukünftige Routen, Notizen hinterlassen wollen. Die Aufnahmen können nachträglich in der Coros-App abgerufen werden.
Wie gut ist das GPS?
Die Coros Apex 4 Pro findet das Signal der Satelliten zuverlässig innerhalb weniger Augenblicke. Sobald man nach draußen geht und eine Aktivität starten möchte, ist die Uhr startklar. Schwierige Bedingungen wie ein dichtes Blätterdach und hohe Gebäude ändern daran nichts. Doch die Uhr findet das Signal nicht nur schnell, sondern verliert es auch nicht mehr. Fehler in der Aufzeichnung habe ich während des Tests nicht erlebt. Messgenauigkeit und Distanzermittlung sind super.
Wie gut ist die Navigation?
Die kurze Antwort: sehr gut! Die lange Antwort: Die Navigationsfunktion der Coros Apex 4 gehört zu den besten auf dem Markt.

Das Kartenmaterial, dass auf der Uhr gespeichert werden soll, kann in großen quadratischen Ausschnitten heruntergeladen werden kann. Über WLAN geht das in wenigen Sekunden.
Das überarbeitete, deutlich detailliertere Kartenmaterial gefällt sehr gut, auch wenn es auf einem AMOLED-Display sicherlich besser aussehen würde. Über die Coros-App kann man auswählen, welche Kartenausschnitte man herunterladen kann. Wenn man die Uhr mit einem WLAN verbunden hat, geht der Kartendownload sekundenschnell. Über die App können Routen erstellt und mit der Uhr synchronisiert werden. Wer Drittanbieter-Apps wie Komoot und Strava mit dem Coros-Account verknüpft, kann dort gespeicherte Routen und Segmente ebenfalls auf die Uhr laden. Mir gefällt das Prozedere bei Coros sehr, da es zuverlässig und schnell funktioniert.

Die Coros Apex 4 bietet detaillierte Offline-Karten und eine wirklich gelungene Navigationsfunktion.
Vor oder während einer Aktivität können Routen gestartet und beendet werden. Neben der Route auf der Karte gibt es obendrein noch visuelle und akustische Abbiegehinweise. Auffällig ist, wie schnell und flüssig das Zoomen und Verschieben des Kartenmaterials funktioniert, wenn man sich mal orientieren möchte – das macht keine andere Uhr derzeit besser. Aktives Routing, bei dem die Uhr selbstständig den Weg berechnet, entweder weil man von der geplanten Route abkommt oder ein Ziel eingibt, bietet Coros noch nicht. Mir fehlt diese Funktion, die man von einigen Garmin-Modellen kennt, aber auch nicht, da ich die Navigation stets nutze, um vorher definierte Routen nachzulaufen.
Wie lange hält der Akku?
Wie bereits erwähnt, habe ich die kleine Uhr testen können. Hierbei hielt die Uhr in jeder der drei Energieeinstellungen (Max, Hoch und Ausdauer) wirklich exakt die von Coros angegebene Zeit durch. Bei höchster Genauigkeit (Max) sind es rund vier Prozent Akkuladung, die die kleine Apex 4 pro Stunde verliert. Damit kommt man ziemlich genau auf die 26 Stunden, die im Max-Modus möglich sind. Im Endurance-Modus, bei dem die Uhr immer noch fünf Navigationssatellitensysteme nutzt, allerdings nicht mehr im Dualband-Modus, sind es 41 Stunden.
41 Stunden hält die große Apex 4-Variante in der genauesten Einstellung durch, während es im Endurance-Modus sogar 65 Stunden sind. Wem während einer Aktivität auffällt, dass der Akku bei der derzeitigen Einstellung nicht bis zum Ende durchhält, kann auch während der Aufzeichnung den Modus ändern. Damit ist die Coros Apex 4 definitiv ausreichend ausdauernd, um Ultratrails und andere längere Abenteuer zu bestreiten. Aufgeladen wird die Apex 4 genau wie die Pace Pro mittels eines proprietären Adapters in Form eines Schlüsselanhängers, der über einen USB-C-Anschluss verfügt. Damit kann man die Uhr innerhalb von weniger als zwei Stunden voll aufladen – das funktioniert auch, während man eine Aktivität aufzeichnet, sodass man auch sehr, sehr, sehr lange Expeditionen unternehmen kann.
Wie gut sind die Analysefunktionen?
Alle Aufzeichnungen, sowohl vom Alltags- und Schlaftracking als auch von den sportlichen Aktivitäten, werden von der Uhr und der Coros-App analysiert. Die Schlafanalyse erkannte dabei stets genau, wann ich ins Bett ging und wieder aufstand. Auch die Bewertungen der Belastungsintensität und des Trainingseffekts von Trainingseinheiten passten zu meinem Körpergefühl. Dabei finde ich die Aufbereitung der einzelnen Parameter (Herzfrequenzvariabilität, VO2max, Trainingsbereiche, Wettkampfprognose, …) in der Coros-App sehr übersichtlich und nachvollziehbar. Wer die Uhr längere Zeit nutzt, erfährt, wie nachhaltig das Trainingspensum ist und wie sich die eigene Fitness entwickelt.

Die Coros-App bereitet die Daten detailliert und nachvollziehbar auf.
Damit all das möglichst gut funktioniert, sind möglichst viele und möglichst genaue Daten unabdingbar. Nur mit einer sauberen Datengrundlage können die Algorithmen vernünftig arbeiten. Besonders wichtig ist dabei die Herzfrequenz. Der optische Herzfrequenzsensor der Coros Apex 4 machte hierbei einen guten Eindruck. Beim Laufen gab es keine kompletten Ausreißer, wobei die Herzfrequenz im Schnitt fünf Schläge zu hoch ermittelt wurde. In der Welt der optischen Herzfrequenzsensoren ist das aber schon sehr gut. Dennoch rate ich, unbedingt einen Pulsgurt zu tragen, wenn dir die Auswertungen der Uhr wichtig sind.





