Laufsymposium 2019
Hier trifft sich die Running-Branche

Zum sechsten Mal fand auf der Sportfachmesse ISPO das RUNNER'S WORLD Laufsymposium statt und gewährte einen Blick in die Zukunft der Branche.
Auf der Messe tummeln sich Sportfachleute
Foto: Anna Drabinski

Das Laufsymposium von RUNNER’S WORLD auf der Sportartikelmesse ISPO in München hat sich zu einem beliebten Treffpunkt für Fachhändler, Hersteller und Laufsport-Interessierte entwickelt. Auch in diesem Jahr wurden dort die neuesten Trends im Markt und in der Laufszene vorgestellt und diskutiert. Verschiedene Laufschuhmarken präsentierten ihre neuesten Innova­tionen. Zum ersten Mal war auch eine Krankenkasse mit dabei, die ein Konzept präsentierte, mit dem sie ihre Versicherten zu mehr Bewegung motivieren möchte.

RUNNER'S WORLD Symposium

Tobias Gröber, Head of ISPO Group, begrüßte die Teilnehmer und lud sie ein, die Vielfalt des Angebots auf der Messe zu erleben. Während andere vergleichbare Messen Rückgänge zu verzeichnen hätten, sei die ISPO in den letzten Jahren gewachsen, was Gröber unter anderem darauf zurückführte, dass diese Messe schon seit zehn Jahren verstärkt auf online gesetzt habe und so alle relevanten Zielgruppen erreiche.

Auch das Symposium konnte sich über gestiegene Teilnehmerzahlen freuen: 260 Laufexperten aus Handel und Industrie drängten sich im voll besetzten Vortragssaal. Erstmals fand das Symposium unter neuem Namen statt: Aus dem Laufschuhsymposium der ersten fünf Jahre wurde das „Laufsymposium“. „Wir haben schon immer über mehr als nur über Schuhe geredet: Es geht um die Zukunft unseres gesamten Marktes“, sagte Urs Weber, Redakteur bei RUNNER’S WORLD und Initiator des Branchentreffs, bei der Begrüßung. Man habe also nicht das Konzept geändert, sondern lediglich den Namen angepasst.

Auf der Messe tummeln sich Sportfachleute
Anna Drabinski
Auf der Messe tummeln sich Sportfachleute.

Anschließend präsentierten die Partner all das, was die Laufszene bewegt: Neuheiten, Innovationen und Trends, also Ausblicke in die Zukunft der Branche. US-Hersteller Under Armour stellte unter anderem seine „Connected Footwear“ vor, in deren Mittelpunkt der Laufschuh Hovr steht, der mit einem Chip in der Zwischensohle Daten über das Training des Läufers und seinen Laufstil aufzeichnet und an das Smartphone übermittelt.

Asics, die Laufschuhmarke mit den japanischen Wurzeln, präsentierte eine visuelle Fahrt durch das Entwicklungslabor in Kobe (Japan) und zeigte, wie man sich dort mit der Frage beschäftigt, wie man durch die Konstruktion eines Schuhs erreichen kann, dass Läufer mit dem gleichen Energieaufwand länger laufen können. Die Antwort gibt Asics mit einem neuen Schuh, dem Metaride (jetzt im Handel).

Anschließend präsentierte Michael Price, Produktverantwortlicher des Trailschuh-Anbieters Inov-8, ein neues Sohlenmaterial, das um 50 Prozent haltbarer, elastischer und stärker sein soll als herkömmliche Laufsohlen. Der von der Universität Manchester entwickelte Stoff Graphene macht’s möglich.

Zwischendurch erläuterte Mentalcoach Matthias Vette im Auftrag der Viactiv-Krankenkasse in anschaulicher Weise, dass „Erfolg und Gesundheit im Kopf beginnen“. Anschließend erklärte Ex-Fußball-Nationalspieler Christoph Metzelder sehr launig, wie Menschen mithilfe des Activ-O-Mats der Krankenkasse die richtige Sportart für sich finden.

Mit großer Spannung wurde die Präsentation von True Motion erwartet, einer neuen Laufschuhmarke, hinter der sich mit Andre Kriwet und Prof. Gert-Peter Brüggemann zwei Veteranen des Laufschuhmarkts verbergen, die viele Jahre bei großen Herstellern zusammengearbeitet haben. Ihr Ansatz: Bisherige Laufschuhkategorien würden nur „auf Symptome reagieren, aber nicht die Ursache von Problemen adressieren“. Das war bewusst provokativ formuliert und gab reichlich Anlass zu Diskussionen. Und genau dafür sind unsere Symposien da.

Von Wolfgang Best

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10 / 2023

Erscheinungsdatum 19.09.2023