Phonak Audéo Fit im Test
Ein Hörgerät mit Herzfrequenz-Sensor​

Das Hörgerät Phonak Audéo Fit eignet sich bestens zum Laufen. Die smarte Hörhilfe ist wasser- und schmutzresistent und punktet mit Herzfrequenzmessung und hervorragender Klangqualität. Der Test.
Hörgerät Phonak Audéo Fit im Test
Foto: Hersteller

Auch wenn ich das Hörgerät, das ich seit Jahren trage, beim Lauftraining zu Hause lasse: Das Brummen und gelegentliche Hupen der Autos auf meiner Laufstrecke zum Park, in dem ich die meisten meiner Trainingskilometer zurücklege, ist nicht zu überhören. Auch die Sirenen der vielen Krankenwagen, die zum nahegelegenen Hospital rasen, erschrecken mich immer wieder. Aber das hohe, helle Vogelgezwitscher auf den anschließenden Laufgenuss-Kilometern im Park höre ich erst wieder, seitdem ich mit einem neuen Hörgerät laufe. Phonak Audéo Fit heißt es und hat sich im Praxistest als ein echtes Highlight entpuppt.

Das sportliche Hörgerät ist wasser- und schmutzresitent

Das Phonak Audéo Fit kann bei meinen Laufeinheiten einfach im Ohr bleiben, weil das Gehäuse wasser- und schmutzresistent ist. Es ist nach IP-68 zertifiziert. Mit diesem Codes wird angegeben, für welche Umgebungsbedingungen ein Produkt geeignet ist. Laut Gebrauchsanweisung hat das Phonak Audéo Fit ein konstantes 60-minütiges Eintauchen in ein Meter tiefes Wasser und acht Stunden in der Staubkammer schadlos überstanden. Da kann ich also beruhigt mit dem Hörgerät loslaufen, egal wie die Wetteraussichten in Norddeutschland sind. Und auch bei anderen Outdoor-Aktivitäten wie Fahrradfahren, Bergsteigen und beim Walken muss ich nicht auf das optimale Hören verzichten.

Smartphone-Kopplung per Bluetooth

Das Phonak Audéo Fit kann aber noch viel mehr: Es lässt sich mit jedem iPhone und jedem Android-Smartphone über Bluetooth verbinden und streamt dann Audioinhalte in bester Klangqualität gleichzeitig auf die Ohren. Der Musikgenuss ist wirklich beeindruckend und die Klangqualität ist hervorragend. So werden die smarten Hörhilfen zu echten Wireless-Kopfhörern, über die der Träger ganz unkompliziert Musik, Hörbücher, Podcasts und Co. in Stereoqualität hören kann. Sportkopfhörer sollen auch bei schnellen Bewegungen sicher und bequem im Ohr sitzen, doch das tun längst nicht alle. Dieses Problem stellt sich nicht bei Hörgeräten als Kopfhörern: die sitzen richtig. Da kann kein Stöpsel herausrutschen.

Die Hörgeräte funktionieren über integrierte Mikrofone sogar als komplette Freisprecheinrichtung. Das Smartphone kann beim Laufen einfach in der Oberarmtasche bleiben; der Anruf wird bequem über die Hörgeräte angenommen und die Stimme des Anrufers auf beide Ohren übertragen. Voraussetzung ist natürlich, dass das Handy beim Laufen dabei ist.

Gesundheitsdaten werden erfasst

In Kombination mit dem Smartphone bietet das Phonak Audéo Fit noch ganz besondere Möglichkeiten: Wenn das Hörgerät mit der myPhonak App gekoppelt wird, kann es die Herzfrequenz im Ohr messen. Für Fitnesssportler und Wanderer ist das eine großartige Sache zur Überprüfung der Fitness. Auch für Freizeitjogger und Laufanfängerinnen ist das natürlich gut. Die Infos, die sich in der App ablesen lassen, helfen, unterstützen, motivieren. Schrittzahl und Aktivitätslevel werden ebenfalls ermittelt.

Hörgerät Phonak Audéo Fit mit App
Hersteller
Das Hörgerät Phonak Audéo Fit mit der zugehörigen App.

Läufer und Läuferinnen mit gehobenen sportlichen Leistungsansprüchen profitieren von der Herzfrequenzfunktion dagegen nur sehr eingeschränkt. Die Pulsschläge werden zwar recht genau ermittelt. Aber leistungsorientierte Sportler werden ihre Herzfrequenz auch exakt auswerten wollen und das gelingt mit dem Programmen der Pulsuhr-Hersteller einfach deutlich zielgenauer. Wer aber gelegentlich die Pulsfrequenz und damit die Fitness überprüfen will, der hat mit der integrierten Herzfrequenzmessung ein hervorragendes Tool zur Verfügung.

Praktische Aufladung an der Station

Wer wie ich seit über acht Jahren ein von Batterien gepowertes Hörgerät trägt, der genießt in vollen Zügen die neue Bequemlichkeit der mitgelieferten praktischen Aufladestation. Keine Unsicherheit mehr, wie lange die Batterien wohl noch durchhalten, kein Batterietausch alle zehn Tage. Die Hörgeräte werden während der Nacht in die Ladestation gesteckt – und am nächsten Morgen aufgeladen wieder herausgenommen. Das ist einfach und effizient – und umweltfreundlich.

Eine lohnende Investition

Das viele Hightech, das in den intelligenten Ohrcomputern steckt, hat selbstredend seinen Preis: Ab 2.390 Euro müssen Privatversicherte bei ihren Hörakustikern zahlen, bei gesetzlich Versicherten liegt der Eigenanteil ab 1.690 Euro beim Hörakustiker. Aber diese Investition in gutes Hören, in Gesundheit und in optimalen Hörgenuss lohnt sich – erst recht für sportliche Aktive.

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06 / 2023

Erscheinungsdatum 12.05.2023