Wanjiru und Dida jagen Jahresweltbestzeit in Berlin

Berlin-Marathon 2025
Wanjiru und Dida jagen Jahresweltbestzeit in Berlin

ArtikeldatumVeröffentlicht am 19.09.2025
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Berlin-Marathon 2025
Foto: Sailer / photorun.net

Mit dem in der Breite der Spitze besten Frauen-Feld in der Geschichte des BMW Berlin-Marathons wird am Sonntag die 51. Auflage des Klassikers gestartet. Das Elitefeld der Frauen hat die beste Breite in der Geschichte des Rennens. Die Kenianerin Rosemary Wanjiru ist favorisiert, doch es gibt eine Reihe von starken Herausforderinnen. Darunter ist mit der Äthiopierin Dera Dida die Ehefrau des Marathon-Olympiasiegers Tamirat Tola. Wanjiru und Dida sind zwei von gleich sieben Athletinnen, die Bestzeiten von unter 2:20:00 Stunden aufweisen. In dieser Hinsicht ist der BMW BERLIN-MARATHON genauso stark besetzt wie der WM-Frauen-Marathon in Tokio am vergangenen Sonntag. Sechs Läuferinnen haben persönliche Rekorde von unter 2:19:00 - das gab es noch nie in Berlin. Mit Domenika Mayer, Fabienne Königstein und Deborah Schöneborn sind drei sehr starke deutsche Läuferinnen dabei.

Auf der superschnellen Berliner Strecke ist bei voraussichtlich relativ warmem Wetter nicht mit einer Streckenrekordjagd zu rechnen. Denn diese Marke der Äthiopierin Tigst Assefa, die vor zwei Jahren das Rennen mit der damaligen Weltrekordzeit von 2:11:53 Stunden gewann, ist außer Reichweite. Eine andere Bestzeit von Tigst Assefa könnte aber fallen: Mit 2:15:50 hält die Äthiopierin auch die aktuelle Jahresweltbestzeit.

Rosemary Wanjiru kennt die Berliner Strecke. Vor drei Jahren lief sie hier als Zweite in 2:18:00 ein starkes Marathon-Debüt. „Wenn das Wetter gut ist und ich mich gut fühle, möchte ich eine sehr schnelle Zeit laufen“, sagte die 30-jährige Kenianerin während der Pressekonferenz mit den Eliteläuferinnen. Mit ihrem persönlichen Rekord von 2:16:14 ist Rosemary Wanjiru die schnellste Läuferin auf der Berliner Startliste.

Auch Dera Dida lief schon einmal einen persönlichen Rekord beim BMW Berlin-Marathon: 2023 erreichte sie hier als Sechste 2:19:24. Diese Zeit verbesserte sie im Januar in Dubai auf 2:18:32. „Ich habe intensiv mit Tamirat trainiert und peile in Berlin eine Bestzeit an. Ich freue mich auf die tolle Atmosphäre an der Strecke und möchte den Zuschauern mit einer Topleistung etwas zurückgeben“, sagte 28-jährige Äthiopierin, die versuchen will, eine ungewöhnliche Siegserie fortzusetzen. Denn die Siegerinnen der letzten drei Jahre gehören in Addis Abeba zu einer Trainingsgruppe, in der auch Dera Dida trainiert.

Mit Honami Maeda wird die japanische Marathon-Rekordhalterin starten. Sie könnte anknüpfen an eine Reihe von starken Leistungen, die japanische Athleten in der Vergangenheit in Berlin gezeigt haben. Höhepunkt war dabei der Lauf von Naoko Takahashi, die 2001 mit 2:19:46 als erste Frau eine Zeit unter 2:20:00 Stunden erreicht hatte. Vier Jahre später gewann die Olympiasiegerin von 2004, Mizuki Noguchi, in Berlin mit 2:19:12. Dieser japanische Rekord hielt 19 Jahre lang, dann lief Honami Maeda in Osaka 2:18:59. „Das Rennen ist für mich ein Re-Start, denn ich war lange verletzt. Ich laufe so schnell wie möglich“, sagte Honami Maeda, die erstmals seit ihrem japanischen Rekord im Januar 2024 wieder einen Marathon laufen wird.

Nachdem die Norwegerin Karoline Grovdal kurzfristig aufgrund einer Erkrankung passen muss, könnte eine deutsche Athletin die schnellste Europäerin in Berlin sein: Mit Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) startet die konstanteste deutsche Marathonläuferin der letzten Jahre. Die 34-Jährige lief beim BMW BERLIN-MARATHON vor zwei Jahren mit 2:23:47 ihre persönliche Bestzeit und qualifizierte sich damit für Olympia 2024, wo sie auf Rang 28 die beste deutsche Läuferin war. „Ich freue mich auf die hervorragende Stimmung in Berlin und will versuchen, eine persönliche Bestzeit zu laufen. Ich hatte in Vorbereitung gesundheitliche Probleme, bekam aber noch rechtzeitig die Kurve“, sagte Domenika Mayer, die mit ihrer Bestzeit die drittschnellste deutsche Läuferin aller Zeiten ist.

Stark einzuschätzen ist Fabienne Königstein (MTG Mannheim), die mit einer Bestzeit von 2:25:48 ins Rennen geht und sich in diesem Frühjahr nach einer jahrelangen Kette von Verletzungen und Krankheiten vielversprechend zurückmeldete. „Die Freude am Laufen ist richtig da“, sagte die 32-Jährige nach ihrem vierten Platz beim Wien-Marathon. „Ich bin gut vorbereitet und möchte am Sonntag unter 2:23:00 laufen.“

Mit ihrer Bestzeit von 2:24:54 ist Deborah Schöneborn (Marathon Team/SCC Berlin) die zweitschnellste deutsche Läuferin auf der Startliste. In den letzten rund eineinhalb Jahren litt sie immer wieder unter Fußproblemen. „Ich bin froh, dass ich gesund an den Start gehen kann und freue mich auf das Rennen“, sagte die 31-jährige Berlinerin, die am Sonntag ihren zehnten Marathon laufen wird.

Das Frauen-Elitefeld

Rosemary Wanjiru KEN 2:16:14 2. Tokyo 24

Degitu Azimeraw ETH 2:17:58 2. London 21

Dera Dida ETH 2:18:32 2. Dubai 25

Mestawut Fikir ETH 2:18:48 2. Berlin 24

Tigist Girma ETH 2:18:52 7. Valencia 22

Honami Maeda JPN 2:18:59 2. Osaka 24

Sharon Chelimo KEN 2:19:33 1. Barcelona 25

Aberu Ayana ETH 2:20:20 4. Berlin 24

Azmera Gebru ETH 2:20:48 3. Amsterdam 19

Kidsan Alema ETH 2:22:28 6. Sevilla 22

Violah Cheptoo KEN 2:22:44 2. New York 21

Betty Chepkwony KEN 2:23:02 1. Rom 23

Domenika Mayer GER 2:23:47 14. Berlin 23

Deborah Schöneborn GER 2:24:54 4. Houston 24

Aberash Demisse ETH 2:25:43 10. Frankfurt 24

Fabienne Königstein GER 2:25:48 8. Hamburg 23

Aleksandra Lisowska POL 2:25:52 28. Valencia 23

Samantha Harrison GBR 2:25:59 11. London 23

Irvette Van Zyl RSA 2:26:11 16. Valencia 22

Hanne Verbruggen BEL 2:26:32 7. Sevilla 23

Melina Wolf GER 2:27:34 18. Berlin 24

Jill Holterman NED 2:28:18 6. Enschede 21

Samrawit Mengsteab SWE 2:28:44 9. Hamburg 25

Hanna Lindholm SWE 2:28:59 11. Sevilla 20

Katja Goldring USA 2:29:01 5. Sacramento 22

Ftaw Zeray ETH 2:29:15 1. Hefei 19

Jana Soethout GER 2:32:40 28. Berlin 23

Lemlem Hailu ETH Debüt

Fantu Worku ETH Debüt

Girmawit Gebrzihair ETH Debüt

Amy-Eloise Neale GBR Debüt