Run Messenia 2021
10 Läufer, 10 Tage, 10 Marathons

Im März 2021 soll in Griechenland ein spezieller Ultralauf auf historischer Strecke stattfinden.
Run Messinia: Run for freedom
Foto: Navarino Challenge

Die Region Messenien spielte eine besondere Rolle in der Griechischen Revolution von 1821. In dieser Gegend liefen einige der wichtigsten Schlachten im Unabhängigkeitskrieg ab – neben den Kämpfen in Sphacteria, Niokastro und Maniaki auch die Seeschlacht von Navarino, die 1827 die Befreiung vom Osmanischen Reich besiegelte und in der Gründung der Ersten Hellenischen Republik mündete.

„Run Messenia“ ist ein Ultramarathonrennen über insgesamt rund 421 Kilometer, das 200 Jahre später an diesen Wendepunkt der griechischen Geschichte erinnern soll. Im März 2021 werden unter dem Motto „Run for Freedom“ zehn Läufer zehn Marathons in zehn Tagen bestreiten. Die Strecke führt dabei natürlich an zahlreichen Orten der Griechischen Revolution entlang.

Griechische Laufprominenz ist dabei

Jeden Tag werden jeweils 10 Läufer an den Start gehen. Als internationaler Botschafter der Veranstaltung wird Dean Karnazes auf jedem Abschnitt dabei sein. Der griechisch-amerikanische Ultraläufer, vom Time Magazine schon einmal zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt gewählt, sagt: „Für mich als stolzer Griechisch-Amerikaner ist es eine große Ehre an diesem historischen Unterfangen teilnehmen zu dürfen, das die griechische Unabhängigkeit und ihr 200-jähriges Jubiläum feiert. Das Rennen wird nicht einfach werden, aber das war der griechische Freiheitskampf auch nicht.“

Karnazes wird alle zehn Etappen von „Run Messenia“ an zehn aufeinanderfolgenden Tagen laufen.
Navarino Challenge
Karnazes wird alle zehn Etappen von „Run Messenia“ an zehn aufeinanderfolgenden Tagen laufen.

Ähnlich begeistert zeigt sich Maria Polyzou. Die 52-jährige hält seit über 20 Jahren den griechischen Rekord im Marathonlauf (2:33:40 Stunden), nahm 1996 an den Olympischen Spielen in Atlanta teil und absolvierte den klassischen Pheidippides-Lauf über 524 Kilometer zwischen Sparta und Athen. Heute arbeitet sie als Trainerin und meint über dieses neue Projekt: „Dieses Event erinnert an den großen Krieg von 1821. Ich finde es sehr wichtig, dass die Griechische Revolution durch einen Ultralauf Aufmerksamkeit erfährt, der durch die Orte führt, in denen die Revolution ihren Anfang nahm. Ich wünsche allen viel Glück mit dieser Veranstaltung und stehe an ihrer Seite.“

421 Kilometer durch Griechenlands Geschichte

Messenien gilt als Keimzelle der Revolution und so fanden die Veranstalter es nur passend, das Rennen hier stattfinden zu lassen. Der „Run for Freedom“ beginnt in Areopoli, wo am 17. März 1821 auch das Startsignal zum griechischen Freiheitskampf gegeben wurde. Von dort aus begeben die die Läufer auf eine 421 Kilometer lange Reise durch die historischen Orte der Region bis zum Ziel in Pylos, wo der Krieg endete. Auf der anspruchsvollen Strecke werden sie zehn Tage lang an ihre physischen Grenzen geführt und kämpfen so ihren eigenen, glücklicherweise friedlichen Kampf.

Der messenische Ultraläufer Vassilis Koumanakos, unter anderem Finisher beim berühmt-berüchtigten „Marathon de Sables“ in der Sahara, kommentiert beinahe überschwänglich: „Es ist eine ganz besondere Ehre, den Fußstapfen der griechischen Kämpfer zu folgen und die Stätten des Unabhängigkeitskrieges zu besuchen. Wir werden nie vergessen, dass Freiheit nicht bloß ein Wort in unserer Nationalhymne ist, sondern ein Wert, für den es sich täglich zu kämpfen lohnt. Dieser Kampf bestimmt unser Schicksal.“ Der starke griechische Nationalstolz tritt hier überdeutlich zu Tage.

Die Teilnahme am „Run Messenia“ ist nur auf persönliche Einladung möglich und aufgrund der strengen Hygienevorschriften werden Zuschauer nur an ganz wenigen ausgewählten Stellen zugelassen sein. Die Behörden haben das vorgelegte Hygienekonzept der Veranstaltung bereits genehmigt.