Kilimo und Aderra gewinnen spannenden Istanbul-Marathon

Istanbul-Marathon 2025
Kilimo und Aderra gewinnen 47. Istanbul-Marathon

ArtikeldatumVeröffentlicht am 02.11.2025
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Istanbul-Marathon 2025
Foto: Spor Istanbul

Rhonzas Kilimo und Bizuager Aderra haben bei warmen Wetterbedingungen nach spannenden Rennverläufen den 47. Istanbul-Marathon gewonnen. Die beiden Sieger feierten die größten Erfolge ihrer Karriere und verdienten ein Preisgeld von jeweils 50.000 US-Dollar. Der 29-jährige Kenianer Kilimo überquerte die Ziellinie nach einem Duell mit dem Titelverteidiger Dejene Debela in 2:10:12. Der Vorjahressieger wurde mit 2:10:23 Zweiter während sein äthiopischer Landsmann Sufaro Woliyi in 2:10:26 den dritten Platz belegte. Das Rennen der Frauen endete mit dem knappsten Zieleinlauf in der Geschichte des Rennens: Die 22-jährige Bizuager Aderra gewann überraschend mit einer persönlichen Bestzeit von 2:26:19. Sie lag nur zwei Sekunden vor ihrer äthiopischen Landsfrau Sofia Assefa. Joan Kilimo aus Kenia, die nicht mit dem Sieger der Männer verwandt ist, belegte mit 2:26:36 den dritten Platz.

Die Männer liefen über die erste Hälfte hinaus in einem relativ gleichmäßigen Tempo. Nachdem sie die 10-km-Marke in 30:41 passiert hatten, erreichte die Spitzengruppe den Halbmarathonpunkt in 64:41. Der Versuch, den sechs Jahre alten Streckenrekord von 2:09:44 des Kenianers Daniel Kibet zu brechen, scheiterte jedoch. Die Zwischenzeiten wurden langsamer, unregelmäßiger und es entwickelte sich ein taktisches Rennen.

Bei Temperaturen von rund 20 Grad Celsius entwickelte sich ein taktisches und weniger schnelles Rennen. Fünf Läufer lagen noch in der ersten Gruppe, als der steile, fast 1,5 km lange Anstieg zum Ziel erreicht wurden: Rhonzas Kilimo, Dejene Debela, Sufaro Woliyi, Isaac Too aus Kenia und Hüseyin Can (Türkei) bildeten die Spitzengruppe. Der Läufer aus der Türkei fiel als Erster zurück, wurde später jedoch mit einer persönlichen Bestzeit von 2:10:58 und einem starken fünften Platz belohnt. Nach dem ersten Teil des Anstiegs konnten Too, der am Ende Vierter wurde, und Woliyi nicht mehr mithalten. Etwa einen Kilometer vor dem Ziel setzte sich dann Rhonzas Kilimo, der eine persönliche Bestzeit von 2:06:09 hat, leicht von Titelverteidiger Debela ab und gewann in 2:10:12.

„Ich hatte keine Ahnung von dem Anstieg am Ende des Rennens, das war eine Überraschung für mich. Aber ich trainiere in den hügeligen Gebieten rund um Iten“, sagte Rhonzas Kilimo. „Das war mein bisher größter Sieg. Mein nächstes Ziel ist es, auf einer schnellen Strecke eine Zeit von 2:03 zu erreichen.“

Das Rennen der Frauen entwickelte sich ähnlich wie jenes der Männer. Nach einer flotten Halbmarathon-Durchgangszeit von 71:22 Minuten wurde das Tempo bei steigenden Temperaturen langsamer. Am Ende wurde es dabei noch dramatischer als bei den Männern eine Viertelstunde zuvor. Einen Kilometer vor dem Ziel kämpften immer noch vier Frauen um den Sieg. Tigst Getnet, die schließlich in 2:26:44 Vierte wurde, und Joan Kilimo fielen auf dem ansteigenden Schlussstück zurück, während Sofia Assefa sich an die Spitze vor Bizuager Aderra setzte. Aber es war die junge Aderra, die am Ende stärker war als die Olympia-Zweite über 3.000 m Hindernis von 2012. 400 Meter vor dem Ziel übernahm sie erneut die Führung und konnte einen kleinen, entscheidenden Vorsprung herauslaufen. „Das war der größte Sieg meines Lebens und gleichzeitig ein persönlicher Rekord“, sagte Bizuager Aderra, die Anfang des Jahres in Rabat mit 2:28:27 ihre bisherige Bestzeit aufgestellt hatte. „Mein nächstes Ziel ist es, eine Zeit unter 2:20 zu erreichen.“