Wie von einigen Experten vorhergesagt, entwickelte sich bei der Ironman-WM 2023 in Nizza ein packendes Rennen mit einem teils unvorhersehbaren Rennverlauf. Der 24 Jahre alte Sam Laidlow machte ein herausragendes Rennen und wurde für seinen Mut mit dem WM-Titel belohnt. Ebenfalls herausragend unterwegs war Patrick Lange, der sich über Platz zwei freuen durfte. Dritter wurde am Ende Magnus Ditlev aus Dänemark. Jan Frodeno erwischte zum Abschluss seiner glorreichen Karriere hingegen einen schwachen Renntag, sodass er besonders die abschließenden 42,195 Laufkilometer eher als letzte große Ehrenrunde nutzte, lächelnd Fans abklatschte und so schließlich nur auf Platz 24 ins Ziel kam.
Fotograf Ingo Kutsche war bei der Ironman-WM Nizza 2023 vor Ort. Seine schönsten Bilder vom Rennen finden Sie hier:
Schon auf den 3,8 Schwimmkilometer zeigte sich der spätere Sieger Sam Laidlow auf der ersten Hälfte an der Spitze des Feldes. Nach Platz zwei beim Ironman Hawaii 2022 hatte er in und um Nizza einiges vor. Nach 47:46 Minuten war es Matthew Marquardt der als Erster aus dem Wasser kam. Direkt hinter ihm folgten elf weitere Athleten, zu denen auch Jan Frodeno und Sam Laidlow zählten. Nur 1:15 Minuten länger im Wasser war Patrick Lange, dem Magnus Ditlev dicht auf den Fersen war.
Sam Laidlow brilliert auf dem Rad
Beim Radfahren übernahm Clément Mignon, Sieger des diesjährigen Ironman Nizza, die Führung, die er sich bald darauf mit Sam Laidlow teilen sollte. Gemeinsam meisterten sie den 17 Kilometer langen Anstieg hinauf zum Col de l’Ecre, der nach Radkilometer 40 wartete. Wie erwartet kam es in der Folge zu zahlreichen Platzierungswechseln. Nur zweieinhalb Minuten hinter dem starken Führungsduo erreichte ein vierköpfige Verfolgergruppe um Magnus Ditlev den Gipfel. Nachdem der dreifache Ironman-Weltmeister Jan Frodeno wegen einer Bodenwelle seine Trinkflasche hinter der Sattelstütze verloren hatte, verlor er immer mehr Zeit, sodass die Gruppe um Patrick Lange noch vor Erreichen des Gipfels aufschließen konnte.
Auf der zweiten Hälfte setzte sich Laidlow von Mignon ab und baute daraufhin seinen Vorsprung Sekunde um Sekunde aus. Den zweiten Anstieg, der allerdings nur vergleichsweise kurze neun Kilometer lang war, meisterte der führende Franzose mit Bravour, sodass Laidlow nach 5:22:24 Stunden zum zweiten Mal in die Wechselzone kam. Als erste Verfolger folgten Rudy von Berg und Magnus Ditlev mit einem Rückstand von 5:16 bzw. 5:53 Minuten. Die Deutschen Patrick Lange und Jan Frodeno hatten beim zweiten Wechsel hingegen bereits 12:30 bzw. 13 Minuten Rückstand.
Lange stürmt auf Rang zwei, Frodeno lässt es ausrollen
Gerade erst in die Laufschuhe gewechselt lief Patrick Lange schon auf den ersten beiden Kilometern von Rang neun auf den fünften Platz vor. Diesen Sturmlauf setzte der 37-Jährige aus Bad Wildungen fort, sodass er nach einem Marathon in beeindruckenden 2:32:41 Stunden in einer Gesamtzeit von 8:10:17 Stunden auf dem Silber-Rang landete. Schneller war an diesem Tag nur Sam Laidlow. Zwar benötigte dieser für den abschließenden Marathonlauf 2:41:46 Stunden, erreichte das Ziel aber dennoch bereits nach 8:06:22 Stunden. Komplettiert wurde das Podest durch Magnus Ditlev, der in 8:11:43 Stunden am Ende 1:14 Minuten vor dem US-Amerikaner Rudy von Berg im Ziel war. Jan Frodeno entschied sich nach einer frühen Gehpause zum Abschluss seiner Karriere hingegen für eine lange Ehrenrunde, sodass er den Marathon nur noch in 3:08:12 Stunden lief und dabei zahlreiche Fans abklatschte. Dennoch strahlend überquerte die lebende Triathlon-Legende nach 8:48:42 Stunden auf Rang 24 liegend die Ziellinie.