Die Olympiasiegerin Sifan Hassan ist der Star des Elitefeldes beim New York-Marathon am Sonntag. Die holländische Europarekordlerin, deren Bestzeit bei 2:13:44 Stunden steht, führt ein außergewöhnlich starkes Frauen-Feld an. Vergleichsweise kann das Männer-Elitefeld da nicht mithalten. Während die früheren Superstars Eliud Kipchoge und Kenenisa Bekele die Startliste anführen, gehört der Titelverteidiger Abdi Nageeye (Niederlande) zu den Favoriten.
Mit der Verpflichtung von Sifan Hassan verbinden sich automatisch Hoffnungen, dass der für spitzensportliche Verhältnisse uralte Streckenrekord gebrochen wird. Denn es ist inzwischen schon 22 Jahre her als die Kenianerin Margaret Okayo den Klassiker in 2:22:31 Stunden gewann und damit die nach wie vor aktuelle Bestzeit aufstellte. Da in New York ohne Tempomacher gelaufen wird, entwickeln sich auf der schweren, welligen Strecke meistens taktische Rennen, die erst im letzten Teil richtig schnell werden. Das könnte auch am Sonntag passieren, wenn keine der Favoritinnen eine frühe Initiative ergreift.
Sifan Hassan, die erst Ende August den Sydney-Marathon in einer Streckenrekordzeit von 2:18:22 gewonnen hatte, trifft in New York auf die Olympia-Dritte Hellen Obiri, die Titelverteidigerin Sheila Chepkirui und die aktuelle Boston-Marathon-Siegerin Sharon Lokedi (alle Kenia). Außerdem ist die äthiopische Weltmeisterin von 2022, Gotytom Gebreslase im Rennen. Eine starke Rolle könnte zudem die US-Rekordlerin Emily Sisson (2:18:23) spielen.
Während die Veranstalter das Duell zwischen den Laufsport-Legenden Eliud Kipchoge und Kenenisa Bekele promoten, handelt es sich dabei tatsächlich eher um ein „Oldie-Duell“ mit einem eingeschränkten spitzensportlichen Wert. Kipchoge wird in ein paar Tagen 41 Jahre alt, Bekele ist 43. Beide sind natürlich längst nicht mehr in Bestform und haben sich zudem auf schwierigeren Strecken schwer getan. Es wäre eine Überraschung, wenn Kipchoge oder Bekele in New York in der Schlussphase noch ganz vorne dabei sind.
Als Titelverteidiger gehört Abdi Nageeye zu den Top-Favoriten. Er hatte sich in London in diesem Frühjahr auf 2:04:20 Stunden verbessert. „Es ist etwas ganz besonderes, zum New York-Marathon als Titelverteidiger zurückzukommen“, sagte Abdi Nageeye. Hoch einzuschätzen ist sicherlich auch Benson Kipruto, der eine persönliche Bestzeit von 2:02:16 aufweist und damit zur Weltspitze gehört. Er war in Paris vor einem Jahr Dritter beim olympischen Marathon. Mit dem London-Marathon-Sieger des vergangenen Jahres, Alexander Mutiso (Bestzeit: 2:03:11), ist ein weiterer sehr starker Kenianer im Rennen. Der Streckenrekord des Olympiasiegers Tamirat Tola (Äthiopien/2:04:58) dürfte eher nicht in Gefahr geraten. Unter mehreren Absagen sind die des Olympia-Fünften Deresa Geleta (Äthiopien) und von Evans Chebet. Der Kenianer hatte das Rennen 2022 gewonnen und war vor einem Jahr Zweiter.
Topläufer mit persönlichen Bestzeiten
Männer
Eliud Kipchoge KEN 2:01:09
Kenenisa Bekele ETH 2:01:41
Benson Kipruto KEN 2:02:16
Alexander Mutiso KEN 2:03:11
Abdi Nageeye NED 2:04:20
Sondre Moen NOR 2:05:48
Felix Bour FRA 2:06:46
Matthias Kyburz SUI 2:06:48
Abel Kipchumba KEN 2:06:49
Biya Simbassa USA 2:06:53
Albert Korir KEN 2:06:57
Tsegay Tuemay ERI 2:07:35
Emmanuel Levisse FRA 2:07:41
Pat Tiernan AUS 2:07:45
Daniele Meucci ITA 2:07:49
Patrick Dever GBR Debüt
Frauen
Sifan Hassan NED 2:13:44
Sharon Lokedi KEN 2:17:22
Sheila Chepkirui KEN 2:17:29
Hellen Obiri KEN 2:17:41
Gotytom Gebreslase ETH 2:18:11
Emily Sisson USA 2:18:23
Vivian Cheruiyot KEN 2:18:31
Edna Kiplagat KEN 2:19:50
Sara Hall USA 2:20:32
Susanna Sullivan USA 2:21:56
Fiona O’Keeffe USA 2:22:10
Molly Seidel USA 2:23:07
Annie Frisbie USA 2:23:21
Sara Vaughn USA 2:23:24
Fionnuala McCormack IRE 2:23:46
Jessica Warner-Judd GBR Debüt





