In Rom finden von Freitag bis Mittwoch die Leichtathletik-Europameisterschaften statt. Hier lesen Sie in drei Teilen die Vorschauen auf die Lauf-Wettbewerbe, von den 800 Metern bis zum Halbmarathon.
800 m
Vorläufe: 7. Juni, 12.20 Uhr
Halbfinale: 8. Juni, 19.50 Uhr
Finale: 9. Juni, 22.27 Uhr
Ein sehr offenes Rennen ist über 800 m zu erwarten, denn es gibt keinen großen Favoriten. Es ist möglich, dass alle die das Finale erreichen auch Titel- oder zumindest Medaillenchancen haben. Der noch amtierende Europameister Mariano Garcia (Spanien) ist ebenso nicht dabei wie die oft starken Benjamin Robert (Frankreich) und Max Burgin (Großbritannien). Adrian Ben (Spanien) oder Daniel Rowden (Großbritannien) könnten gute Chancen haben. Doch der in diesem Jahr schnellste Läufer auf der Startliste kommt aus Italien: Catalin Tecuceanu erreichte vor kurzem 1:44,01 Minuten. Deutsche Läufer sind über 800 m in Rom nicht am Start.
1.500 m
Vorläufe: 10. Juni, 11.20 Uhr
Finale: 12. Juni, 22.26 Uhr
Der Titelverteidiger ist der ganz große Favorit: Jakob Ingebrigtsen siegte vor zwei Jahren in München und ist der Olympiasieger über 1.500 m. Dazwischen musste er sich zwar bei zwei Weltmeisterschaften geschlagen geben. Doch Ingebrigtsens „Schottland-Schrecken“ - Josh Kerr und Jake Wightman - werden bei der EM nicht starten. Sie konzentrieren sich auf Olympia. Der Spanier Mario Garcia und ein Norweger könnten die stärksten Konkurrenten für Jakob Ingebrigtsen in Rom sein. Pikanterweise wird Narve Gilje Nordas von Ingebrigtsens Vater Gjert betreut, von dem sich die Ingebrigtsen-Brüder nach von ihnen öffentlich gemachten Gewalt-Vorwürfen (dazu läuft in Norwegen ein Verfahren) getrennt hatten. Robert Farken (SC DHfK Leipzig) zeigte zuletzt gute Form, kam mit 3:32,20 Minuten sehr dicht an seine persönliche Bestzeit heran und könnte im Finale eine gute Rolle spielen. Für Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt) und Marius Probst (TV Wattenscheid) wird es darum gehen, das Finale zu erreichen.
5.000 m
Finale: 8. Juni, 22.28 Uhr
Ohne Vorläufe findet hier direkt das Finale statt. Und auch über die 5.000-m-Distanz ist Jakob Ingebrigtsen der Titelverteidiger und klare Favorit. Der Norweger könnte sogar zum dritten Mal in Folge nach 2018 in Berlin und 2022 in München beide Strecken gewinnen. Auch über 5.000 m ist sein Landsmann Narve Gilje Nordas ein starker Gegner. Gute Form zeigte zuletzt auch Dominic Lobalu (Schweiz). Drei deutsche Läufer werden in diesem Finale an den Start gehen: Während Mohamed Abdilaahi (LG Olympia Dortmund) in dieser Saison noch keine Topform erreichte, liefen
Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf Süd) und Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) zuletzt deutliche persönliche Bestzeiten.
10.000 m
Finale: 12. Juni, 21.44 Uhr
(B-Race: 20.12 Uhr)
Der Italiener Yemaneberhan Crippa geht vor heimischem Publikum als Titelverteidiger an den Start. Doch das Rennen um Gold dürfte für ihn ein sehr schweres werden. Denn in außergewöhnlicher Form präsentierte sich zuletzt Andreas Almgren. Der Schwede lief eine Reihe von nationalen Landesrekorden und steigerte sich über 10.000 m auf die Weltklassezeit von 26:52,87 Minuten. Damit ist der 28-Jährige bereits der drittschnellste Europäer aller Zeiten über diese Strecke und der große Favorit. Nils Voigt (TV Wattenscheid 01) könnte eine Top-10-Platzierung erreichen und Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) vielleicht einen Rang nicht allzu weit dahinter. Für Tom Förster (LG Braunschweig) geht es darum Erfahrungen zu sammeln. Er wird voraussichtlich im B-Lauf starten.
3.000 m Hindernis
Vorläufe: 8. Juni, 10.10 Uhr
Finale: 10. Juni, 22.00 Uhr
Über die Hindernisse gibt es keinen großen Favoriten. Vier Athleten, die in Rom an den Start gehen, erreichten in diesem Jahr Zeiten zwischen 8:12 und 8:15 Minuten. Neben dem Spanier Daniel Arce sind dies die Franzosen Louis Gilavert, Djilali Bedrani und Alexis Miellet. Als Titelverteidiger ist zudem der Finne Topi Raitanen dabei. Sie werden zu beachten sein, doch ein halbes Dutzend Läufer erreichten in dieser Saison auch schon Ergebnisse im Bereich von 8:16 und 8:17. Darunter sind auch Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898) und Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen), die sehr gute Platzierungen erreichen könnten. Für Velten Schneider (VfL Sindelfingen) wird es darum gehen, vielleicht das Finale zu erreichen.